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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Mund weg.
    Suzy hielt den Atem an. Fast hätte sie aufgeschluchzt, als Gil sich nun vorbeugte und ihre Lippen mit seinen berührte. Immer noch sehr bewegt von der Szene am Krankenbett, war sie umso empfänglicher für jede zärtliche Geste.
    Ihr Herz zog sich zusammen, die Kehle wurde ihr eng, und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. Als Gil nun auch noch ihr Gesicht sanft in beide Hände nahm, da war sie verloren.
    Suzy hatte niemals Zärtlichkeit bei einem Mann erlebt, eine solche vorbehaltlose, selbstlose Zärtlichkeit. Sie hatte auch nicht geglaubt, ein Bedürfnis danach zu haben. Aber Gils KUSS und seine Berührung weckten Sehnsüchte in ihr, die größer waren als alles, was sie bisher empfunden hatte. Würde sie sie jemals stillen können? Sie wusste nur, sie würde, ohne zu zögern, alles tun in diesem Augenblick, alles, was er sich von ihr wünschte.
    Langsam löste Gil sich von ihrem Mund, behielt die Hände jedoch an ihren Wangen. Suzy schluckte schwer, ihre Kehle war trocken. Ihre Augen öffneten sich, und sie begegnete seinem Blick. Heißes Verlangen las sie darin. Das gleiche Verlangen, das auch in ihr aufstieg. Aber da war noch mehr in seinen Augen. So vieles schien dieser Blick zu verheißen. Mitgefühl. Verlässlichkeit. Geborgenheit. Verständnis. Liebe?
    War es nicht all das, wonach sie sich ganz insgeheim am meisten sehnte? Und all das, was ihr bisher so gefehlt hatte, um sich wirklich frei fühlen zu können? Frei von einer Vergangenheit, die sie bedrückte.
    Zu schwach, um sich zu rühren, und zu gerührt, um etwas zu sagen, schloss Suzy die Augen und lehnte ihre Stirn an seine. Er ist nicht gut für dich, sagte sie sich. Er ist perfekt, aber für dich der falsche Mann. Zitternd holte sie tief Luft und atmete langsam wieder aus. Irgendwie musste sie die innere Kraft finden, sich von ihm zurückzuziehen.
    Doch bevor sie das hätte tun können, hatte Gil schon die Hand in ihren Nacken gelegt. Es war nichts Unsicheres oder Zögerndes daran, so als wolle er sie ermutigen, so als verstünde er, was in ihr vorging, oder empfände das Gleiche.
    Es tat gut, die ruhige Kraft seiner Hand zu spüren, und Suzy gestattete sich zu träumen. Wie wäre es wohl, wenn es einen Mann in ihrem Leben gäbe? Diesen Mann. Ein Mann, mit dem sie oft solche Augenblicke teilen würde. Mit dem sie zusammen lachen könnte, Zärtlichkeiten austauschen und Sex haben könnte.
    Ein Mann, in den sie sich einfach verlieben könnte …
    Was für ein Unsinn! Es war nicht möglich!
    Und dennoch, während sie sich so an Gil lehnte, seinen warmen starken Körper spürte, da schien es beinahe doch möglich zu sein.
    Erneut wurde sie sich seiner Hand in ihrem Nacken bewusst.
    Wie lange saßen sie eigentlich schon hier? Waren es erst Sekunden oder gar schon Stunden? Sie hätte es nicht sagen können, und es war ihr auch egal. Sie wusste nur eines, sie wünschte sich, dass dieser Augenblick niemals enden möge.
    Aber das sollte sie sich nicht wünschen - nicht mit Gil Riley.
    Nicht, solange sie ihre Privatsphäre erhalten und sie selbst bleiben wollte. Nicht, solange sie sicher sein wollte, dass ihre Vergangenheit sorgfältig unter Verschluss gehalten wurde.
    Zur Hölle mit ihm! Jetzt lächelte er auch noch.
    Er sagte nichts, tat nichts, forderte nichts von ihr. Er lächelte sie einfach nur an. Und es war dieses wundervolle, entwaffnende Lächeln.
    „Ich mag dich, Suzy.”
    Sie wollte woandershin gucken, aber es gelang ihr nicht. „Ich weiß.”
    Er zog sie an sich und zwinkerte ihr zu. „Ach, hab ich das schon mal gesagt?”
    „Ja”, flüsterte sie rau.
    Wieder berührte er ihren Mund mit seinem, und sie musste die Augen schließen, weil ihre Gefühle sie zu überwältigen drohten.
    Er knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe. „Ich wiederhole mich also, wie schrecklich”, murmelte er.
    Obwohl Suzy sich so sehr danach sehnte, die Arme nach Gil auszustrecken und sich an ihn zu schmiegen, legte sie die flache Hand auf seine Brust und schob ihn weg. Sie wusste, sie musste etwas unternehmen, um der Sache ein Ende zu setzen, bevor es ihm gelänge, sie vollends zu verführen.
    Ihr Mund war ganz trocken, und sie konnte kaum sprechen.
    „Vielleicht nehme ich doch einen Drink.”

4. KAPITEL
    Eine halbe Stunde später saßen Gil und Suzy wieder auf dem Boden, diesmal im oberen Stockwerk, in Gils privatem Reich. Sie saßen Schulter an Schulter, mit dem Rücken gegen das Sofa gelehnt und blickten gedankenverloren in den Kamin, der

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