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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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hatte).
    » Na komm«, sagte sie mit einem Seufzen und führte mich mit ratloser Miene zurück ins Klassenzimmer.
    Ich steckte die Hände in die Taschen und brachte meine aufmüpfige Hosenschlange zur Raison, während ich im Bewusstsein, ein Riesenarschloch zu sein, zu meinem Platz schlurfte. James gab sich derweil alle Mühe, konzentrierte Arbeit vorzutäuschen.
    » Was hat sie gesagt?«, flüsterte er nahezu lautlos, den Blick starr auf sein Heft gerichtet.
    » Sie ist sauer, weil ich ihre Möpse angeguckt habe.«
    » Scheiße!«
    » Yeah, und jetzt will sie mit dir reden.«
    James’ Gesicht nahm eine graugrüne Färbung an, während der Stift in seiner Hand erstarrte.
    » Quatsch, die hat nur einen schlechten Tag und wollte mal kurz meinen Schwanz anfassen.«
    » Du… Wichser«, murmelte er und schien gegen eine heftige Übelkeit anzukämpfen.
    Ich glaube, ich habe gerade mein neues Lieblingsspiel entdeckt.

2 . Stunde
Geschichte
    In dieser Stunde ist nichts passiert, was auch nur ansatzweise von Interesse wäre.

Lunchpause
    Ich bin der Einzige in unserem Theaterkurs, der wissen darf, wo sich der Schlüssel zu unserer Beleuchtungsanlage befindet. Frank, der Theatertechniker, hält ihn stets unter Verschluss und hat nur einer Handvoll Leuten das Versteck verraten. Zu den Auserwählten gehöre auch ich. Vermutlich hat mein echtes Interesse an Beleuchtungsfragen (die eher den Film als das Theater betreffen) dazu geführt, dass er mich für einen reifen, ernsthaften und vertrauenswürdigen Jungen hält (so kann man sich täuschen).
    Das Seltsame daran ist, dass Franks Vertrauen in mich dazu geführt hat, dass ich mich für den Schlüssel tatsächlich verantwortlich fühle. Ich bin nicht sicher, ob mir das gefällt. Doch nicht ein einziges Mal habe ich irgendjemandem das Schlüsselversteck verraten (obwohl manche Leute, vor allem die Schulbands, verzweifelt darum gebettelt haben), und ich habe auch nie einem Unbefugten erlaubt, sich in der Beleuchtungsbox aufzuhalten. Normalerweise wäre es mir egal, doch ich wette, dass die Art und Weise, wie andere dich behandeln, auf dein eigenes Verhalten abfärbt: Wenn die Leute über deine Witze lachen, hältst du dich für unheimlich komisch; wenn die Leute dich für selbstbewusst halten, redet man sich ein, man sei selbstbewusst; wenn die Leute auf dir herumtrampeln, dann fühlst du dich wertlos. Frank behandelt mich so, als wäre ich kompetent und verantwortungsvoll, und genauso fühle ich mich auch, wenn ich in der Beleuchtungsbox stehe. Merkwürdig. Obwohl es mir gefällt, wie ein Ebenbürtiger behandelt zu werden, hoffe ich doch, dass ich mich jetzt nicht immer so verhalten werde. Ich bin mir sicher, dass sich meine Persönlichkeit seit dem zwölften Lebensjahr kein bisschen verändert hat. Fürs Erste dürfte also keine Gefahr bestehen…
    Das Theater liegt komplett im Dunkeln. Nur die kleine elastische Lampe in der Beleuchtungsbox erhellt das Mischpult, auf dem mein Notizbuch liegt. Ich habe mich mit den anderen aus meiner Gruppe hier verabredet, um vor Beginn des Kurses unser » Stück« zu proben, aber sie sind noch nicht da. Wahrscheinlich stehen sie immer noch in der Schlange fürs Mittagessen (ich habe ein Lunchpaket dabei), was bedeuten könnte…
    Wartet mal…
    Bin gleich zurück…
    Die Eingangstür hat sich gerade geöffnet und jemand hatte alle Lichter eingeschaltet.
    Ich wollte meiner Gruppe schon zurufen, dass sie das Licht wieder ausmachen sollen, doch als ich durch das Fenster der Beleuchtungsbox schaute, sah ich weder Zack noch Em oder sonst jemanden aus meiner Gruppe, sondern… Eleanor.
    Suchte sie etwa mich?
    Natürlich nicht. Denn sie war nicht allein, sondern in Begleitung von Helena und Carla.
    » Mach die Tür zu! Mach die Tür zu!«, hörte ich eine aufgeregt kichernde Stimme.
    Wer zuerst kommt, mahlt zuerst– das ist das ungeschriebene Gesetz für alle, die im Theater ihre Proben abhalten wollen. Doch kommt es äußerst selten vor, dass die Türen vorn vornherein geöffnet sind– normalerweise muss man sich bei Connie oder Frank den Schlüssel abholen. Falls sie schon geöffnet sind, ist die Bühne in der Regel besetzt. Ich hörte das Schloss einrasten, als sie die Türen zuschlossen. Ganz schön dreist, die Chicks.
    Ich wollte schon zu ihnen hinunterrufen » Ich war zuerst da!«, doch ich hatte keine Lust, das Arschloch zu spielen und ihnen zu sagen, sie sollten sich verpissen– zumindest nicht, wenn Eleanor dabei war.
    » Schnell, bevor

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