Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
leisten zu können, wie zum Beispiel ein teures Auto oder ein luxuriöses Haus. Nur für den Geizigen ist der Besitz von Geld ein Wert an sich und nicht mehr Mittel zum Zweck. Geiz ist eine übertriebene oder sogar zwanghafte Sparsamkeit, die sich einerseits darin äußert, nicht mit anderen Menschen teilen zu wollen, andererseits aber auch in einer Abneigung gegen das Geldausgeben.
Während Sparen in unserer Gesellschaft als bürgerliche Tugend gilt, gehörte und gehört auch heute noch die demonstrative Verschwendung zu den Tugenden der Oberschicht. Thorstein Veblen, der 1899 das Buch Theorie der feinen Leute veröffentlicht hat, ist der Ansicht, dass das Verlangen nach Prestige das eigentliche Prinzip ist, das Menschen zum Handeln antreibt.
Dieses Prestige kann man laut Veblen einerseits durch demonstrativen Müßiggang und andererseits durch demonstrativen Konsum erreichen. Mit demonstrativem Müßiggang meint er nicht die Tatsache, dass man gar nichts tut, sondern dass man etwas tut, was nicht produktiv ist und trotzdem Geld kostet. Heute könnte man zum Beispiel bestimmte Sportarten wie Polospielen und Hochseesegeln dazu zählen. Demonstrativer Konsum zeigt sich heutzutage vor allem in überdimensionierten, luxuriösen Häusern, teuren Sportwagen und einer Vielzahl von teuren Markenprodukten, wie zum Beispiel Kleidung, Uhren und Schmuck. All dies darf nicht nur viel Geld kosten, sondern muss es auch, um seinen Zweck zu erfüllen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie der hohe Preis gerechtfertigt wird. Viele Dinge sind nur einfach teuer, weil sie teuer sein müssen, um sich zu verkaufen. In Manhattan können Sie sich einen Hamburger aus dem Fleisch vom Kobe-Rind mit Trüffeln für 150 Dollar kaufen. Macht er Sie satter als einer für zwei Dollar? Nein, aber vielleicht zufriedener. Zumindest so lange, bis Sie erfahren, dass es in einem anderen Restaurant diesen Burger mit Trüffeln und Goldflocken für 175 Dollar gibt und Ihr Kollege ihn sich gerade in der Mittagspause geleistet hat. Warren Buffett, einer der reichsten Männer der Welt, ist wahrscheinlich auch deshalb so reich, weil er sich nie um teure Statussymbole gekümmert hat.
Das Falsche kaufen: Zukunftserwartungen bestimmen die Gegenwart
Warum machen wir immer wieder die Erfahrung, das Falsche gekauft zu haben? Es müssen ja nicht immer Spielzeuge für 5000 Euro sein, wie bei Toni in der folgenden Geschichte. Oft reicht schon eine Tiefkühlpizza für drei Euro, um anschließend von Geschmack und Aussehen enttäuscht zu sein.
Der Hauptgrund liegt darin, dass es eine der wesentlichen Funktionen des Gehirns ist, Vorhersagen über das zu treffen, was passieren wird, und das, was wir erleben und empfinden werden. Ohne diese Fähigkeit könnten wir uns nicht einmal entscheiden, ob wir eine Tasse Kaffee oder eine Tasse Tee trinken wollen. All diese Vorhersagen laufen wie auch die meisten Entscheidungen vollkommen unbewusst ab.
Wenn Männer von Spielzeugen träumen
Toni träumte davon, ein Quad zu fahren. Er sah sich im Sonnenschein über die Wiesen und durch die Wälder brausen, der Wind spielte in seinen Haaren und er genoss seine Freiheit abseits des Alltags. Quads oder auch ATVs(All Terrain Vehicles) sind vierrädrige Fahrzeuge, auf denen man wie auf einem Motorrad sitzt, die auch einen Motorradlenker haben und die, wenn alle vier Räder angetrieben werden, geländegängig sind und dort eingesetzt werden, wo schwere Geländewagen nicht mehr durchkommen. Man kann Quads mit Pkw-Führerschein und einer Straßenzulassung auch im ganz normalen Verkehr fahren. Manche sagen, dass sie dann die Nachteile eines Motorrads mit denen eines Geländewagens vereinen. Eingefleischte Fans sehen das natürlich anders.
Irgendwann war es Toni klar, dass er sich so ein Quad nicht nur wünschte, sondern es ganz dringend brauchte, auch wenn seine Frau dagegen war, weil sie schon zwei Autos hatten: einen Van für die Urlaubsreisen und einen kleinen Kombi für den alltäglichen Bedarf. Ein Quad war aus der Sicht seiner Frau nur ein familienfeindliches Spielzeug für groß gewordene Jungs. Sie würde nie auf ein solches Ding steigen, um mitzufahren. Aber Tonis Töchter fanden es cool.
Gute Gründe finden sich immer
Toni wusste genau: Wenn er sich nicht in diesem Sommer ein Quad kaufen würde, wäre er für immer todunglücklich. Und das Gerät, das er sich ausgeguckt hatte, kostete ja auch nicht mehr als anderthalb Nettomonatslöhne. Schließlich würde er es sich auch nicht nur
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