Warte, bis du schlaefst
eine davon in meine Brieftasche gesteckt haben. Ich dachte, dass ich Leesey eine von meinen Bürokarten gegeben hätte.«
»Sicherlich haben Sie diese Karten anfertigen lassen, um sie eventuell hübschen Mädchen wie Leesey zuzustecken, nicht wahr? Warum würden Sie sonst eine Visitenkarte mit Adresse und Telefonnummer Ihrer Loft-Wohnung benötigen?« , sagte Barrott.
»Nick, wir könnten jetzt sofort aufstehen und hier rausgehen«, sagte Murphy.
»Das ist nicht nötig. Ich habe meine Wohnung in der Fifth Avenue zum Verkauf ausgeschrieben. Ich habe die Absicht, im Loft zu wohnen. Ich habe zu viele Freunde, die ich
lange nicht mehr gesehen habe, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, zu den angesagten Restaurant- und Clubbesitzern zu gehören. Dass ich diese Visitenkarten anfertigen ließ, war ein Zeichen für die Zukunft.« Er legte die Karte zurück auf den Tisch.
»Gehört die Schwester von Charles MacKenzie, Carolyn, auch zu den Leuten, die Sie in Zukunft in Ihrem Loft empfangen wollen?«, fragte Barrott. »Nettes Foto von Ihnen beiden, wie Sie gestern Abend Hand in Hand zu Ihrem Wagen eilen. Fand ich richtig rührend.«
Ahearn wandte sich an Benny Seppini. »Benny, mit Ihnen wollten wir auch reden. Am Abend, bevor Leesey verschwand, sind Sie mit Nicks, Verzeihung, ich meine natürlich mit Mr. DeMarcos schwarzem Mercedes-Geländewagen zu sich nach Hause nach Astoria gefahren, ist das richtig?«
»Nein, ich bin mit seiner Limousine nach Hause gefahren.« Bennys narbiges, grobporiges Gesicht begann sich zu röten.
»Haben Sie keinen eigenen Wagen? Sie bekommen doch sicherlich genug bezahlt, um sich einen leisten zu können.«
»Das kann ich beantworten«, unterbrach Nick, bevor Benny etwas erwidern konnte. »Als mir Benny letztes Jahr erzählte, dass er sich ein neues Auto kaufen wolle, habe ich gemeint, es sei doch dumm, dass er Versicherung und Unterhalt für ein Auto bezahlen müsse und ich gleichzeitig die Miete für drei Stellplätze in einer Garage mitten in Manhattan zahle, zu den üblichen astronomischen Preisen. Also schlug ich ihm vor, mit dem Geländewagen zwischen seiner Wohnung und Manhattan hin und her zu pendeln und dann in der Garage in die Limousine umzusteigen, um mich zu meinen Terminen zu fahren.«
Ahearn ignorierte ihn. »Schön, Benny, Sie sind also demnach an dem Abend vor genau zwei Wochen, dem Abend, bevor Leesey verschwunden ist, mit dem schwarzen Mercedes-Geländewagen, den Ihr Arbeitgeber Ihnen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, nach Hause zu Ihrer Wohnung in Astoria gefahren.«
»Nein. Mr. DeMarco hatte den Geländewagen in der Garage bei seinem Loft stehen, weil er am nächsten Morgen mit seinen Golfschlägern zum Flughafen fahren wollte. Ich habe ihn mit der Limousine zum Woodshed gefahren und gegen zehn Uhr dort abgesetzt. Danach bin ich zu mir gefahren.«
»Und dann sind Sie in Ihre Wohnung und irgendwann zu Bett gegangen.«
»Richtig. Das war so gegen elf Uhr.«
»Benny, in Ihrem Viertel ist es ziemlich schwierig, einen Parkplatz zu bekommen, stimmt’s?«
»Überall in New York City ist es schwierig, einen Parkplatz zu bekommen.«
»Aber Sie hatten Glück. Sie haben direkt vor dem Eingang zu Ihrem Wohngebäude einen Platz für den Wagen Ihres Arbeitgebers gefunden. Ist das richtig?«
»Ja, ich hatte Glück. Ich habe ihn geparkt, dann bin ich rauf in die Wohnung und zu Bett gegangen. Ich hab dann Jay Leno eingeschaltet. Er war an dem Abend wirklich witzig. Er hat die ganze Zeit Witze gemacht über …«
»Es interessiert mich nicht, worüber er Witze gemacht hat. Mich interessiert nur, dass die schwarze Mercedes-Limousine von Mr. DeMarco nicht die ganze Nacht dort gestanden hat. Ihr Nachbar von 6D hat gesehen, wie Sie gegen fünf Uhr fünfzehn in der Früh, als er zur Arbeit ging, in eine Parklücke vor dem Gebäude eingebogen sind. Nun erzählen Sie uns mal, wo Sie gewesen sind, Benny. Haben Sie
einen Notruf von Mr. DeMarco erhalten? Gab es irgendeine Art von Problem?«
Benny Seppinis Miene wurde zornig und störrisch. »Das geht Sie nichts an«, brauste er auf.
»Benny, besitzen Sie ein Handy mit Prepaid-Karte?«, fragte Ahearn in scharfem Ton.
»Das brauchen Sie nicht zu beantworten, Benny«, rief Paul Murphy dazwischen.
»Warum nicht? Natürlich hab ich eins. Wegen der Wetten. Hundert Dollar mal hier, mal da. Wollen Sie mich jetzt verhaften?«
»Haben Sie nicht zufällig aus Jux so ein Handy mit Prepaid-Karte als Geburtstagsgeschenk für
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