Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
mit Verlust. Aber das tat er nicht, sondern mottete es bereits im September für den nächsten Sommer ein. Von Schneeschieben war keine Rede mehr. Zwei Dinge hielten ihn vom Verkauf ab: Er hätte sich eingestehen müssen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, und er hätte einen Verlust hinnehmen müssen. Beide, die Aversion gegen Verlust und das Prinzip des Rechthabens, gehören zu den Grundfunktionen unseres Gehirns, und es braucht viel Kraft, diese Hürden zu überwinden.
Wenn Zukunftserwartungen sich als falschherausstellen
Vor einigen Jahren hat ein Outdoor-Laden in unserer Nähe seinen Geschäftsbetrieb aufgegeben und einen großen Räumungsverkauf mit hohen Rabatten veranstaltet. Da mussten wir natürlich hinfahren. Irgendetwas konnte man sicher gebrauchen. Die Outdoor-Bekleidung war aber nicht in unseren Größen vorhanden, nur eine warme Mütze fanden wir und kauften sie für den Fall, dass der nächste Winter hart werden würde. Dann war da noch ein Messer, das man sicher in den Urlaub mitnehmen könnte. Beim Campingzubehör fanden wir nichts, was uns interessierte, aber dann sahen wir uns noch die große Auswahl von Zelten im Außengelände an und waren begeistert von den hohen Preisnachlässen.
Wir hatten schon viele Campingurlaube gemacht, und wir besaßen auch ein Zelt, das eigentlich nicht schlecht war. Doch war das nicht eigentlich zu klein und sollten wir uns nicht ein größeres kaufen, wenn es gerade so billig war? Es kostete nur 1000 statt 1500 DM. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen und kauften ein größeres Zelt einer bekannten Marke.
Was ist daraus geworden? Einmal haben wir das neue Zelt in unserem Garten aufgeschlagen und dann nie mehr. Es liegt jetzt schon jahrelang gut verpackt in unserer Garage. Denn wir haben seitdem keinen Campingurlaub mehr gemacht. Der Hauptgrund für unseren Fehlkauf lag eindeutig in unseren falschen Erwartungen an die Zukunft. Hinzu kam die Tatsache, dass wir uns von dem hohen Preisnachlass haben locken lassen.
Ähnlich ist es uns auch ergangen, als wir einen Gartenpavillon aus einem Sonderangebot gekauft haben. Die Nachbarn benutzen solche Pavillons im Sommer als Partyzelt, das könnten wir doch auch tun. Außerdem wollten wir doch schon immer viele unserer überflüssigen Habseligkeiten, Gegenstände aus den Haushaltsauflösungen unserer Eltern und auch einen Teil unserer Bücher, auf dem Flohmarkt verkaufen. Da könnten wir dann den Pavillon als Regenschutz verwenden. Sie ahnen es schon. Noch heute liegt das Paket ungeöffnet in der Scheune, wir haben den Pavillon weder als Partyzelt genutzt noch sind wir mit unseren überflüssigen Sachen auf einen Flohmarkt gegangen.
Wenn Gesundheit über alles geht
Wir lesen es immer wieder und überall: Wenn wir gesund bleiben wollen, müssen wir uns gesund ernähren und uns viel bewegen. Doch daran hapert es oft. Entweder haben wir keine Zeit, Sport zu treiben, oder es fehlen die Lust und nötige Disziplin. Die fehlende Zeit dient meistens nur als Entschuldigung.
Wenn wir unseren inneren Schweinehund nicht besiegen und uns nicht aufraffen können, regelmäßig Sport zu treiben, greifen wir oftmals zu einer Minimallösung, nach dem Motto »Besser als gar nichts«. Wir kaufen dann ein Trimm-dich-Fahrrad oder andere Trainingsgeräte, mit denen man sich bequem im Schlafzimmer oder auch im Wohnzimmer die notwendige Bewegung verschaffen kann. Sie haben nicht nur den Vorteil, dass man das Haus nicht verlassen muss, sondern man kann während des Radfahrens auch Musik hören, Fernsehen oder sogar Lesen.
Auch mir (Ruth Schwarz) ist es so ergangen. Ich gebe es zu, ich habe mir ein Heimfahrrad gekauft. Am Anfang klappte es ganz gut, und ich habe jeden Tag eine halbe Stunde auf dem Gerät gesessen und fleißig in die Pedale getreten. Doch schon nach wenigen Wochen begann die Lust daran zu schwinden. Zunächst kam ich auf die Idee, das Fahrrad nur noch an Werktagen zu benutzen, danach radelte ich nur noch höchst selten und schließlich gar nicht mehr. Mein Mann hatte auch kein Interesse an dem Gerät, ganz einfach deshalb, weil er ein Fahrrad, das sich nicht fortbewegt, grundsätzlich ablehnt. Gleichzeitig begann das Fahrrad immer mehr zu stören, und so wanderte es vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und dann von dort in den Flur. Die Endstation wird der Sperrmüll sein, aber noch ist es nicht so weit.
So wie mir ergeht es vielen Menschen, sie machen sich einfach Illusionen über das, was in Zukunft sein wird und
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