Warum manche Menschen nie krank werden
Zahnschmerzen sowie als Aphrodisiakum. Hippokrates hielt Knoblauch für ein Heilmittel gegen Krebs. Im Mittelalter pries die als Heilige verehrte deutsche Nonne Hildegard von
Bingen Knoblauch als vielseitig anwendbares Heilmittel, und 1665 empfahl das Londoner Ärztekolleg die Knolle für die Behandlung von Pestkranken.
Die medizinischen Wirkungen des Knoblauchs konnten im 19. Jahrhundert wissenschaftlich erklärt und bestätigt werden. 1858 wies Louis Pasteur beispielsweise nach, dass Knoblauch Bakterien abtötet: ein Milliliter frisch gepresster Knoblauchsaft entspricht hinsichtlich seiner antibakteriellen Wirkung 60 Milligramm Penicillin.
Auch der Verbraucher weiß die gesundheitsfördernde Wirkung von Knoblauch zunehmend zu schätzen, was sicherlich dazu beigetragen hat, dass die Verkaufszahlen von Knoblauchpräparaten mittlerweile nur noch von denen der Echinacea-Produkte (siehe »Streitfall Purpurner Sonnenhut«) übertroffen werden.
Bei der Mehrheit der zahlreichen Studien stehen nach wie vor die wohltuenden Wirkungen auf Herz und Kreislauf im Vordergrund. Die medizinische Fakultät der indischen Universität Tagore wies in einer Studie nach, dass der Blutdruck der Probanden nach dem Verzehr von Knoblauch um etwa zehn Prozent abfiel. Eine in Tschechien durchgeführte Tierversuchsreihe zeigte, dass dem Futter beigemischte Knoblauchpräparate die Ablagerung von Cholesterin an den Gefäßwänden der Labortiere reduzierten.
Der wirksamste Bestandteil von Knoblauch ist Allicin, das den Blutdruck und die Konzentration von Triglyceriden und den Cholesterinwert senkt. Außerdem kann Knoblauch die Produktion von Stickoxiden in der Auskleidung der Blutgefäßwände stimulieren, was dazu führt, dass sich die Gefäße erweitern und Blut und Nährstoffe besser zirkulieren. Knoblauch kann auch die Kalkablagerung an den Herzgefäßen verhindern und somit die Bildung von arterioskleroser
Plaque reduzieren. (Atherosklerose oder auch Arteriosklerose ist eine degenerative Veränderung der Arterien, unter Plaque ist eine fetthaltige Substanz zu verstehen, die zu Ablagerungen an der Auskleidung der arteriellen Blutgefäße führt.)
In anderen Studien hat sich Knoblauch als potentes Antioxidans und Antibiotikum erwiesen, und die Ergebnisse mindestens einer wissenschaftlichen Arbeit belegen, dass Knoblauch einen äußerst gefährlichen Staphylokokken -Stamm bekämpft, der Staphyloinfektionen auslöst. In einer britischen Studie des Garlic Center in East Sussex aus dem Jahr 2007 bestätigte sich, was auch Susan berichtete: Knoblauch ist ein starker Verbündeter im Kampf gegen die gewöhnliche Erkältung. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangten Wissenschaftler an der Universität von Westaustralien, deren Studie ergab, dass Arbeitnehmer durch den regelmäßigen Verzehr von Knoblauch die Anzahl ihrer krankheitsbedingten Fehltage um die Hälfte reduzieren konnten. Zudem wurde ein drastischer Rückgang der Erkältungskrankheiten beobachtet.
Dennoch sind nicht alle Studien ausschließlich voll des Lobs für die Knolle. Bei einigen konnten keinerlei gesundheitsförderlichen Effekte bei der Behandlung diverser Krankheitsbilder nachgewiesen werden, und außerdem stellt sich immer die Frage, in welchem Maß Knoblauch zur Linderung oder Heilung von Beschwerden beiträgt. Wissenschaftler des US-amerikanischen Nationalen Zentrums für Komplementär- und Alternativmedizin hielten die Ergebnisse vorangegangener Studien beispielsweise nicht für beweiskräftig und führten 2007 eine eigene Studie durch, um zu untersuchen, ob Knoblauch tatsächlich den Cholesterinspiegel senkt und gut für das Herz ist. Ihr Fazit lautete, dass Knoblauch
keinerlei Auswirkungen auf den LDL-Cholesterinspiegel hat.
Sogar eine Überdosierung von Knoblauch ist möglich, ebenso wie die Einnahme zu einem falschen Zeitpunkt. Für Bluter und Menschen, die unter Störungen der Blutgerinnung leiden, kann Knoblauch gesundheitsschädlich sein. Bei einer medizinischen Anwendung – also in hoher Dosierung – wirkt Knoblauch blutverdünnend, was für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen gefährlich sein kann. Und äußerlich angewendet, kann das im Knoblauch enthaltene Öl Hautreizungen verursachen.
Manche Menschen reagieren allergisch auf Pflanzen der Gattung der Liliengewächse. Zu den möglichen Symptomen einer allergischen Reaktion zählen Darmprobleme, Durchfall, Entzündungen in Mund- und Rachenraum, Übelkeit, Atemstörungen, und in seltenen Fällen kann es zu
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