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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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aufgesucht, die dort meist Gummistiefel trugen. Von Vertretern der Baufirmen, von Landvermessern, Männern vom Straßenbau und den Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken, von der British Telecom, vom Gemeinderat und verschiedenen Wachhunden des Baugewerbes. Darüber hinaus von den Fahrern der Materiallaster und all jenen Besuchern, potentiellen Käufern und gelegentlichen Spaziergängern wie Markby selbst.
    »Wenn du Stiefelabdrücke willst«, sagte Steve,
    »hier findest du sie.« Eine Untersuchung von Reifenprofilen hatte nichts ergeben, nur die meisten von jedem Verdacht befreit. Für Markby ein Beweis, daß der Tote mit einem Fahrzeug auf der neuen Straße hierhergebracht und dann vom Wagen zur Begräbnisstätte getragen worden war. Unter den zahlreichen Stiefelabdrücken waren auch die der Männer, die ihn getragen hatten. Aber welche waren es? Logisch wäre gewesen, wenn man nach tiefen Abdrücken gesucht hätte, nach den Abdrücken von Männern, die eine schwere Last getragen hatten. Aber auf Baustellen tragen unzählige Männer schwere Lasten. Es gab die unterschiedlichsten Abdrücke – von flachen Dellen bis zu viel tieferen, richtigen kleinen Gruben im Schlamm. Am Sonntagabend hatte es stark geregnet, und das war auch nicht gerade hilfreich gewesen. Der Regen hatte die neue Straße sauber gewaschen und vieles verwischt oder verschmiert. Er hatte noch einmal mit Sean Daley gesprochen, der den Leichnam ausgegraben hatte, und mit Jerry Hersey, dem Polier. Daley war noch immer verstört gewesen, und eine klare Aussage von ihm zu bekommen war ein Ding der Unmöglichkeit. Bevor er begonnen hatte, den Graben tiefer auszubaggern, war ihm nichts Besonderes aufgefallen. Ein Graben war wie der andere. Man zeigte ihm ein Foto des Toten, und prompt fing er an zu zittern. Markby sagte ihm, er solle sich zur Verfügung halten, damit sie ihn jederzeit erreichen konnten. Dann ließ er ihn mit seinem Jammer allein. Die Unterredung mit Hersey war ähnlich ergebnislos verlaufen. Hersey war von Natur aus kein hilfreicher Mensch. Offensichtlich mißbilligte er die Anwesenheit der Polizei auf der Baustelle und die unumgängliche Arbeitsverzögerung. Nach der allgemeinen Sicherheit außerhalb der Arbeitszeit befragt, hatte er das als persönliche Kränkung empfunden.
    »Wir können den verdammten Bauplatz nicht rund um die Uhr bewachen. Wir sperren die Maschinen in das umzäunte Grundstück da drüben, damit keiner sie klaut. Was erwarten Sie denn? Einen Elektrozaun und Wachhunde?« Markby war zu dem bewußten Grundstück mit dem hohen Drahtzaun und dem abgeschlossenen Tor hinübergegangen.
    »Werden hier alle Geräte gesichert? Alle Schaufeln, Spitzhacken und so?« Hersey antwortete mürrisch, ja, das sei der Fall.
    »Sonst würde über Nacht alles geklaut.« Das bedeutete, daß derjenige, der das Grab ausgehoben hatte, seinen eigenen Spaten und sein eigenes Werkzeug mitgebracht hatte, und es hatte wenig Sinn, die zu untersuchen, die zur Baustelle gehörten. Der Form halber bat Markby Sergeant Pearce, sie sich anzusehen, doch er wußte, daß die meisten seit dem Wochenende wieder benutzt worden waren, und wenn auf einem der Geräte Blutspuren gewesen wären, waren inzwischen alle verwischt. Hersey, der Pearce auf den Fersen folgte, protestierte lauthals und ausdauernd und bestand darauf, daß von Freitag nachmittag bis Montag früh alles weggeschlossen gewesen war.
    »Sie werden hier nicht finden, was Sie suchen. Wir müssen arbeiten und können keine Bullen brauchen, die uns ständig vor den Füßen rumtanzen. Es ist nicht meine Schuld, daß der Typ in den Graben geraten ist. Ich hab ihn verdammt nicht hineingelegt. Wie lange soll das so weitergehen? Was, glauben Sie, werden Sie hier finden? Aber das kann ich Ihnen schon jetzt sagen. Erde, sonst nichts. Und wie sollen wir ohne Werkzeug auch nur eine einzige Ziegelwand hochziehen? Wenn Sie also mit ihnen fertig sind, Sherlock« – Hersey beschloß seine Wortflut mit einem Abstecher in die Ironie –,
    »wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie verschwinden und uns in Ruhe weiterarbeiten lassen täten.« Hersey würde zum Problem werden. Er konnte ihre Ermittlungen nicht verhindern, doch erleichtern würde er sie auch nicht gerade. Es gab ein Dutzend subtiler Möglichkeiten, ihnen Sand ins Getriebe zu werfen, und Hersey kannte alle. An seinem Schreibtisch betrachtete Markby jetzt das Foto, das an andere Polizeieinheiten weitergegeben werden und jedem gezeigt werden mußte, der

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