Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
Brustfell durchnässt und die Vorderpfoten gekühlt. Aber es würde noch genug Wasser übrig sein, um Goldblütes und Glanzfells Durst zu stillen, bis eine Patrouille nach Sonnenuntergang mehr von dem kostbaren Nass holen konnte.
Der Clan lag in kleinen Gruppen am Rand der Lichtung, während die Sonne langsam zu den Baumwipfeln herabglitt. Die meisten Katzen hatten gegessen und gaben sich wie üblich die Zungen. Manche unterbrachen das Lecken kurz und begrüßten Feuerherz, als er aus dem Ginstertunnel auftauchte. Er nickte Sturmwind, Mausefell und Dornenpfote zu, die gerade im Aufbruch zur Abendpatrouille waren.
Buntgesicht machte sich fertig, um eine andere Gruppe von Ältesten zum Wasserholen anzuführen. Sie versammelte sie bei der umgestürzten Eiche.
Im Vorbeigehen hörte Feuerherz Kleinohrs entschiedene Stimme: »Wir müssen unterwegs unsere Ohren spitzen und die Augen aufsperren.« Dann fuhr der alte graue Kater fort: »Seht ihr die Kerbe in meinem Ohr? Die habe ich als Schüler bekommen. Eine Eule ist aus dem Nichts herabgestoßen. Aber ich wette, meine Krallen haben eine größere Narbe hinterlassen als ihre!«
Feuerherz spürte, wie sich das Fell auf seinen Schultern allmählich legte, beruhigt von dem vertrauten Gemurmel des Clan-Lebens. Die SchattenClan-Katzen waren weg, so wie Rußpelz es versprochen hatte, und er hatte Graustreif wiedergesehen. Er schlüpfte in die Kinderstube und legte das nasse Moos vorsichtig neben Glanzfell und Goldblüte.
»Danke, Feuerherz«, miaute Glanzfell.
»Nach dem Abendessen gibt es mehr«, versprach Feuerherz, als die beiden Königinnen die kostbaren Wassertropfen aus dem Moosballen aufleckten. Er versuchte die Augen von Tigerkralles Jungem zu ignorieren, die hungrig aus dem Schatten hervorleuchteten, während Goldblüte mit der Schnauze auf das Moos drückte, um noch ein Maulvoll Wasser herauszupressen.
»Sobald die Sonne untergegangen und der Wald frei von Zweibeinern ist, wird Buntgesicht die anderen Ältesten zum Fluss führen«, erklärte er.
Goldblüte leckte sich die Lippen. »Einige von ihnen sind schon eine Weile nicht mehr in der Dunkelheit im Wald gewesen«, bemerkte sie.
»Ich glaube, Kleinohr freut sich darauf«, schnurrte Feuerherz. »Er hat gerade Geschichten erzählt von der Eule, die früher immer in der Nähe der Sonnenfelsen gejagt hat. Der arme Kurzschweif sah schon ein bisschen nervös aus.«
»Ein wenig Aufregung wird ihm guttun«, meinte Glanzfell. »Ich wünschte, ich könnte mit ihnen gehen. Ein Kämpfchen mit einer Eule wäre gerade das Richtige, um die Knochen zu strecken.«
»Vermisst du denn das Leben als Kriegerin?«, fragte Feuerherz überrascht. Glanzfell wirkte so zufrieden, wie sie in der Kinderstube lag, während ihre schnell heranwachsenden Jungen auf ihr herumturnten. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie sich nach ihrem alten Leben sehnen könnte.
»Würdest du das nicht?«, forderte sie ihn heraus.
»Nun, ja«, stammelte Feuerherz. »Aber du hast deine Jungen.«
Glanzfell drehte den Kopf, um ein winziges geflecktes Kätzchen aufzuheben, das von ihrer Flanke herabgefallen war, legte es zwischen die Vorderpfoten und leckte es rasch.
»O ja, ich habe meine Jungen«, stimmte sie zu. »Aber mirfehlen das Laufen durch den Wald, die Jagd nach meiner eigenen Beute und das Patrouillieren an unseren Grenzen.« Sie leckte das Junge ein weiteres Mal und fügte hinzu: »Ich freue mich schon darauf, wenn ich diese drei zum ersten Mal in den Wald ausführen kann.«
»Sie sehen aus, als ob sie gute Krieger abgeben würden«, sagte Feuerherz.
Die bittersüße Erinnerung an Wolkenpfotes erste Expedition, als er in den verschneiten Wald gegangen und mit einer Wühlmaus zurückgekommen war, stieg in ihm auf und ermusste blinzeln. Er neigte den Kopf vor den Königinnen und wandte sich zum Gehen, dabei warf er einen verstohlenen Blick auf Tigerkralles Junges und fragte sich unwillkürlich, was für eine Art Krieger es einmal werden würde.
»Bis dann«, murmelte er und zwängte sich aus der Kinderstube. Er roch die verführerischen Düfte der gejagten Frischbeute, aber bevor er sich zu seiner Abendmahlzeit niederlassen konnte, gab es für ihn noch etwas zu erledigen. Er trottete über die Lichtung zu Gelbzahns Bau, wo die alte Heilerin sich in der Abendsonne ausruhte, ihr Fell stumpf und ungepflegt wie immer.
Sie hob den Kopf, um ihn zu begrüßen. »Hallo, Feuerherz«, krächzte sie. »Was willst du hier?«
»Ich suche
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