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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
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an deinem Schlüpfer. Mir zum Beispiel sind dein BH und dein Schlüpfer völlig egal, ich interessiere mich eher für das, was darin ist.
    Boah! Das hört sich anders an, als ich es eigentlich im Kopf hatte. Vielleicht ist es doch keine schlechte Sache, dass ich nicht immer gleich alles ausspreche.
    » Ich will nur nicht, dass du eins dieser Gerüchte wirst, mit denen er sich schmückt«, sagte ich.
    Manchmal sind die Worte, die aus meinem Mund kommen, so… Vielleicht sollte ich einfach zu reden aufhören.
    Eleanor drehte sich zu mir und sah mich so ernst an, dass mir fast das Herz stehen blieb.
    » Du hast noch nichts davon gehört, oder, Jack?«, fragte sie sanft.
    Nein, hatte ich nicht. Warum war ich immer der Letzte, der irgendwas mitbekam? Was hatte ich verpasst? Doch im Grunde war ich mir nicht sicher, ob ich es überhaupt erfahren wollte! Denn auch Eleanor klang wie eine Ärztin in einer dämlichen Seifenoper, die mir gleich mitteilen würde, dass meine Frau nicht durchgekommen sei. Wenn man so gefragt wird, muss man sich stets auf eine schreckliche Antwort vorbereiten.
    » Wovon gehört?«, fragte ich grimmig.
    Es gab nur zwei Möglichkeiten– entweder Zack hatte eine tödliche Krankheit und nur noch sechs Wochen zu leben (warum sind es eigentlich immer sechs Wochen?). Oder es war etwas Schlimmeres… Sie liebte ihn bereits. Leider war eine dieser Möglichkeiten viel wahrscheinlicher als die andere. Es war zu spät. Ich wusste es. Ich sah es in ihren Augen. Ich sah …
    » Okay, bitte alle zur Tafel gucken!«, rief Dave. Schon wieder! Manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben besteht aus einer Endlosschleife. Ich wusste nicht, ob ich ihm danken oder ihn verfluchen sollte. Entweder war Daves Timing perfekt oder extrem schlecht.
    Eleanor riss genau wie Em ein Stück von einem Blatt Papier ab. Auch sie schrieb eine Nachricht darauf, und auch sie faltete den Zettel zu einem kleinen origamiartigen pyramidenförmigen dreieckigen Päckchen (ein Trick, den sie offenbar von Em gelernt hatte), bevor sie mir das Päckchen mit einem gequälten Lächeln in die Hand drückte. Das Déjà-vu (keine Ahnung, wie man das ausspricht) der ganzen Situation brachte mich schier um den Verstand. Nur dass ich diesmal nicht besonders scharf darauf war, die Nachricht zu lesen– ganz im Gegenteil.
    Schon bei dem Gedanken daran, was auf dem Zettel zwischen meinen Fingern stehen könnte, wäre ich am liebsten aus dem Zimmer gerannt und hätte geschluchzt wie ein großes, dickes Mädchen. So vieles hatte ich durchgemacht, um Eleanor dazu zu bringen, sich in mich zu verlieben, und jetzt würden all meine Hoffnungen und Träume vielleicht von einem winzigen Zettel zunichte gemacht werden. Oder auch nicht! Der unverbesserliche Optimist in mir fragte sich, ob sie vielleicht etwas vollkommen anderes aufgeschrieben hatte– ob sie mir auf diesem Zettel vielleicht ihre unsterbliche Liebe gestand!
    Das war durchaus möglich, und genau deshalb durfte ich diese Nachricht niemals lesen. Solange ich nicht wusste, was dort geschrieben stand, war auch nicht sicher, dass Eleanor und Zack ein Paar waren, und es bestand weiterhin die Möglichkeit, dass sie mir schon bald ihre Liebe gestehen würde. Nennt es Aberglauben, Eskapismus oder Wahnsinn– doch dieser Logik könnt auch ihr euch nicht entziehen.
    Dieses gefaltete Stück Papier erschien mir plötzlich wie ein Artefakt von unschätzbarem historischem Wert. Ich musste es an einen sicheren Ort bringen, damit keine menschliche Lebensform es je entdeckte. Ich streckte meinen Arm bis zu Em hinüber, die mich fragend ansah.
    » Rucksack«, flüsterte ich.
    Sie nahm meinen Rucksack und hielt ihn für mich auf, damit ich Eleanors Nachricht hineinwerfen konnte. Sie hielt ihn für mich auf! Die Idiotin.
    Als ich Eleanors Nachrichtenpäckchen durch die Öffnung fallen ließ, erblickte ich Ems Zettel, den ich unbedingt hatte lesen wollen. Er klemmte zwischen den Englisch- und Erdkundebüchern. Eigentlich war ich im Moment gar nicht so versessen darauf, doch da er mich förmlich anzusehen schien, konnte ich nicht widerstehen. Schnell wie der Blitz schoss mein Arm in die Tasche, und ehe sichs Em versah, hatte ich den Zettel bereits zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt. Als sie begriff, was vor sich ging, wollte sie den Zettel zurückerobern, doch ich brachte ihn schnell aus ihrer Reichweite und dann…
    …war er verschwunden.

3 . Stunde
Englisch
    » Danke, Jack«, sagte Dave, als er lässig an mir
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