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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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unbedingt in die Schlagzeilen, oder sie ist in der Hand von irgendeinem gefährlichen Verrückten, der seine Spielchen mit uns treibt.«
    »Einer, der nur an Muttertag zu Hause anruft«, sagte Roy Barrott gelassen.
    »Oder einer, der eine Loft-Wohnung in der Nähe des Woodshed besitzt sowie einen langjährigen Fahrer, der alles für ihn tun würde«, sagte Ahearn grimmig.

28
    Howard Altman dachte angestrengt darüber nach, wie er es anstellen sollte, dass die Kramers ihre Meinung änderten und als Hausmeisterehepaar blieben. Olsen hat recht, gestand er sich ein. Der Mann, den ich letztes Jahr in dem Wohngebäude in der Ninety-eighth Street gefeuert habe, hat uns tatsächlich eine Menge Geld erspart. Ich hab das damals nur nicht kapiert. Olsen möchte nicht, dass dort noch größere Renovierungsarbeiten vorgenommen werden. Das Gebäude nebenan steht zum Verkauf an, und wenn das erst mal weg ist, kann er sicher sein, dass sie ihm auch bald ein großzügiges Angebot für sein Haus machen werden. Der alte Hausmeister hat die Sachen noch mit Kaugummi und Drachenschnur repariert. Der neue kommt ihm mit einer Liste aller Reparaturarbeiten, die er für notwendig hält, und liegt ihm in den Ohren, es wäre kriminelle Fahrlässigkeit, sie nicht sofort durchführen zu lassen.
    Ich hätte meinen Mund halten sollen, dachte er, aber ich habe einfach noch nie einsehen können, wozu die Kramers eine Wohnung mit drei Schlafzimmern benötigten – zwei davon werden nie benutzt.
    Fast immer, wenn Howard bei den Kramers vorbeischaute, bat er, die Toilette aufsuchen zu dürfen. Das verschaffte ihm Gelegenheit, die beiden überflüssigen Schlafzimmer zu inspizieren. Noch nie hatte er in den zehn Jahren, die er nun schon für Derek Olsen arbeitete, auch
nur die geringste Veränderung in der Lage der beiden Teddybären registrieren können, die auf beiden Betten auf den Kissen thronten. Er wusste genau, dass sie diese beiden Zimmer einfach nie benutzten, doch er sagte sich auch, dass ihm hätte klar sein müssen, dass Lil Kramer einen gewissen kleinkarierten Stolz daraus zog, über eine so große Wohnung zu verfügen.
    Und mit Kleinkariertheit kenne ich mich aus, dachte er zerknirscht. Als ich ein Kind war und Paps sein erstes brandneues Auto gekauft hat, das billigste, das weit und breit zu haben war, hat er sich aufgeführt, als habe er gerade den großen Jackpot geknackt. Wir mussten es allen Verwandten vorführen, nur weil Paps sich einbildete, sie würden alle vor Neid erblassen.
    Ich sollte ein Blog einrichten und über meine verkorkste Familie schreiben, sagte sich Howard. Ich muss verhindern, dass die Kramers in Rente gehen. Vielleicht würde sich Olsen damit abfinden, wenn ich recht bald einen guten Ersatz finde. Andererseits würde es ihm ähnlich sehen, mich einfach zu feuern und meinen Job diesem Nichtsnutz von einem Neffen zu geben. Nach einem Monat würde Olsen mich wahrscheinlich auf den Knien bitten zurückzukommen, aber das Risiko kann ich nicht eingehen. Wie könnte ich also die Kramers umstimmen?
    Howard Altman ging über das Wochenende verschiedene Möglichkeiten durch. Und am Montagmorgen, zufrieden mit dem Plan, den er sich zurechtgelegt hatte, betrat er um Viertel vor zehn das Gebäude, in dem das Ehepaar Kramer wohnte.
    Seine Überlegungen hatten ihn zu der Überzeugung geführt, dass es genau der falsche Weg wäre, wenn er sie einfach nur bitten würde zu bleiben, ihnen eine Gehaltserhöhung
anböte und ihnen zusicherte, weiter in der großen Wohnung bleiben zu dürfen. Wenn Gus Kramer den Eindruck hat, er könnte mit seiner Kündigung bewirken, dass ich entlassen werde, dann würde er es tun, selbst wenn er eigentlich noch gar nicht die Absicht hatte, in Rente zu gehen.
    Als er die Haustür öffnete und den Vorraum betrat, stieß er auf Gus Kramer, der gerade die bereits tadellos glänzenden Messingbriefkästen nachpolierte.
    Gus blickte auf. »Sehr lange werde ich das wohl nicht mehr machen«, sagte er. »Ich kann nur hoffen, dass Sie einen Nachfolger finden, der den Job wenigstens halb so gut macht wie ich in den fast zwanzig Jahren.«
    »Gus, ist Lil da?«, fragte Howard, fast im Flüsterton. »Ich muss Sie beide sprechen. Ich mache mir Sorgen um Sie.«
    Er beobachtete die angstvolle Miene, die sich auf Kramers Gesicht abzeichnete, und wusste, dass er auf der richtigen Spur war.
    »Sie ist in der Wohnung und sortiert alte Sachen aus«, antwortete Gus. Ohne noch den letzten Rest von Politur von den Briefkästen

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