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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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schließlich nickte sie nur und folgte mir hinaus zum Auto. Die zehnminütige Fahrt verlief schweigend. Wie ich in meinem Zustand heil bei meinen Eltern ankam, kann ich nicht sagen.
Meine Mutter hatte anscheinend schon gewartet und öffnete die Tür. Unsicher stand ich an der Treppe, wusste nicht was ich sagen, oder wie ich mich verhalten sollte. Der missbilligende Blick meiner Mutter verunsicherte mich zutiefst. Betty verschwand im Inneren des Hauses, ohne mich weiter zu beachten.
"Darf ich kurz reinkommen?" Ich musste hart schlucken.
Meine Mutter nickte. Steifbeinig erklomm ich die steinerne Treppe und blieb vor meiner Mutter stehen.
"Was bringst du bloß für Schande über deine Familie, Junge!" Sie schüttelte mit dem Kopf und trotzdem zog sie mich in ihre Arme.
Alle Schutzmauern, die ich bis dahin aufgebaut hatte, brachen mit einem Mal in mir zusammen. Mein Körper begann zu beben und ich klammerte mich an meine zierliche Mutter, so fest es nur eben ging.
Die Tränen, die nicht hatten fließen wollen, brachen aus mir heraus und ich schluchzte wie ein kleines Kind. Ich weinte und weinte, suchte Schutz in den Armen der Frau, die mich geboren hatte.
Ich rutschte auf die Knie und hielt mich an ihr fest, spürte ihre Hand, die warm auf meinen Haaren lag, diese zerzauste, als wäre ich fünf und hätte mir das Knie aufgeschlagen.
"Weine ruhig, Thomas und dann kehre die Scherben zusammen und versuche, sie zusammenzukleben", beruhigte sie mich leise.
Es tat gut, sie zu spüren. Bedingungslose Liebe zu erfahren. Mein Vater beendete die rührselige Situation, befahl uns ins Haus, damit die Nachbarn nichts mehr zu sehen bekämen.
"Was du getan hast, kannst du mit nichts entschuldigen. Egal was du sagst. Bist du ein verdammter Homo?", polterte er los.
Mutter zuckte zusammen. Meine eigentlich toleranten Eltern waren eben doch nicht so tolerant, wenn es um den eigenen Sohn ging.
"Ich weiß nicht, was ich bin, Papa?" Ich senkte den Kopf, schluckte die Übelkeit hinunter.
Aus dem Wohnzimmer hörte ich Timos und Jackys Stimme. Ich musste sie sehen. Deshalb war ich gekommen.
Als ich den Raum betrat, fand ich sie auf dem Sofa liegend vor. Jacky in den Armen ihres großen Bruders, verschlafen, mit wirren Haaren.
Erneut stiegen Tränen in meine Augen.
Angst und Trauer. Ich hatte mit meinem Verhalten wirklich alles aufs Spiel gesetzt. Betty stand hinter dem Sofa, auf dem die Kinder lagen. Meine Familie, alles was mir etwas bedeutete, alles was mir hätte wichtig sein müssen, wichtiger als Sex, wichtiger, als ein junger, straffer Körper in meinen Armen, wichtiger als ein enger Hintern in dem ich mich versenken konnte, um einen gigantischen Orgasmus zu bekommen. Meine Familie hätte das Wichtigste sein sollen. Timo sah mich immer noch unversöhnlich an, aber Jacky sprang auf und warf sich in meine Arme.
"Papa, Papa!" Sie legte ihre kleinen Arme um mich und drückte mich fest.
"Papa, was ist denn passiert? Hast du Jannis jetzt lieber als uns?", fragte sie in ihrer ganzen kindlichen Unschuld.
Mein Herz blutete und ich versuchte, meine Worte sehr genau zu wählen.
"Nein Maus, nein, Jannis ist nicht mein Kind. Es ist schwer zu erklären, aber ich habe einen riesen Fehler gemacht. Den kann ich nicht mehr rückgängig machen! Aber ich liebe euch ganz arg, bitte glaub mir das, kleine Maus." Ich drückte sie fest an mich, aber Betty konnte den Anblick anscheinend nicht ertragen und entriss sie mir.
"Oma bringt dich hoch ins Bett. Es ist spät. Sag deinem Vater ‚Auf Wiedersehen' und dann geh!", bestimmte sie und Jacky gehorchte, nicht ohne mir noch einmal einen Kuss auf den Mund zu drücken.
"Ich hab dich auch lieb Papa, auf Wiedersehen." Sie ging, hinaus aus meinem Sichtfeld, wie in Zeitlupe hüpfte sie in ihrem weißen Nachthemd barfuß an mir vorbei und ergriff die Hand meiner Mutter, die sie nach oben ins Gästezimmer brachte.
"Geh jetzt Thomas, lass uns in Ruhe, geh!" Das war keine Bitte, sondern ein Befehl.
Ich nickte, hoffte auf ein Wort von Timo, eine Reaktion, irgendetwas, das mir Mut machen würde, ein Hinweis, dass er mich noch liebte und nicht nur noch verachtete.
Ich wartete vergebens. Schließlich gab ich auf, drehte mich um und ging, vorbei an meinem Vater, der ebenfalls unversöhnlich, mit eisigem Blick, im Flur stand und mir die Tür wies.

Die Kälte erfasste mich sofort. Umfing mich und hüllte mich eisig ein.
In dem Haus, vor dem ich mit dem Wagen stand, befand sich mein Leben. Ich hatte es leichtfertig aufs Spiel

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