Warum ausgerechnet Du
ermutigend ihre Hand, bevor er sich aufrichtete.
Suzy ging rückwärts zur Tür und versuchte, den Kloß, der ihr plötzlich fast die Kehle zuschnürte, hinunterzuschlucken. Es gelang ihr zu lächeln, als sie der kleinen Patientin zum Abschied zuwinkte. „Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen, Celia.”
Celia nahm den Kopfhörer ab. „Du kannst mich ja wieder mal besuchen, wenn du willst.”
Suzys Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie sah, wie hoffnungsvoll Celia sie anschaute. Sie nickte ihr zu. „Ja, klar, das werde ich.”
„Ich fahre dich nach Hause”, erklärte Gil und legte Suzy die Hand auf den Rücken.
Suzy, die noch ganz aufgewühlt war von dem Krankenbesuch, trat rasch einen Schritt zur Seite. Sie wollte nur weg von Gil, bevor sie womöglich zu weinen anfing. „Ich habe meinen eigenen Wagen dabei.”
Er hielt sie am Ellenbogen fest. „Dann kannst du ja mich nach Hause fahren.”
Sie blickte über die Schulter in die Richtung, wo, etwas weiter entfernt, sein Leibwächter an der Limousine stand. „Dave kann das doch tun”, sagte sie und wollte sich abwenden, doch er verstärkte seinen Griff.
„Dave hat schon etwas anderes vor. Nicht wahr, Dave?” sagte Gil laut genug, damit dieser es hören konnte.
„Ja, Sir, das habe ich.”
Gil zuckte die Achseln. „Siehst du?”
Suzy verdrehte die Augen und riss sich los. Mit energischen Schritten ging sie zum Parkplatz. „Gehört es zu Ihrem Job, dass Sie für ihren Boss lügen, Dave?”
Gil, der ihr unbekümmert folgte, erklärte: „Das war keine Lüge.”
Sie ging unbeirrt weiter. „So, so.”
„Es ist wahr”, beharrte er. Als sie bei Suzys Wagen ankamen, nahm er ihr den Schlüssel aus der Hand und schloss die Fahrertür auf. Dann gab er ihr schelmisch lächelnd den Schlüssel zurück. „Aber er hätte gelogen, wenn ich ihn darum gebeten hätte.
Dave ist sehr loyal.”
Suzy verdrehte erneut die Augen, bevor sie sich hinters Lenkrad setzte und den Motor anließ. „Männer!”
Gil öffnete die Beifahrertür und stieg ebenfalls ein. „Brauchst du eine Wegbeschreibung?”
Unsanft legte Suzy den ersten Gang ein. „Ich schätze, ich finde den Weg, es sei denn, man hat in den letzten Tagen die Gouverneursvilla woandershin versetzt.”
Während der ganzen Fahrt dorthin schwieg Suzy eisern, und Gil plauderte die ganze Zeit. Sie hätte jedoch später kein Wort von dem wiederholen können, was er gesagt hatte. Sie hatte immer noch vor Augen, wie er die Hand des jungen Mädchens gehalten hatte, dessen Kopf völlig kahl gewesen war.
Als Suzy in die Zufahrt zu seiner Villa einbiegen wollte, legte Gil die Hand aufs Lenkrad und deutete auf eine Nebenstraße.
„Wir nehmen den Hintereingang.”
Suzy holte zitternd Luft und hoffte inständig, dass sie genügend Willenskraft haben möge, um weiterhin die Tränen zurückzuhalten. „Okay.” Schließlich brachte sie den Wagen unter dem Vordach des Lieferanteneingangs zum Stehen und zwang ihre Mundwinkel nach oben, bevor sie sich zu Gil drehte. „Also dann, Governor.”
„Komm mit hinein. Ich mache uns einen Drink.”
„Tut mir Leid. Ich trinke nicht, wenn ich fahre.”
„Nicht einmal Kaffee?”
„Ich hasse Kaffee.”
„Komm trotzdem mit hinein.”
„Es ist schon spät.”
Er beugte sich vor, schaltete die Zündung aus und zog den Schlüssel ab. „So spät ist es nun auch wieder nicht.”
Verblüfft sah Suzy, dass er ausstieg. Sie riss die Fahrertür auf und sprang hinaus. „Gib mir sofort meine Schlüssel wieder.”
Gil ignorierte sie einfach und ging weiter zum Haus. „Hol sie dir.”
Suzy stürmte ihm hinterher. „Gib mir meine Schlüssel!”
Er ging ins Haus und ließ die Tür offen stehen. „Wie schon gesagt, komm und hol sie dir.”
Kochend vor Wut, ballte Suzy die Fäuste und zählte langsam bis fünf. Dann folgte sie Gil ins Haus und warf die Tür hinter sich zu. „Die Schlüssel.” Sie streckte die Hand aus.
Gil hob nur eine Braue.
Energisch stieß sie mit dem Zeigefinger in seine Brust. „Die Schlüssel!”
Er stützte lässig die Hände in die Hüften und hob fragend die Brauen. „Was ist nur los mit dir?”
„Ich mag dich nicht.”
„Ach so”, meinte er gedehnt. „Dann küsst du also Männer, die du nicht magst, so wie du mich neulich geküsst hast?”
Ihre Wangen wurden glühend heiß, und Suzy drehte sich rasch weg, damit Gil es nicht sah. „Ja, ich bin nämlich masochistisch veranlagt. Erschieß mich!”
„Du bist keine Masochistin,
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