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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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untergetaucht ist, werdet ihr dann die Suche nach ihr einstellen?«
    »Nein«, sagte Ahearn mit Nachdruck. »Auf keinen Fall. Selbst wenn sie aus eigenem Willen untergetaucht sein sollte – ich kenne Leesey so gut, dass ich weiß: Es muss ihr irgendetwas Schlimmes zugestoßen sein. Wir bleiben rund um die Uhr an dieser Sache dran, bis wir sie gefunden haben.«
    »Das ist gut.« Da war noch etwas, was ich sie fragen wollte, fiel Gregg ein. Ah, jetzt weiß ich’s wieder. »Was ist mit den Medien? Werdet ihr ihren Anruf bekannt geben?«
    Larry schüttelte den Kopf. »Wir wollen nicht, dass jemand
davon erfährt. Das war auch das Erste, was ich deinem Vater mitgeteilt habe, als wir mit ihm gesprochen haben.«
    »Das habt ihr auch zu mir gesagt, aber ich dachte, ihr wolltet nur abwarten, bis sicher ist, dass es sich nicht um den Anruf eines Gestörten handelt oder von jemandem, der Leeseys Stimme nachahmt.«
    »Gregg, wir wollen, dass absolut nichts davon nach außen dringt«, sagte Larry Ahearn. »So schrecklich die Situation ist, immerhin ist es gut zu wissen, dass Leesey vor wenigen Stunden am Leben war.«
    »Da hast du wohl recht. Aber wo kann sie sein, wenn sie noch am Leben ist? Was könnte alles in diesem Augenblick mit ihr passieren? Die anderen jungen Frauen, die verschwunden sind, nachdem sie in einer von den Bars in SoHo gewesen waren, sind nie gefunden worden.«
    »Aber keine von denen hat sich bei den Angehörigen gemeldet, Gregg«, erinnerte ihn Ahearn.
    »Dr. Andrews, da ist noch etwas anderes …«, begann Barrott.
    »Sagen Sie doch bitte einfach Gregg.« Der Anflug eines Lächelns huschte über Gregg Andrews’ Gesicht. »Als ich meinen Doktor gemacht habe, hat Leesey Monate gebraucht, bis sie nicht mehr automatisch den Hörer an meinen Vater weiterreichte, wenn jemand zu Hause anrief und Dr. Andrews verlangte.«
    Barrott lächelte kurz. »So ähnlich geht es bei uns auch zu. Immer wenn mein Sohn eine gute Note oder irgendeine Auszeichnung bekommt, glaubt seine Schwester, es müsse sich um ein Missverständnis handeln. Also gut, Gregg«, fuhr er fort, »Sie haben Ihre Schwester zuletzt vor einer Woche an Muttertag gesehen. Ist irgendetwas Ungewöhnliches an diesem Tag gewesen?«

    »Das ist es, was ich daran überhaupt nicht verstehe«, antwortete Gregg. »Meine Mutter ist erst vor zwei Jahren gestorben, daher ist dieser Tag natürlich für uns kein besonders fröhliches Ereignis. Wir sind zu dritt in die Kirche gegangen, haben ihr Grab besucht und waren danach gemeinsam zum Essen im Club. Leesey wollte ursprünglich mit mir in die Stadt zurückfahren, aber dann hat sie sich im letzten Augenblick entschieden, die Nacht bei Dad zu verbringen und am nächsten Morgen mit dem Zug nach Hause zu fahren.«
    »Hatte Muttertag, bevor Ihre Mutter starb, für Sie alle irgendwie eine symbolische Bedeutung, eine andere als die sonst übliche, die allgemein damit verbunden wird?«
    »Nein, überhaupt nicht. Wir haben den Tag gefeiert, aber das war keine große Sache. Als meine Großeltern noch lebten, sind sie zu uns gekommen. Aber mit diesem Tag verband sich für uns überhaupt nichts Außergewöhnliches.« Gregg fiel auf, dass sich die beiden Beamten ansahen und Larry Ahearn Roy Barrott bedeutungsvoll zunickte. »Es gibt anscheinend noch etwas, was Sie mir bisher verschwiegen haben«, sagte er. »Was ist das?«
    »Gregg, kennst du eine Carolyn MacKenzie?«, fragte Ahearn.
    Nun begann es hinter seinen Schläfen zu pochen. Gregg suchte in seinem Gedächtnis, schüttelte dann den Kopf. »Ich glaube nicht. Wer soll das sein?«
    »Sie ist Anwältin«, klärte ihn Ahearn auf. »Sechsundzwanzig Jahre alt. Ihre Wohnung befindet sich in der Thompson Street, nur ein Haus weiter als das Gebäude, in dem deine Schwester wohnt.«
    »Kennt sie Leesey?«, fragte Gregg rasch. »Hat sie irgendeine Ahnung, wo sie sein könnte?«

    »Nein. Sie kennt sie nicht, aber vielleicht erinnerst du dich an einen Fall vor zehn Jahren, als ein Collegestudent von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand? Sein Name war Charles MacKenzie jr. Alle nannten ihn Mack.«
    »Ja, ich kann mich erinnern. Es gibt bis heute keine Spur von ihm, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Ahearn. »Aber er ruft jedes Jahr seine Mutter an Muttertag an.«
    »An Muttertag!« Gregg sprang auf. »Er ist seit zehn Jahren verschwunden und ruft seine Mutter an jedem Muttertag an. Glaubst du etwa, dass Leesey auch so etwas Verrücktes vorhaben könnte?«
    »Gregg, wir glauben

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