Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
Rußpelz«, antwortete er.
»Warum? Was willst du jetzt schon wieder?«, miaute Rußpelz aus dem Inneren ihres Farnnestes, dann streckte sie den grauen Kopf heraus.
»Ist das eine Art, deinen Zweiten Anführer zu begrüßen?«, schimpfte Gelbzahn, wobei ihre Augen belustigt funkelten.
»So begrüße ich ihn, wenn er mich im Schlaf stört«, entgegnete Rußpelz und kletterte heraus. »Er scheint entschlossen zu sein, mir in diesen Tagen keine Ruhe zu gönnen!«
Gelbzahn kniff die Augen zusammen, als sie Feuerherz ansah. »Habt ihr beiden was ausgefressen, worüber ich Bescheid wissen sollte?«
»Verhörst du etwa deinen Zweiten Anführer?«, zog Rußpelz sie auf.
Gelbzahn schnurrte. »Ich weiß doch, dass ihr etwas angestellt habt. Aber ich will nicht neugierig sein. Ich weiß nur, dass meine Schülerin offenbar ihre alte Art wiedergefunden hat. Und das ist gut so, denn sie war für niemanden von Nutzen, als sie wie ein gerupfter Vogel Trübsal geblasen hat!«
Feuerherz sah erleichtert, dass die beiden Katzen sich wieder neckten, wie sie es früher immer getan hatten, bevor Silberfluss gestorben war.
Verlegen trat er auf dem sonnenverbrannten Boden von einer Pfote auf die andere. Er war gekommen, um Rußpelz zu sagen, dass die SchattenClan-Katzen tatsächlich gegangen waren, aber in Gegenwart der alten Heilerin ging das nicht.
»Es ist merkwürdig«, knurrte Gelbzahn und betrachtete Feuerherz mit scharfem Blick. »Ich habe plötzlich das Gefühl, ich müsste mir noch eine Maus vom Frischbeute-Haufen holen.« Feuerherz blinzelte Gelbzahn dankbar zu.
»Willst du auch etwas, Rußpelz?«, rief sie über die Schulter zurück. Als keine Antwort kam, krächzte sie: »Ich bin gleich zurück«, und verschwand im Ginstertunnel.
»Ich habe die SchattenClan-Katzen überprüft«, sagte Feuerherz leise. »Sie sind weg.«
»Ich habe dir doch gesagt, dass sie gehen würden«, erwiderte Rußpelz.
»Aber erst nach ein paar Tagen.«
»Es wäre ihnen nicht gut bekommen, wenn sie früher losgezogen wären. Und ich musste sichergehen, dass sie auch genau wissen, wie man die Kräutermischung macht.«
Feuerherz’ Schwanz zuckte angesichts ihrer Sturheit, aber er wollte nicht mit ihr streiten. Er wusste, sie war zutiefst davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben. Und zum Teil musste er ihr zustimmen, dass sich das Risiko ausgezahlt hatte.
»Ich habe ihnen aber gesagt, dass sie gehen müssen«, betonte sie mit leicht unsicherer Stimme.
»Das glaube ich dir«, beruhigte er sie. »Es war meine Verantwortung, mich zu vergewissern, dass sie weg sind, nicht deine.«
Rußpelz blickte neugierig zu ihm hoch. »Woher weißt du, wann sie gegangen sind?«
»Graustreif hat es mir gesagt.«
»Du hast mit Graustreif gesprochen? Wie geht es ihm?«
»Gut«, schnurrte Feuerherz. »Er schwimmt jetzt wie ein Fisch.«
»Du machst Witze!«, miaute sie. »Das hätte ich nie erwartet.«
»Ich auch nicht«, stimmte er ihr zu und schwieg dann verlegen, weil sein Magen vor Hunger knurrte.
»Geh und iss was«, befahl Rußpelz. »Du solltest dich beeilen, bevor Gelbzahn den ganzen Haufen wegputzt.«
Er beugte sich hinab und leckte ihr die Ohren. »Bis später«, miaute er.
Gelbzahn hatte ihm die Wahl zwischen einem Eichhörnchen und einer Taube gelassen. Feuerherz nahm den Vogel, sah sich auf der Lichtung um und fragte sich, wo er ihn verzehren sollte. Er spürte, dass Sandsturm ihn beobachtete. Sie lag mit lang ausgestrecktem Körper da und hatte den Schwanz ordentlich über die Hinterbeine geringelt.
Sein Herz schlug schneller. Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, dass sie nicht schildpattfarben war und ihre Augen hellgrün und nicht bernsteinfarben leuchteten. Mit der herabhängenden Taube zwischen den Zähnen betrachtete er die hellbraune Kriegerin und dachte daran, was Rußpelz ihm gesagt hatte: Lebe in der Gegenwart, lass die Vergangenheit los! Er wusste, Tüpfelblatt würde immer in seinem Herzen bleiben, aber er merkte auch, wie sein Rückenfell bei Sandsturms Anblick zu kribbeln begann. Er trottete über die Lichtung zu ihr hinüber, und als er seine Taube neben ihr ablegte und zu essen begann, hörte er, wie sie zu schnurren anfing.
Plötzlich ertönte ein schreckliches Geheul. Feuerherz riss den Kopf hoch und Sandsturm stellte sich auf die Pfoten, als Mausefell und Dornenpfote auf die Lichtung gestolpert kamen. Ihr Fell war blutbedeckt und Dornenpfote hinkte stark.
Feuerherz schluckte rasch seinen Bissen hinunter und sprang
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