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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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werde« (eine Aussage, die eine wichtige Konsequenz seines Verhaltens betont).
    Grenzen zu setzen – das hört sich in der Theorie einfach an, aber in der Praxis wird der Mann daraus einen echten Kampf machen.
    Wahrscheinlich wird er nicht zur Kenntnis nehmen, was Sie sagen, oder er geht für kurze Zeit auf Ihre Forderungen ein, um dann zu seiner alten Art zurückzukehren. Rechnen Sie nicht damit, dass er sich ändert, nur weil Sie es wollen oder weil Sie die Kraft aufgebracht haben, Grenzen zu ziehen. Denken Sie daran, dass der passiv-aggressive Mann versuchen wird, Ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es ist wie in allen Beziehungen: Wer die Macht hat, will sie nicht aufgeben.
    Wenn Sie etwas verändern wollen, müssen Sie die Grenzen, die Sie ziehen, auch durchsetzen. Wenn Sie eine Grenze aufstellen und dann zum gewohnten Verhalten zurückkehren, bedeutet das für ihn, dass er Sie behandeln kann, wie er will, gleichgültig, was Sie ihm entgegenhalten. Der passiv-aggressive Mann hat ein untrügliches Gespür für die schwache Stelle in Ihrer Willenskraft, und er wird jedes Zögern auf Ihrer Seite ausnutzen und Ihren Entschluss ständig in Frage stellen.
    Wenn Sie in diesem Buch weiterlesen, finden Sie Beispiele für Annäherungen und für Grenzziehungen in allen Gesichtspunkten der Beziehung zu einem passiv-aggressiven Mann. Und wenn es so weit kommt und Ihnen klar wird, dass die Beziehung kaum eine Überlebenschance hat, gibt es vielleicht nur noch eine Möglichkeit…
    Schluss machen
    Es kann ein Fehler sein, die Beziehung zu einem passiv-aggressiven Mann aufzugeben, bevor man alle Wege zu Veränderungen ausprobiert hat, aber irgendwann kommt der Punkt, wo Sie den Schaden begrenzen müssen. Wenn Sie alles versucht haben, ohne damit Erfolg zu haben, dann sollten Sie daran denken, aus der Beziehung auszubrechen oder sich von ihm zu distanzieren – sei er nun Ihr Partner, Vorgesetzter, Untergebener, Angehöriger oder Freund. Irgendwann entschließen Sie sich vielleicht, Schluss zu machen, sich scheiden zu lassen oder zu kündigen. Eine Beziehung aufrechtzuerhalten, die Ihnen schadet, ist nicht nur sinnlos, sondern selbstzerstörerisch. Das ist einer der unglücklichen Nachteile der passiven Aggression: Konflikte spitzen sich allzu schnell so zu, dass Sie keine andere Wahl haben, als auszubrechen .
    Warum das Beenden einer Beziehung manchmal die einzige Lösung ist, zeigt die Geschichte von Erica. Sie lebte mit einem Rechtsanwalt zusammen, der mindestens eine Woche im Monat auf Reisen war. Erica konnte Jacks Reisetätigkeit akzeptieren, aber er stellte häufig einen gepackten Koffer an die Tür und gab ihr damit das Gefühl, dass er durchbrennen wollte. Das Appartement, in dem sie beide lebten, bezeichnete Jack als seine Wohnung, nicht als »unsere«, und das machte Erica noch unsicherer. Sie erzählte mir über ihn:
    Nachdem wir drei Jahre zusammengelebt hatten, wurde mir klar, dass Jack weder Zugeständnisse machen wollte noch anerkannte, dass es mit uns nicht klappte – »alles passte ihm gut«. Meine Beziehung zu ihm war so, als sollte ich an einem Pfosten mit Schmierseife hochklettern. Ich rutschte immer wieder ab und landete auf dem Hintern. Ich drohte ihm ungefähr zum zehnten Mal, die Beziehung zu beenden, aber Jack schafft es gut, mich zum Bleiben zu bewegen. Er tut alles, um mich umzustimmen: schmeicheln, betteln, weinen und verführen. Aber diesmal meinte ich es ernst.
    Jack ignorierte Ericas tiefe Unzufriedenheit und die Ernsthaftigkeit ihres Ultimatums. Er nutzte ihr Zögern, die Beziehung zu beenden, aus und band sie mit ihrer eigenen Abhängigkeit an sich; gleichzeitig erpresste er sie mit ihren Schuldgefühlen.
    Schließlich war Erica mit Jack zu unglücklich, und sie musste sich eingestehen, dass die Beziehung sich nie verbessern würde. Da tat sie einen großen Schritt, den sie sich selbst nicht zugetraut hatte: Sie wurde an ihrer Arbeitsstelle befördert, und man fragte sie, ob sie ein Jahr lang die neue Filiale der Firma in Chicago leiten wolle. Das Angebot war für sie der optimale Ausweg: Sie war zwar nicht begeistert davon, New York zu verlassen, aber sie nahm die Stelle an, obwohl die Frage, was Jack dazu meinte, noch offen war. Er bat sie nicht zu bleiben. Sie ging nach Chicago und lud ihn nie ein, sie zu besuchen. Ein paar Monate später rief sie ihn an und machte es endgültig – es war zwischen ihnen zu Ende.
    Ericas Dilemma bestand darin, dass sie einen halsstarrigen

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