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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
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wurde von meinen Füßen gerissen, sodass ich vollkommen ungeschützt dastand. Doch im nächsten Moment fiel sie krachend ins Schloss und ich war wieder allein im Büro.
    » Was ist verschwunden?«, fragte jemand auf dem Flur.
    » Ich bin noch nicht sicher, aber irgendwas ist verschwunden«, antwortete ein sehr erregter Dave.
    Ich war allein. Irgendwann gestattete ich mir ein paar vorsichtige, fast lautlose Atemzüge. Als ich schon dachte, ich würde vielleicht doch mit dem Schrecken davonkommen, hörte ich das grauenhafteste Geräusch meines Lebens– es begann mit einem Klirren, gefolgt von einem Kratzen und Klappern, und endete mit einem ultimativen KLICK . Die Tür war abgeschlossen. Ich saß in der Falle.
    Brodelnde Panik schoss mir aus dem Bauch direkt in die Kehle. Ich schluckte den sauren Geschmack hinunter. Nie zuvor hatte ich mich in einer so albtraumhaften Situation befunden. Ich war in einem Büro im ersten Stock eingeschlossen, das ich soeben durchwühlt und verwüstet hatte, und die halbe Lehrerschaft jagte durch die Schule, auf der Suche nach dem Straftäter. Wenn sie zurückkamen– was vermutlich schon sehr bald und in Begleitung von ein, zwei Polizisten geschehen würde–, dann würden sie mich auf frischer Tat ertappen, und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte. Diesmal kam mir die Kotze ohne Vorwarnung hoch, und da ich nicht mal ansatzweise in der Lage war, sie wieder runterzuschlucken, spuckte ich die ganze Soße, sozusagen als krönenden Abschluss, auf Daves Teppich. Als ich den ekelerregenden Cocktail aus Chips, Ketchup und Magensäure betrachtete, gab es eine zweite Explosion aus meinem Mund.
    Das Lachen brach mit solch eruptiver Kraft aus mir heraus, dass ich ihm hilflos ausgeliefert war. Offenbar war mein Hirn nicht in der Lage, diese unvorstellbare Anhäufung katastrophaler Ereignisse anders zu verarbeiten als mit diesem Lachen, das gar nicht wieder aufhören wollte. Ich hielt mir selbst den Mund zu, um die Lachlawine aufzuhalten, aber es half nichts. Ich hatte gerade auf den Teppich eines Lehrers gekotzt! Au, Mann, ich steckte so abgrundtief in der Scheiße! Ich musste dringend aufhören zu lachen und einen Weg aus diesem Büro finden, doch ich konnte mich nicht konzentrieren– ich glaube, unser Bewusstsein kann nur eine bestimmte Menge an negativen Dingen bewältigen, ehe es aufgibt. Doch plötzlich kam ich schlagartig zu mir– ich hörte das Klirren von Schlüsseln.
    Zum Glück hatte ich eine Notreserve an gesundem Menschenverstand, die sofort aktiviert wurde. Im Nu hatte ich die Jalousien nach oben gezogen und das Fenster geöffnet. Ich kletterte auf das Fensterbrett, und ohne weiter darüber nachzudenken, stieß ich mich ab.

4 . Stunde
Kleine Mistkerle
    Ich möchte euch einen Augenblick in dem Glauben lassen, dass ich ein durchtrainierter Actionheld bin, der ohne mit der Wimper zu zucken aus einem Fenster im ersten Stock springt, ehe ich euch mitteile, dass sich der erste Stock unserer Schule, die auf einem sanften Hügel errichtet wurde, auf der Vorderseite mindestens neun Meter, auf der Rückseite jedoch nur gut zwei Meter über dem Erdboden befindet. Überflüssig zu erwähnen, dass Daves Büro auf der Rückseite ist. Es war also ungefähr so, als wäre ich vom Kopf eines Basketballspielers abgesprungen (was meine Beine nicht daran hinderte, im Blumenbeet sofort einzuknicken). Umso größer war mein Erstaunen, als ich, nachdem ich mich aufgerappelt hatte, James direkt ins Gesicht schaute. Doch James war noch erstaunter als ich.
    » VERDAMMTE HÜHNERKACKE !«, schrie er, als er erschrocken zurücksprang (fast zwei Meter weit) und das Gleichgewicht verlor.
    » Hi«, sagte ich lässig. » Wusstest du schon, dass es auf unserer Schule einen Jungen namens Zed gibt?«
    Ich platzte fast vor Stolz. Ich hatte gerade einen Satz von mir gegeben, der so umwerfend komisch und dessen Timing so perfekt war, dass er einem der besseren Will-Smith-Filme zur Ehre gereicht hätte.
    Dachte ich zumindest.
    James starrte mich so perplex/geschockt an, wie ich es sonst nur aus Comics kannte. Er musterte mich von oben bis unten und brauchte eine Weile, bevor er seine Sprache wiederfand.
    » Du hast ’n Stock im Arsch.«
    (Dadurch büßt der Actionheld natürlich ein wenig an Coolness ein.)
    Ich drehte meinen Oberkörper nach hinten, und tatsächlich steckte ein dorniger Zweig direkt in meiner rechten Arschbacke.
    » Oh shit!«
    Ich versuchte, den Dornenzweig herauszuziehen, doch es war unmöglich.
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