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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedhelm Schwarz
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nur an, unsere Wünsche zu erfüllen, sondern auch, etwas zu leisten. Es freut sich über positive Überraschungen und über Neues. Aber wie lange haben Glück und Zufriedenheit angehalten?
    Wir können uns an solche Situationen, die uns glücklich und zufrieden gemacht haben, zwar erinnern, doch so stark wie damals ist das erinnerte Gefühl nie. Stattdessen bringt uns das Belohnungssystem dazu, nicht nur dasselbe noch einmal zu erleben, sondern möglichst auch noch mehr davon und immer öfter. Das Belohnungssystem treibt uns also an, etwas haben zu wollen, aber auch, etwas zu leisten, damit sich gute Gefühle einstellen.
    Im Gehirn von Säugetieren und natürlich auch von Menschen gibt es sogenannte Lustzentren, die man zunächst nur für primitive Mechanismen hielt. Erst durch die bildgebenden Verfahren der Neurowissenschaften konnte ihre tatsächliche Bedeutung erkannt werden. Wenn das Belohnungssystem aktiv ist, fühlen wir uns wohl und zufrieden. Wir befinden uns in einem Zustand, den wir uns dauerhaft wünschen.
    Leider ist dieses gute Gefühl im Alltag nicht ohne besonderes Zutun zu erreichen. Und genau darin liegt der Zweck des Belohnungssystems. Wäre es dauernd stimuliert, auch ohne Anlass, würde uns der Anreiz, etwas zu tun, fehlen. Wenn das Belohnungssystem aktiv ist, verstärkt, moduliert, modifiziert oder hemmt es unbewusste Gedankenprozesse, ohne dass uns dies bewusst wird.

    Das Belohnungssystem kann nicht mit Geld umgehen
    Das Problem des Belohnungssystems besteht allerdings darin, dass es zwar sehr gut mit sozialen Belangen wie Fairness und Vertrauen umgehen kann und auch auf alle Formen von Gewinnen, besonders wenn sie überraschend erfolgen, sofort reagiert, dass es aber leider nicht, salopp formuliert, mit Geld umgehen kann.
    Das Belohnungssystem erliegt der Geldillusion, schätzt also den nominalen Wert höher ein als den realen, und ist mit dafür verantwortlich, wenn wir uns selbst überschätzen. Das Belohnungssystem ist auch nicht dafür gemacht, konkret zu rechnen, sondern eher »über den Daumen« Wertschätzungen vorzunehmen. Deshalb ist es sinnvoll, seinen eigenen euphorischen Gefühlen in Gelddingen verhalten gegenüberzustehen.
    Mit dem Belohnungssystem haben wir also schon die erste Fehlerquelle bei Geldentscheidungen identifiziert. Es ist zwar wichtig, dass dieses System uns zu Leistungen antreibt und uns ermöglicht, uns über Gewinne freuen zu können, aber es ist problematisch, dass ihm die Kompetenz in Gelddingen fehlt. Die meisten Aktivitäten des Neuromarketings für Finanzdienstleistungen zielen auf das Belohnungssystem ab. Als wichtiger Entscheider oder zumindest Mitentscheider im Gehirn fällt es immer wieder auf Botschaften herein, die Rabatt, Sonderangebot oder Vertrauen signalisieren.
    Es wäre falsch, wenn wir Vertrauen grundsätzlich durch Misstrauen ersetzten. Wir sollten stattdessen versuchen, Vertrauen mit Kontrolle zu kombinieren und diese weder bei uns selbst noch bei anderen mit Misstrauen gleichzusetzen. Kontrolle heißt in diesem Zusammenhang hauptsächlich Selbstkontrolle. Denn die Geldfallen, die andere Menschen für uns aufstellen, schnappen nur deshalb zu, weil wir ihnen in unserem eigenen Kopf nicht genug Widerstand entgegensetzen.
    Kontrolle bedeutet also einerseits, immer wieder nachzurechnen und nominale Werte durch reale zu ersetzen, und andererseits, die Motive der anderen zu erkennen. Die meisten Geldfallen wurden schon im Rahmen verhaltenspsychologischer Experimente und Beobachtungen entdeckt. Die Neuroökonomie und Neurofinance bestätigten sie und legten die im Kopf wirksamen Mechanismen offen.
    Das emotionale System als Organisator und Motivator
    Der amerikanische Hirnforscher Joseph LeDoux hat einmal gesagt: »Emotionen sind mächtige Motivatoren künftigen Handelns. Sie bestimmen ebenso den Kurs des Handelns von einem Moment zum nächsten, wie sie die Segel für langfristige Ziele setzen.« Das emotionale System in unserem Gehirn hat in erster Linie die Aufgabe der Organisation und Motivation unseres Verhaltens.
    Wir brauchen einfach ein Auswahlsystem, das die Entscheidungen für oder gegen bestimmte Handlungsziele steuert. Und wenn die Situation sich ändert, muss man auch sehr schnell von einem Verhalten zu einem anderen umschalten, was in einem rein kognitiven Prozess zu lange dauern würde.
    Emotionen dienen auch der Kommunikation zwischen den Individuen, denn sie können anderen zeigen, in welchem Zustand wir uns selbst befinden. Manchmal

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