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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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von mir, dieser männlichen Lolita zu verfallen?

Langsam wurde es dunkel, aber auch diesen Umstand nahm ich nur am Rande wahr. Mein endloser Spaziergang endete vor meiner Haustür.
Drinnen war es hell erleuchtet und einige Fahrzeuge, die ich nicht kannte, standen vor dem Haus.
Plötzlich wieder klar im Kopf überfiel mich starke Übelkeit. Ich übergab mich in die Blumen.
Kurz sammelte ich mich und begab mich dann in die Löwengrube.
Die Bestien warteten bereits auf mich.
Schon das Geräusch des Schlüssels in der Tür kündigte mein Kommen an.
Kaum das ich im Flur stand schoss auch schon Betty wie eine Furie auf mich zu.
Wo ich gewesen wäre, warum ich ihre Anrufe ignoriert hätte? Wie ich sie mit all dem Dreck allein lassen könne? Die Polizei, der Rektor und das Jungendamt wären hier und Jannis und seine Eltern, die extra ihre Geschäftsreise unterbrochen hätten, ebenfalls.
Sie müsse sich den Anschuldigungen aussetzen, die man besser mir vorwerfen solle. Einmal solle ich mit dem Kopf und nicht mit dem Schwanz denken, zischte sie mich an.
Ich straffte mich, stellte die Tasche ordentlich ab, hängte die Jacke an den Haken, sah sie einfach an. Sie hatte recht und ich nickte nur.

Mit betont festem Schritt folgte ich ihr ins Wohnzimmer, setzte mich dem Unausweichlichen aus.
Mein Blick überflog nur kurz die Runde, senkte sich dann gleich wieder. Lange hatte ich ja nicht den starken Mann mimen können.
Wie sehr ich mich selbst schuldig sprach mit diesem Verhalten, ahnte ich in diesem Moment nicht. Die vielen Blicke, die auf mich gerichtet waren, verunsicherten mich dermaßen, dass ich die Büßerhaltung einnahm.
Was folgte war ein stundenlanges Gespräch.
Anschuldigungen flogen aus allen Richtungen. Der Rektor und Jannis Eltern waren besonders erbost. Die Polizei hatte sich kurz nach meiner Ankunft verabschiedet und bat mich, am nächsten Tag ins Präsidium zu kommen, um eine Aussage zu machen. Jannis war mit seinen 16 Jahren zwar minderjährig aber er hatte ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Strafbar war der Sex zwischen uns nicht. Moralisch zu überdenken vielleicht, und außerdem stand er in einem Abhängigkeitsverhältnis zu mir, da ich sein Lehrer war.
Ich gab es auf, mich zu verteidigen, denn alles, was man mir an den Kopf warf, stimmte ja irgendwie. Wie sollte ich erklären, dass Jannis die Situationen provoziert hatte? Er selbst saß da, wie ein Unschuldslamm und hätte mich allein mit seinem naiven, plötzlich sehr kindlichen Ausdruck auf dem Gesicht, Lügen gestraft. Egal wie gut meine Antwort gewesen wäre. Ich wollte ja die Schuld nicht auf Jannis abwälzen, aber allein hatte ich die Situation nun mal nicht herbeigeführt. Auch wenn ich der Erwachsene war, wenn ich es nicht hätte ausufern lassen dürfen, gehörten zu einvernehmlichen Sex nun mal zwei Personen. Betty verließ immer wieder den Raum, ertrug das Gehörte nicht.
Jannis Eltern beschimpften mich als pädophil, was ich dann doch aufgebracht von mir wies.
Bis dahin still auf meinem Sessel gesessen, sprang ich nun auf.
"Ich habe zwei Kinder, denen ich nie auch nur ansatzweise unsittlich nah gekommen wäre. Jannis ist kein Kind und er wollte es. Ob ihnen das gefällt oder nicht. Klar schieben sie ruhig alle Schuld auf mich, ist ja auch so einfach. Wer ist denn nicht da für seinen Sohn, immer weg, immer auf Geschäftsreise? Warum verbringt Jannis mehr Zeit bei uns, als zu Hause?", schimpfte ich drauf los.
Nervös fuhr ich mir mit den Fingern durchs Haar. Ich erwartete Deckung von Betty, denn sie wusste, wie oft Jannis bei uns übernachtet hatte.
Aber Betty half mir mit keinem Wort. An ihrem Blick erkannte ich, dass sie eher darüber nachdachte, seit wann Jannis und ich zusammen schliefen, statt wie viel Schuld die Eltern an der Situation traf. Der Rektor hatte genug. Er erhob sich und verabschiedete sich förmlich.
"Sie sind vorläufig suspendiert Kramer! Holen sie ihre Sachen möglichst dann, wenn sie kein Aufsehen erregen", sagte er kalt und drückte meiner Frau aufmunternd die Schulter.
Den anderen nickte er zu und verschwand dann. Das Jugendamt hatte sich ebenfalls ein Bild der Situation machen können und verabschiedete sich auch.
Zurück blieben Jannis und seine Eltern.

Die Spannung im Raum knisterte von unglaublicher Intensität, war fast greifbar. Jannis saß stumm zwischen seinen Eltern. Auf mich wirkten sie kalt und wenig bis gar nicht liebevoll. Die angebliche Besorgnis, die sie kundtaten, war meiner Meinung nach nur gespielt.

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