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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Stimmung wurde noch gedrückter.
    »Das ist nicht die Publicity, die für Käufer ein Anreiz wäre, Schlange zu stehen. Begreifen Sie den Standpunkt der Bauherrn? Sie werden jetzt Glück haben, wenn sie neue Kunden finden. Leute, die Interesse gezeigt, sich aber noch nicht vertraglich gebunden haben, werden jetzt abspringen. Wer wird denn noch ein Haus kaufen wollen, das auf diesen Fundamenten steht? Sie werden uns wahrscheinlich sagen, wir sollen die Baugruben wieder auffüllen, Gras darüber wachsen lassen und ein offenes Erholungsgebiet daraus machen. Dem Geld können sie nachwinken. Die Bauherrn sind nicht glücklich, Chief Inspector, wahrhaftig nicht, und sie tun so, als ob alles meine Schuld war.« Markby nahm die Worte mit einem Nicken zur Kenntnis.
    »Sind Ihnen jemals Fremde aufgefallen, die sich auf der Baustelle herumgetrieben haben?«
    »Chief Inspector, Sie waren draußen, kennen die Anlage. Es sind ständig irgendwelche Leute da – ein paar potentielle Käufer, ein paar neugierige Anwohner, die wissen möchten, was wir vorhaben, und ihre Neugier mit einem Nachmittagsspaziergang verbinden. Man kann die Leute nicht fernhalten. Nein – besonders aufgefallen ist mir niemand. Sie werden Hersey fragen müssen.«
    »Das haben wir getan. Und alle Arbeiter. Alle sagen ungefähr das gleiche wie Sie eben. Niemand erinnert sich an diesen Mann.«
    »Da haben Sie’s«, sagte Newman ein bißchen vage.
    »Also nehme ich an, daß Sie mit uns fertig sind.«
    »Vorläufig ja. Ich kann nicht versprechen, daß wir nicht wiederkommen.« Markby schaute seinem Besucher sehr direkt in die Augen.
    »Das ist eine Morduntersuchung.«
    »Ja, ja, natürlich. Natürlich werden wir – werde ich Sie in jeder Hinsicht unterstützen. Es ist ja nur, weil die Männer sich aufregen. Ich möchte nicht, daß noch jemand aufhört.« Als Newman gegangen war, rief Markby nach Pearce.
    »Fahren Sie ins Baustellenbüro, und stellen Sie Nachforschungen über den Fahrer Sean Daley an. Trotz allem, was wir ihm gesagt haben, hat er heute früh seine Arbeit hingeschmissen. Vielleicht können Sie rausfinden, wohin er wollte und ob er eine Nachsendeadresse hinterlassen hat. Er fährt einen alten Ford Capri. Gehn Sie zum Wohnwagenparkplatz runter, wo die Männer wohnen, und fragen Sie Riordan – er hat mit Daley zusammengewohnt – und alle anderen, ob Daley etwas über Freunde oder Verwandte gesagt hat, zu denen er will.«
    »Sie werden nichts sagen«, antwortete Pearce finster.
    »Auch dann nicht, wenn sie was wissen. Sie machen den Mund nicht auf.« Er sah zu, als Markby in den wasserdichten grünen Parka schlüpfte.
    »Ich fahre zu zwei Farmen raus, Greyladies Farm und Witchett Farm. Sie liegen zu beiden Seiten des Erschließungsgebiets.« Er nahm die Fotografie in die Hand und wedelte damit herum.
    »Der Knabe ist nicht vom Himmel gefallen. Es gibt in diesem Gebiet etwa ein Dutzend Straßenbaustellen und Wohnanlagen, an denen gebaut wird. Wie kommt es, daß die Totengräber sich ausgerechnet diese ausgesucht haben? Im Hinblick auf die Hauptstraße liegt sie alles andere als günstig. Man muß über eine Landstraße fahren und dann in diese neu gebaute Straße einbiegen. Wer sich hier in der Gegend nicht auskennt, findet die Baustelle nicht so leicht. Wer ihn auch begraben haben mag, hat gewußt, daß hier gebaut wird. Vielleicht waren sie schon vorher da, haben sich umgesehen, sich die Stelle ausgesucht und den Fortgang der Arbeiten beobachtet. Dann haben sie sich ausgerechnet, wann ungefähr der Beton gegossen werden würde. Wenn sie hier waren, hat jemand sie, ein Auto oder sonst irgend etwas gesehen.« Man merkte Pearce an, daß er seine Zweifel hatte.
    »Sie hätten doch ganz offen auf der Baustelle auftauchen und sagen können, sie wollten ein Haus kaufen. Niemand würde das merkwürdig finden. Sie hätten nach Bauplänen, Terminen und sogar danach fragen können, wie die Häuser gebaut werden.«
    »Wenn ich jeden befragen muß, der irgendwann einmal auch nur in der Nähe der Baustelle war, werde ich das tun«, sagte Markby grimmig. KAPITEL 5 Trotz seiner Schwierigkeiten und Sorgen kam es Markby, als er über Land fuhr, so vor, als sei dies ein englischer Apriltag vom Feinsten. Kristallenes Sonnenlicht und ab und zu ein Regenschauer ließen die Grünstreifen am Straßenrand funkeln und Diamanten auf der nassen Straße tanzen. Die Hecken waren frisch begrünt, und die Vögel flatterten und zwitscherten in den Zweigen, wo sie nach

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