Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich
verstärken sie sich nur im gegenseitigen Austausch. Denn das Wesen von Beziehung ist Geben und Nehmen. Wer das vergisst und auf sein Recht pocht, wird immer unglücklich bleiben. Und wer wehklagend versucht, Zärtlichkeit und Zuwendung zu ertrotzen, wird sogar in einer pflichtschuldigen Umarmung einsam bleiben. Es ist wirklich wie im Märchen: Wer sich selbstbewusst dafür entscheidet, die Wünsche des Partners zu erfüllen, und den eigenen Spielraum dabei ernst nimmt, wird nicht nur bekommen, was er oder sie möchte, sondern noch viel mehr . Vielleicht ist Ihr Partner zu nächst enttäuscht, wenn Sie ihm sagen müssen, dass Sie zu müde sind, um ihn auf die Betriebsfeier zu begleiten. Doch gleichzeitig erweisen Sie sich als vertrauenswürdig: Wenn Sie das nächste Mal mitgehen, weiß er, dass es Ihre freie Entscheidung ist. Und er muss sich dann nicht schuldig fühlen, selbst wenn die Kabarettdarbietung der Buchhaltungsabteilung mehr als peinlich wird. Die Freiwilligkeit ist eine gute Voraussetzung dafür, gemeinsam aus diesem Fest einen schönen Abend zu machen. Und wie im Märchen müssen Sie auch in der Liebe um das bitten, was Sie brauchen. Denn sonst erfahren Sie nicht, was Sie dafür tun können, damit dieser Wunsch erfüllt wird. Dieses Wissen ermöglicht Ihnen, sich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen. Und den anderen als ebenbürtigen Partner zu erkennen anstatt in ihm einen grausamen Gegner zu sehen, der die Macht hat, Ihre Bedürfnisse willkürlich ab zulehnen oder gnädig anzunehmen. Zwar sind Sie weiterhin voneinander abhängig weil Sie genau diesen Menschen lieben und gewisse Dinge von ihm und niemand an derem brauchen. Doch Sie begegnen ihm auf Augenhöhe. Sie entschei den frei und kompetent, ob Sie einander entgegenkommen können oder ob es keinen Spielraum mehr gibt. Sie sind sich bewusst, dass jeder von Ihnen dem anderen Angebote machen kann. Sie sind Verbündete auf der Suche nach einem Weg, wie Sie sich wirklich miteinander wohlfühlen können. Selbst, wenn Ihre Bedürfnisse nicht zusammenpassen, wollen Sie dennoch das Gleiche: nämlich dass ihr Partner das, was Sie bekommen, wirklich von Herzen geben kann. Deshalb wollen Sie den anderen nicht besiegen oder gar zu etwas zwingen. Doch Sie nehmen sich selbst ernst, und versuchen ihn zu gewinnen. Das Wissen, dass dies möglich und dass ein Nein als Antwort auf einen Wunsch nicht das Ende ist, macht Sie beide zu mehr als Lie benden: Sie werden zu Gefährten und zu wirklichen Partnern. All das, wonach Sie sich so lange sehnten, entsteht, wenn S ie diesen »Königs weg« gehen: Ein Partner, der Ihr Nei n akzeptiert, anstatt zu schmol len, und der sogar etwas unternim mt, damit es ihm trotz Ihrer Ab lehnung gut geht, fordert Respekt ab. Wenn Sie Ihrem Partner zeigen, was Sie sich wünschen und wie viel Ihnen die Erfüllung Ihres Anliegens bedeutet, werden Sie auf mehr Verstä ndnis stoßen als nach einer Vor wurfstirade oder einigen gezielt platzierten spitzen Bemerkungen. Und selbst wenn einmal zwei Bedürfnisse gar nicht miteinander vereinbart sind, so ist es dennoch möglich, die Trauer darüber zu teilen. Und miteinander zärtlich zu sein, anstatt sich eine Woche lang wütend anzuschweigen. Wenn Sie in Ihrer Beziehung bekommen möchten, was Sie wirk lich wollen nämlich Interesse, Verständnis, Zärtlichkeit, Respekt, Unterstützung, lustvollen Sex, Geborgenheit und Wertschätzung dann lernen Sie also das Wünschen. Alles andere entsteht, nein, es entsteht nicht wie von selbst. Son dern automatisch! Als zwangsläu fige Konsequenz Ihres Verhaltens.
Wer wagt, gewinnt
Noch skeptisch? Ob Sie es selbst hinbekommen? Ob Ihr Partner mit macht? Keine Sorge. Fangen Sie einfach damit an. Sie werden sich wundern, wie schnell auch Ihr Partner aus dem gewohnten Spiel der Vorwürfe und Klagen aussteigen muss, wenn Sie entspannt und freundlich, aber konsequent das Wünschen umsetzen. Er kann sich schlecht weiter darüber aufregen, dass Sie, seine Liebste, mal wieder völlig überzogene Forderungen haben , wenn Sie ihm zärtlich und lie bevoll klarmachen, dass es sich gar nicht um eine Forderung handelt. Sondern um einen Wunsch, dessen Erfüllung Sie wirklich glücklich machen würde. So sehr, dass Sie gern etwas dafür tun würden, damit es dem Wüterich leichter fällt, Ihnen entgegenzukommen ... Warten Sie nicht, dass der andere damit anfängt. »Warum sollte ich mich dir gegenüber wie eine eben bürtige Partnerin verhalten, so lange du noch deine
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