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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Rente.«
    »In Rente? Und wie gefällt ihm das?«, fragte Jimmy.
    »Er hasst es.«
    »Mir würde es genauso gehen. Sagen Sie ihm, er soll zurückkommen, dann können wir auch endlich über die Wette entscheiden.«
    Jimmy führte uns zu einem Ecktisch im hinteren Teil. Und als wir uns dort niedergelassen hatten, erzählte mir Nick mehr über seinen Besuch in Florida. »Ich habe meine Mutter dringend gebeten aufzupassen, dass mein Papa keine der New Yorker Zeitungen zu Gesicht bekommt«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie er das verkraften wird, wenn
er herausfindet, dass ich offiziell zum Verdächtigen im Fall Leesey Andrews erklärt worden bin.«
    Als die Steak-Sandwichs kamen, lenkten wir das Gespräch in stillschweigender Übereinkunft auf neutrales Terrain. Nick sprach darüber, wie er sein erstes Restaurant eröffnete, und wie gut es lief. Er deutete an, dass in den letzten fünf Jahren alles zu schnell gegangen sei. »Ich glaube, ich habe die Erfolgsstory von Donald Trump einmal zu oft gelesen«, gab er zu. »Ich hatte die Vorstellung, dass es Spaß machen müsse, auf dünnem Eis Schlittschuh zu laufen. Ich habe eine schreckliche Menge Geld in das Woodshed gesteckt. Eigentlich ist es das richtige Lokal zum richtigen Zeitpunkt. Aber sollte die New Yorker Alkoholbehörde darauf abzielen, den Laden dichtzumachen, dann werden sie einen Weg finden. Und wenn das geschieht, dann sitze ich wirklich in der Tinte.«
    Wir sprachen vorsichtig über Barbara Hanover. »Ich weiß noch, dass ich gedacht habe, wie schön sie ist«, sagte ich.
    »Das war und ist sie immer noch, aber Carolyn, bei Barbara spielte immer auch noch etwas anderes mit, so eine Art berechnendes Was-ist – das-Beste-für-mich-Programm. Es ist schwer zu erklären. Aber nachdem wir alle unseren Collegeabschluss gemacht hatten und ich wegging, um BWL zu studieren, war Mack verschwunden, und was Bruce betraf, war es mir egal, ob ich ihn je wiedersehen würde oder nicht.«
    Wir tranken noch beide einen Cappuccino, dann fuhr mich Nick zurück nach Sutton Place. Es stand nur noch ein Fahrzeug vom Fernsehen in der Straße. Er brachte mich eilig in das Gebäude und zum Aufzug. Als mir der Liftführer die Tür aufhielt, sagte Nick: »Carolyn, ich war es nicht, und Mack war es ebenso wenig. Daran musst du dich festhalten.«

    Er ließ den Anstandskuss aus und war verschwunden. Ich fuhr nach oben. Das Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte. Die Nachricht stammte von Detective Barrott. »Ms. MacKenzie, heute Abend um acht Uhr vierzig haben Sie einen weiteren Anruf von Leesey Andrews’ Handy erhalten. Ihr Bruder hat keine Nachricht hinterlassen.«

50
    Lucas Reeves hatte sich das Wochenende nicht frei genommen, stattdessen hatte er es in seinem Büro zugebracht und mit seinen Technikern gearbeitet. Charles MacKenzie sen. hatte ihn vor fast zehn Jahren engagiert, um seinen verschwundenen Sohn zu finden, und die Tatsache, dass er nicht in der Lage gewesen war, auch nur den kleinsten Hinweis darauf zu finden, was mit Mack geschehen sein könnte, hatte bei Reeves ein Gefühl des Versagens hinterlassen, das sich nie ganz hatte verdrängen lassen.
    Nun empfand er ein noch stärkeres Bedürfnis, des Rätsels Lösung zu finden, weil es nicht mehr nur darum ging, zu erfahren, was mit Mack geschehen war, sondern darüber hinaus den wahren Mörder zu finden und vielleicht das Leben von Leesey Andrews zu retten.
    Am Montagmorgen war Lucas um acht Uhr zurück in seinem Büro an der Park Avenue South. Seine drei ständigen Mitarbeiter waren informiert worden, früh zur Arbeit zu erscheinen. Um halb neun hatten sich alle um seinen Schreibtisch versammelt. »Ich habe so eine Ahnung, und einige meiner Ahnungen haben sich in der Vergangenheit als richtig erwiesen«, eröffnete er die Besprechung. »Also werde ich ihr folgen. Ich gehe davon aus, dass Mack diese Verbrechen nicht begangen hat, und ich gehe von der Annahme aus, dass jemand, der ihn einigermaßen gut kennt, hinter dem Ganzen steckt. Mit einigermaßen gut meine ich: so gut, dass
er von den Anrufen an Muttertag wusste und die nicht öffentliche Telefonnummer der Familie kennt.«
    Reeves blickte von einem Detektiv zum anderen. »Wir werden uns zunächst auf die Personen rund um Mack konzentrieren. Damit meine ich seine beiden ehemaligen Wohnungsgenossen Nick DeMarco und Bruce Galbraith. Wir werden alles ausgraben, was wir über das Hausmeisterehepaar, Lil und Gus Kramer, in Erfahrung bringen können. Danach werden wir uns auf

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