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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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einstweilen noch gar nichts«, beschwichtigte Ahearn. »Leesey war elf Jahre alt, als Mack MacKenzie verschwunden ist, es gibt also keinen Grund zu der Annahme, dass sie ihn gekannt haben könnte. Doch wir hielten es für möglich, dass du oder dein Vater vielleicht die Familie kennen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr euch zum Teil in denselben Kreisen bewegt.«
    »Was immer das auch heißen mag.« Gregg blickte perplex drein. »Hat Mack MacKenzie denn seine Mutter letzten Sonntag angerufen?«
    »Ja.« Ahearn beschloss, Gregg vorerst noch nichts von Macks Nachricht in der Kollekte zu sagen. »Wir wissen nicht, was mit diesem Mack los ist und warum er untertauchen musste. Jedenfalls dürfte das Wissen darüber, dass er immer noch bei seiner Familie anruft, nicht sehr verbreitet sein. Das hat uns zu der Frage geführt, ob Leesey ihn vielleicht irgendwann kennengelernt hat, vielleicht in einem von den Clubs in SoHo, und falls sie aus freien Stücken untergetaucht ist, so wie er es offenbar getan hat, ob sie auf dieselbe Art den Kontakt aufrechterhalten will.«

    »Was weißt du über MacKenzie, Larry? Ich meine, wenn er freiwillig untergetaucht ist – steckte er in irgendwelchen Schwierigkeiten?« Gregg blickte Larry aufmerksam an, suchte in seinem Gesicht nach Antworten.
    »Wir haben nichts finden können, was irgendwie einen Sinn ergeben hätte. Alles schien bei ihm bestens zu laufen, und dann hat er einfach seinem bisherigen Leben den Rücken gekehrt.«
    »Dasselbe könnte man auch von Leesey sagen«, entgegnete Gregg. »Glaubst du denn im Ernst, dass wir, falls sie diesen Typ kennengelernt hat, erst wieder an Muttertag im nächsten Jahr etwas von ihr hören werden?« Er blickte vom einen zum andern. »Moment mal, glaubst du etwa, dass dieser Mack ein Spinner sein könnte und irgendetwas mit Leeseys Verschwinden zu tun hat?«
    Larry musterte seinen ehemaligen Zimmergenossen aus Collegezeiten. Nicht nur sein Vater ist in dieser Woche gealtert, dachte er. Gregg sieht zehn Jahre älter aus als vor ein paar Wochen, als wir zusammen Golf gespielt haben. »Gregg, wir nehmen alles und jeden unter die Lupe, alles, was uns zu irgendeiner Spur führen könnte. Das meiste davon werden Sackgassen sein. Ich bitte dich, nimm einen Rat von mir an. Geh nach Hause, iss etwas Anständiges zu Abend und geh früh zu Bett. Gib dich einstweilen mit der Gewissheit zufrieden, dass Leesey heute Morgen noch am Leben war. Du hast eine Menge Patienten, die auf deine Fähigkeiten bauen, damit sie wieder ihr altes Leben weiterführen können. Diese Menschen darfst du nicht im Stich lassen; aber genau das tust du, wenn du nicht genügend isst und schläfst.«
    Fast derselbe Rat, den ich Dad gegeben habe, dachte Gregg. Gut, ich werde nach Hause gehen. Ich werde ein paar
Stunden schlafen und etwas essen. Aber ich werde heute Nacht den Weg zwischen diesem Club in SoHo und der Thompson Street einmal hin und zurück laufen. Leesey war heute Morgen noch am Leben. Doch das heißt noch lange nicht, dass sie am Leben bleibt, falls sie in die Hände von so einem Geisteskranken geraten sein sollte.
    Er schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Du hast vollkommen recht, Larry«, sagte er.
    Er verabschiedete sich mit einem knappen Gruß und war drauf und dran, den Raum zu verlassen, als ein Handy klingelte. Er wirbelte herum. Ahearn kramte sein Handy aus der Tasche und hielt es ans Ohr. »Was gibt’s?«
    Gregg beobachtete, wie sich Larrys Stirn zusammenzog. Er stieß einen leisen Fluch aus. Zum zweiten Mal an diesem Tag dachte Gregg, dass Leeseys Leiche gefunden worden war.
    Ahearn blickte ihn an und sagte: »Jemand hat vor ein paar Minuten bei der New York Post angerufen und gesagt, dass Leesey eine Nachricht für ihren Vater auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hätte und sich wieder an Muttertag melden würde. Die Post bittet um eine Bestätigung.« Dann bellte er ins Handy: »Wir geben absolut keinen Kommentar dazu ab!«, und klappte das Gerät zu.
    »War es Leesey, die angerufen hat?«, fragte Gregg.
    »Der Reporter, der den Anruf entgegengenommen hat, kann dazu nichts sagen. Er meint, es sei ein ersticktes Flüstern gewesen. Es gab keine Anruferkennung.«
    »Das bedeutet, dass der Anruf nicht von Leeseys Handy kam«, sagte Gregg. »Ihr Handy verfügt über Anruferkennung.«
    »Das ist genau das, was ich denke. Gregg, ich werde schonungslos aufrichtig zu dir sein. Entweder Leesey hatte
irgendeine Art von Nervenzusammenbruch und möchte

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