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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht da.«
Markby unterdrückte ein Lachen. Ferdys aufrichtige Bestürzung ließ keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Behauptung. »Okay, Ferdy, doch sehen Sie sich vor. Lungern Sie nie wieder bei leeren Häusern herum. Und ich setze voraus, daß Sie und Mr. Smith ältere Hauseigentümer nie gemeinsam aufsuchen. Zwei fremde Männer könnten einem älteren Menschen Angst einjagen. Ich bin sicher, Sie verstehen mich richtig.«
»Man könnte glauben, daß mich niemand meinen Lebensunterhalt ehrlich verdienen lassen will«, sagte Mr. Lee bitter.

»So viel für die Theorie, daß Mrs. Carmodys nächtlicher Herumtreiber der Händler war, der sich noch einmal umsehen wollte«, sagte Markby zu Pearce.
    »Ich habe ohnehin nie viel davon gehalten. Ich bin aber froh, daß sie ausgeräumt ist, denn das bedeutet, daß derjenige, der auf Dollys Dachboden war, nicht nach Antiquitäten gesucht hat.«

    »Was könnte sie denn sonst noch dort draußen auf der Farm haben, das für jemanden von Interesse sein könnte?« fragte Pearce.
    »Das Ganze ist so was wie’n Museum, alles stillgelegt, nichts arbeitet. In den Ställen stehen zwar ein paar Gäule, aber das sind nur gewöhnliche Klepper, keine Rennpferde. Er hat bestimmt nicht versucht, sie durch Spritzen langsam zu machen.«

    »Ja, was war es wohl?« Markby klopfte mit dem Ende seines Kugelschreibers auf den Schreibtisch.
    »Was kann er ausgerechnet auf der Witchett Farm gesucht haben? Und wer war es?«

    »Und war es vielleicht unser Leichnam zu seinen Lebzeiten, oder hat er etwas mit unserem Leichnam zu tun?«
    »Genau.« Markby fuhr sich mit der Hand über den Mund und drehte den Stuhl so, daß er aus dem Fenster schauen konnte. Ein schöner Tag. Alle Bäume schlugen aus, und er saß hier drinnen fest. Glückliche Meredith, sie war nach Greyladies hinausgefahren, war draußen auf dem Land.
    »Wenn der Herumtreiber und unser Leichnam ein und derselbe sind, dann haben mehr als nur eine Person etwas gesucht, was immer es war.«
    »Glauben Sie, derjenige hat es gefunden?« fragte Pearce.
    »Sie meinen, ob er getötet wurde, weil man verhindern wollte, daß er es fand, oder weil er es gefunden hatte?«
    »Was immer es war«, wiederholte Pearce. Markby stand auf.
    »Ich gehe zum Lunch.«
    »Ist die Lady noch in Bamford?« fragte Pearce arglos.
    »Ja.« Markby hielt kurz inne.
    »Aber sie ist zur Greyladies Farm rausgefahren, beschäftigt sich mit historischen Forschungen.« Pearce sah angemessen beeindruckt aus. Meredith war mit den Ergebnissen ihrer Forschung nicht besonders zufrieden. Bisher war ihr Erfolg gleich Null, und das war sehr ärgerlich. Sie mußte bessere Ergebnisse erzielen. Die Begegnung mit Alwyn hatte sie in ihrer ursprünglich unklaren Absicht bestärkt, das Rätsel des Gebetshausbrandes zu lösen. Sie hatte, bevor sie Greyladies verließ, bei Alwyn ein letztes Zugeständnis erreicht. Er ist ein merkwürdiger Mensch, dachte sie. Schwankt verwirrend zwischen Ablehnung und Ausbrüchen von Vertraulichkeit. Als sie aufbrechen wollte, hatte er ganz unerwartet und beiläufig gesagt:
    »Die Kerle aus Oxford, die vor ungefähr zehn Jahren hier waren, die müßten Sie fragen.«
    »Ja«, antwortete sie, blieb unter der Küchentür stehen und wußte, daß es unwillig klang, was sie sagte. Schlimm genug, daß er sie, wenn auch höflich, aber unmißverständlich, hinausgeworfen hatte, ohne daß er ihr zuletzt noch diesen völlig unpraktikablen Rat gab, damit sie sich ja beeilte, von hier wegzukommen.
    »Aber ich kann sie nicht fragen, nicht wahr?« Alwyn hatte die Nase gerümpft und sich den roten Schopf gekratzt.
    »Ich kann Ihnen die Adresse des Mannes geben, der die Ausgrabungen geleitet hat.« Wenn er ihr Erstaunen merkte, zeigte er es nicht und fuhr gelassen fort:
    »Er hat Dad geschrieben, bevor sie kamen, und um Erlaubnis gefragt. Dad hebt alle Korrespondenz auf, die mit der Farm zu tun hat. Aber bedenken Sie, es ist zehn Jahre her. Vielleicht ist er weggezogen oder so.«
    »Danke«, hatte sie leise gesagt. Und Alwyn darauf grinsend:
    »Ah, es war also kein so verdammt idiotischer Vorschlag, wie Sie dachten, wie?« Meredith hielt an einer Ausweichstelle den Wagen an und studierte die Adresse, die Alwyn ihr gegeben hatte. Sie fragte sich, ob sie das einem seiner Ausbrüche von Gutmütigkeit zu verdanken hatte oder ob er nur ihr Interesse von Greyladies ab- und auf etwas anderes lenken wollte. Vielleicht amüsierte es ihn, sie zu überrumpeln. Wenn sie jetzt seinem

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