Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
Vom Netzwerk:
waren die unangenehmsten zwanzig Sekunden meines Lebens.
    » Das darf doch wohl nicht wahr sein«, ereiferte sich James, als wir Richtung Tennisplätze unterwegs waren. » Warum wedelt der sich viermal am Tag einen von der Palme?«
    » Was glaubst du denn?«, fragte ich verärgert. » Hast du denn nicht gemerkt, wo der stand?«
    » Wo der stand…?« James’ Gesichtsausdruck verwandelte sich von totaler Verwirrung in absolute Gewissheit. » Der ist ’ne Schwuchtel.«
    » Der ist so was vom anderen Ufer«, bestätigte ich.
    » Das gibt’s doch nicht.«
    » Gibt’s schon«, sagte ich, » und das ist echt genial!«
    James schaute mich fragend an, weil er offenbar nicht begriff, was mich daran in Hochstimmung versetzte.
    » Warum?«
    » Weil das bedeutet, dass ich bei Eleanor keine Konkurrenz mehr zu fürchten habe! Jetzt gibt’s nur noch mich!«
    » Ach so… ja«, entgegnete James, bei dem endlich der Groschen fiel. » Aber wenn der Typ schwul ist, warum baggert der dann ständig die Mädels an?«
    » Aus demselben Grund, warum Mädchen mit anderen Mädchen rumhängen«, antwortete ich. » Er ist einer von ihnen.«
    » Oh, Mann…« James konnte es immer noch nicht glauben. » Aber trotzdem… auf dem Klo?« Er schauderte.
    » Ich weiß, hört sich ziemlich eklig an«, pflichtete ich angewidert bei. » Wer hätte gedacht, dass Zack Pimento ein perverser Zwangswichser ist, der seine ganze Freizeit auf dem Klo verbringt?«
    » Hör auf!«
    » Meinst du, der guckt auch durch die Ritzen, um sich an den anderen aufzugeilen?«, fragte ich.
    » Hör auf!«
    Aber dazu war es zu spät. Helena war von ihrer College-Boy-Bums-Party zurück und spazierte durch eine Laune des Zufalls nur wenige Schritte entfernt an uns vorbei. Ich hoffte, dass sie mich nicht gehört hatte, doch der tödliche Blick, den sie auf mich abfeuerte, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung davonstürmte, überzeugte mich vom Gegenteil.
    » Shit!«, sagte ich. » Ich hab sie gar nicht kommen sehen.«
    » Ich auch nicht«, sagte James. » Erst als du’s schon gesagt hattest.«
    » Shit!«
    » Na und?«, fragte James. » Was will die schon groß machen«
    Recht hatte er.
    » Recht hast du.«
    Kurz darauf befanden wir uns wieder im Schulgebäude und standen vor dem Lehrerzimmer im ersten Stock.
    » Was machen wir denn hier?«, fragte James, der völlig überrascht zu sein schien, wo wir auf einmal gelandet waren.
    » Dauert nicht lang«, versicherte ich ihm, » brauch nur mal kurz deine Hilfe.«
    Als ich beiläufig am Lehrerzimmer vorbeischlenderte, warf ich einen unauffälligen Blick durch das Fenster, und da saß er– Dave Kross. Ohne Sakko, wie ich gehofft hatte. Das bedeutete, dass sich sein Sakko vermutlich in seinem Büro befand, und mit ihm, sofern er ihn nicht entfernt hatte, Ems Zettel.
    Die meisten Büros der Lehrkräfte befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Lehrerzimmer, und bei Dave war das nicht anders– seines befand sich hinter der nächsten Tür, und ich betete, dass dort sein Sakko war, und nur sein Sakko. Ich schlurfte zögerlich zu seiner Tür, an der ein Schild klebte: » Dave Kross– Fachbereichsleiter Englisch.« Ich klopfte, um mich zu vergewissern, dass niemand darin war. Nach drei Sekunden drückte ich die Klinke hinunter und warf einen Blick in den Raum.
    » Ey, was machst du da?«, zischte James.
    Doch ich war zu konzentriert, um zu antworten. Nur wenige Schritte von mir entfernt stand Daves Stuhl, über dessen Rückenlehne sein Sakko hing. Das Ganze würde nur wenige Sekunden dauern, doch plötzlich wurde ich von einer Panikattacke gepackt.
    Und wenn Dave im nächsten Moment aus dem Lehrerzimmer kam und sofort in sein Büro ging?
    » James«, sagte ich, während ich auf der Schwelle stand. » Wenn Dave in den nächsten zehn Sekunden aus dem Lehrerzimmer kommt, dann sorg dafür, dass er gleich wieder reingeht. Unter allen Umständen. Okay?
    » Was?!«
    Ich ersparte mir sein Protestgeheul, schlüpfte durch den Spalt und zog die Tür hinter mir zu.

Der Einbruch
    Ich flitzte quer durch den Raum zu Daves Sakko und schob meine Hand in die Innentasche…
    Leer!
    Mein Herz blieb fast stehen.
    Falsche Seite!
    Ich fasste blitzschnell in die linke Innentasche. Meine Finger glitten an einem Kuli vorbei und umschlossen im nächsten Moment ein kleines Stück Papier.
    Gott sei Dank!
    Doch wussten meine Finger eher als mein Gehirn, dass mit dem Papier was nicht stimmte. Ich zog es heraus und erblickte einen zerknüllten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher