Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

und dieser ausgeliefert ist. Sie sind Ihrem Partner wichtig und Sie haben viel anzubieten, was dieser sich wünscht. Nutzen Sie das und tun Sie
     
    S chritt 18: beginnen sie zu verhandeln. Wer hat da gerade »Bestechung« gesagt? Was für ein unschönes Wort. Und ist es wirklich Bestech ung, wenn zwei Menschen im Voll besitz ihrer geistigen Kräfte sich auf einen Austausch einigen? Oskar kommt am Freitag früher nach Hause und ich koche dafür seine Lieblings-Lasagne? Oder höre ich da doch noch die Haltung heraus, dass Oskar von sich aus ein Interesse haben sollte, mich glücklich zu machen? Keine Sorge das Interesse hat er sowieso. Es würde aber helfen, wenn er wüsste wie. Und die Information gebe ich ihm, indem ich ihm sage: »Ich würde mich total freuen, wenn du früher kommen könntest.« Das ist nichts anderes als ein Verhandlungsangebot: Er kommt früher nach Hause und ich zei ge, dass ich mich freue. So ein fach kann es sein probieren Sie es aus! Sie können die abenteuerlichste n Dinge verhandeln, wie zum Bei spiel: Wenn Oskar mit mir zur Berlinale geht, lasse ich mir von ihm die Funktionsweise eines Protonenbeschleunigers erklären, bis ich sie verstanden habe. Wichtig ist nur, den eigenen Spielraum dabei nicht zu überschreiten.
     
    S chritt 19: nehmen sie ihre G renzen ernst. Wenn ich Physik noch nie kapiert habe , werde ich es auch nicht schaf fen, beim Thema Protonenbeschleuniger interessiert zuzuhören. Das gilt auch für ernstere Themen und Konflikte. Wenn Sie Irritation und Unwohlsein spüren: Übergehen Sie diese Gefühle nicht. Sondern fragen Sie sich: Was kann ich? Wie bin ich? Was geht für mich und was nicht? Seien Sie fair und lassen Sie Ihren Partner wissen, wo Ihre Grenze liegt. Denn nur dann haben Sie eine Chance, zusammen nach anderen Lösungen zu suchen. Und wenn der andere gar keine Möglichkeit sieht, Ihren Wunsch zu erfüllen oder Ihnen entgegenzukommen, dann ist es Zeit für
     
    S chritt 20: finden sie heraus, was sie selbst für die Erfüllung ihres Bedürfnisses tun k önnen. Viele Frauen in der Gene ration meiner Mutter haben lange von Auslandsreisen geträumt und darauf gehofft, dass nach der Pensionierung ihres Mannes endlich die Gelegenheit dafür käme. Und sie haben enttäuscht festgestellt, dass er aber gar keine Lust hatte, sondern hochzufrieden in Haus und Garten werkeln wollte. Einige sind dann grollend mit ihrem Gatten daheim geblieben und trauern den verpassten Gelegenheiten noch heute hinterher. Andere haben sich allein oder mit einer Freundin auf den Weg gemacht und kamen angeregt und erholt zu ihren (manchmal noch etwas schmollenden) Ehemännern zurück. Es kann sehr befreiend sein, sich nicht mehr als Opfer der Willkür des anderen zu fühlen, sondern aktiv zu werden. Doch wenn es nichts gibt, was Sie selbst tun können, dann gilt es herauszufinden, ob und w ie sie mit Ihrem unerfüllten Be dürfnis leben können. Hilfreiche Fragen sind: Was kann ich selbst tun, um mit dieser Situation meinen Frieden zu schließe n? Was könn te mein Partner tun, damit es mir leichter fällt, mit dem unerfüllten Wunsch zu leben? Und wenn ich spüre, dass ich damit wirklich nicht leben kann, was muss ich dann tun? Anstatt mich ihm zuliebe zu ver biegen und vielleicht den Rest unserer (vermutlich nicht mehr sehr langen) Beziehung vorwurfsvoll neben ihm her zu leben?
     
     
    Geschenk und Tauschhandel
    Das elfte Kapitel, in welchem noch auf die Schwierigkeiten hingewiesen wird, die auch erfüllte Wünsche mit sich bringen. Um diese zu meistern, brauchen Sie Vertrauen sowohl in den Partner als auch in sich selbst. Das Buch nähert sich dem Ende und i ch will Sie nicht ohne eine War nung gehen lassen. Falls Sie denken, dass es schwer sein wird, wenn Ihr Partner Ihren Wunsch nicht erfülle n will, dann seien Sie bitte da rauf gefasst, dass es auch schwer werden kann, wenn er ihn erfüllt.
     
    Mit einem erfüllten Wunsch umgehen
    Zur Erinnerung: Die erste Herausforderung auf dem Weg zu einer ebenbürtigen Beziehung ist das Formulieren eines Wunsches, die zweite ist das Überprüfen, ob man den Wunsch des anderen erfüllen kann. Die dritte Herausforderung besteht darin, mit einem erfüllten Wunsch umzugehen. Nehmen wir einmal an, Oskar hat zwar keine Lust auf einen Spaziergang, aber e r entscheidet sich trotzdem mit zukommen, weil ich es mir gewünscht habe. Jetzt kann ich mich entweder darüber freuen (und Oskar das Gefühl geben, dass sich diese Entscheidung gelohnt hat). Od er ich