Warum manche Menschen nie krank werden

körpereigene »Abhärtungsmaßnahme« handelt, bei der der Körper durch die Erhöhung der Stresstoleranz auf einen bestimmten externen Reiz (kaltes Wasser) reagiert. Was es auch immer sein mag, eins steht jedenfalls fest: Die Berliner Ganzjahresschwimmer (die sich auch im Winter in das eiskalte Nass stürzen) leiden nur halb so oft an Atemwegsinfektionen wie andere Menschen, erklären Ärzte des Herzog-Julius-Spitals in Bad Harzburg.
    Die kalte Dusche galt lange als der ultimative Libidokiller, könnte aber genau das Gegenteil bewirken. Am Londoner Institut für Thromboseforschung fand man heraus, dass die tägliche kalte Dusche nicht nur die Durchblutung ankurbelt, sondern auch die Spermaproduktion.
    Nicht jeder Experte ist von dem gesundheitlichen Nutzen der kalten Dusche überzeugt. Zu den Zweiflern zählt Dr. Rick Kellerman, Leiter der Abteilung für Familienmedizin an der Universität von Kansas-Wichita. »Der einzige Effekt,
den man sich von einer kalten Dusche am Morgen erwarten kann, ist der Schockeffekt, nach dem man garantiert hellwach ist. Mir ist keine wissenschaftliche Arbeit in den USA bekannt, in der nachgewiesen wurde, dass kalte Duschen den Gesundheitszustand verbessern. Wenn mir ein Patient sagt, er fühlt sich nach einer kalten Dusche besser, soll er ruhig kalt duschen. Normalerweise schadet es ja auch nicht, sofern man nicht zu stark auskühlt, zu Kurzatmigkeit neigt oder ein schwaches Herz hat.«
    Das können Sie für Ihre Gesundheit tun
    Angehenden Kaltduschern empfiehlt Nate folgende Vorgehensweise: Wasser aufdrehen und erst einmal nur den Kopf unter den kalten Wasserstrahl beugen, damit die Haare nass werden. Wasser wieder abdrehen und Haare einshampoonieren. Dann Wasser wieder aufdrehen und maximal eine halbe Minute ganz unter die Dusche stellen, dabei die Haare waschen und ausspülen. Wasser wieder abdrehen. Jetzt sind Sie von Kopf bis Fuß nass und seifen sich ein. Wasser wieder aufdrehen, Seife oder Duschgel gründlich abbrausen, Wasser abdrehen, fertig. Oder auch nicht, wenn Sie wie Nate ein zusätzliches Haarpflegeprodukt verwenden. Dann tragen Sie es bei abgestelltem Wasser auf und springen abschließend noch einmal kurz unter die Dusche.
    Planen Sie ungefähr fünf Minuten für dieses Duschritual ein, viel länger sollte das Ganze nicht dauern.
    Damit die kalte Dusche der Gesundheit dient, sollten Sie Folgendes beachten: Beginnen Sie mit dem Kopf, da ein großflächiger Kaltwasserschock auch schlecht für die Durchblutung
sein kann. Falls Sie extrem schlank oder untergewichtig sind, könnte es sein, dass Sie die kalte Dusche als unerträglich empfinden. Bei einer chronischen Erkrankung wie dem Raynaud-Syndrom, bei zu niedrigem oder zu hohem Blutdruck, fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob kalte Duschen für Sie das Richtige sind. Und falls Ihnen nach dem Duschen nicht innerhalb weniger Minuten wohlig warm wird, sollten Sie sich lieber damit begnügen, sich mit einem nassen Schwamm nur kalt abzurubbeln, anstatt kalt zu duschen.

11.
Knoblauch
    Das Gesundheitsgeheimnis von Susan Seideman Brown
    D ie 51-jährige Susan Brown wird ihrem gewohnten Leben in der Nähe von Philadelphia, Pennsylvania, demnächst den Rücken kehren. Sie und ihr 34-jähriger Lebensgefährte planen aber keinen gewöhnlichen Umzug, sondern den Ausstieg. Sie haben keine Lust mehr auf Strom- und Wasserrechnungen, werden ihr Abwasser in Zukunft selbst entsorgen und sich auf Sonne, Wind und einen Holzofen verlassen, um es hell, warm und gemütlich zu haben. Ihr Ziel ist es, die Umwelt durch ihren Lebensstil möglichst nicht mehr zu belasten und sich aus einem politischen und gesellschaftlichen System auszuklinken, das in ihren Augen zu undurchschaubar, übermächtig und schwerfällig geworden ist.
    Um den Traum vom Aussteigerleben zu verwirklichen, will Susans Lebensgefährte irgendwo im Nordosten Pennsylvanias ein Blockhaus für das Paar bauen und sich seinen Lebensunterhalt in Zukunft damit verdienen, für Gleichgesinnte ebenfalls Blockhäuser zu errichten. Susan wird weiterhin als Shiatsu-Masseurin arbeiten. (Früher führte sie einen Naturkostladen, den sie aber aufgab, um mehr Zeit für
ihre beiden Kinder zu haben.) »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir irgendetwas vermissen werden«, meint Susan. »Wir lieben das einfache, schlichte Leben.«
    Egal, wie schlicht und einfach ihr künftiges Leben auch sein mag, etwas ganz Bestimmtes wird es darin nach wie vor in großen Mengen geben: Knoblauch.
    Wie wichtig es ist,