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Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Titel: Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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William Feller. Feller sagte einst bei einer Diskussion über einen unbewiesenen mathematischen Satz: Wenn man ihn für n = 17 beweisen könne, dann könne man den Satz auch für alle natürlichen Zahlen beweisen.
    – 17 gilt als «beliebigste» Zahl. Teils ist dies so wegen der Ergebnisse einer Studie, bei der die Teilnehmer gebeten wurden, irgendeine Zahl zwischen 1 und 20 zu wählen. Die 17 war die mehrheitliche Wahl. Auch gibt es eine unbewiesene Vermutung, dass 17 die meistgewählte Zahl ist, wenn im journalistischen Bereich eine beliebige Zahl benötigt wird.
    – In Italien gilt die 17 als Pechzahl, da sie in römischen Zahlzeichen als XVII geschrieben wird, was ein Anagramm von VIXI ist, was so viel heißt wie «Ich lebte», d.h., «Ich bin tot». In Italien haben Hochhäuser kein 17tes Stockwerk, Hotels kein Zimmer Nr. 17 und Alitalia-Flugzeuge keinen Sitz Nr. 17.
    – Den Pythagoreern war die 17 verhasst, da sie die 16 von ihrer Epogdoon-Zahl trennt. In der Musiktheorie bezeichnet dieser Begriff das Ganztonintervall bei der pythagoreischen Stirnmung, also das Verhältnis 9 zu 8. Das Epogdoon der 16 ist die 18.
    – Number seventeen ist ein Thriller von Alfred Hitchcock, dessen Titel sich auf eine Hausnummer bezieht.
    Zahlen haben, so viel dürfte deutlich geworden sein, ein richtiges Zahlenleben. Und das Erwähnte ist nur ein Bruchteil dessen, was man über die Zahl 17 berichten könnte. Sie ist alles andere als eine Zahl ohne Eigenschaften.
It’s a numbers world
Längst gibt es auf diesem Planeten mehr Zahlen als Buchstaben. Globale Finanzströme, Produktionsprozesse und Konstruktionen aller Art werden von gigantischen Zahlenkolonnen gesteuert und sogar der Surroundklang kristallisiert zur musique numérique. Mag im Anfang das Wort gewesen sein. Heute ist alles Zahl.
Norbert Lossau
146. Gedankensplitter aus meinem Tractatus-Comedo-Mathematicus
    Ist jede ungerade Zahl eine Primzahl?
    Ausgewählte Antworten:
    – Der Mathematiker: 9 ist keine Primzahl. Gegenbeispiel! Die Behauptung ist falsch.
    – Verwirrter Erstsemester: Sei p irgendeine Primzahl größer als 2. Dann ist p nicht durch 2 teilbar, also ist p ungerade. Quod erat demonstrandum.
    – Der Experimentalphysiker: 1 ist Primzahl, 3 ist Primzahl, 5 ist Primzahl, 7 ist Primzahl, 9 ist Messfehler, 11 ist Primzahl, 13 ist Primzahl. Die Behauptung ist richtig.
    – Der Informatiker schreibt zum Prüfen ein Programm, das dann Folgendes ausgibt: 1 Primzahl, 3 Primzahl, 5 Primzahl, 7 Primzahl, 9 Primzahl, 9 Primzahl, 9 Primzahl, … STACK OVERFLOW.
    – Der Politiker: 1 ist Primzahl, 3 ist Primzahl, 5 ist Primzahl, 7 ist Primzahl, 9 wird nächstes Jahr Primzahl …
    – Der Psychologe: 1 ist Primzahl, 3 ist Primzahl, 5 ist Primzahl, 7 ist Primzahl, 9 ist Primzahl, aber verdrängt es …
    – Der Soziologe: 1 ist eine Zahl, 1 ist eine Primzahl. Ergo: Alle Zahlen sind Primzahlen.
    – Der Jurist: 1 ist Primzahl … aha, da haben wir unseren Präzedenzfall.
    – Der Betriebswirt: 1 ist Primzahl, 3 ist Primzahl, 5 ist Primzahl, 7 ist Primzahl, 9 ist Primzahl, 11 ist Primzahl, 13 ist Primzahl.
    – Der Theologe: 3 ist eine Primzahl und das reicht für mich.
    – Der Philosoph: Wenn wir alle ungeraden Zahlen Primzahlen und alle Primzahlen ungerade nennen, dann sind alle ungeraden Zahlen Primzahlen.
    – Der Statistiker: 100 Prozent der Stichprobe mit 7, 19, 31, 73 sind prim. Wir akzeptieren die Nullhypothese, dass alle ungeraden Zahlen Primzahlen sind.
    – Der Multikulturist: Pfui! Wer bist du, dass du Zahlen in Gruppen einteilst?
147. Rekursive Rezeptur für ein Schwarzes Loch im Zahlenkosmos
    Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt im physikalischen Kosmos, dessen Schwerkraft so stark wirkt, dass nichts dieses Objekt verlassen kann, selbst das Licht nicht. Schwarze Löcher entstehen nach Supernovas. Das sind die titanischen Explosionen am Ende des Lebens großer Sterne. Schwarze Löcher saugen Materie aus ihrer Nachbarschaft ein, verschlucken sie und werden dadurch immer schwerer.
    Auch im Zahlenkosmos gibt es kosmische Objekte mit ganz analogen Eigenschaften. Ich nenne sie mathematische Schwarze Löcher. Das sind Zahlen, zu denen unter Einwirkung eines mathematischen Prozesses andere Zahlen hingezogen werden und, dort angekommen, verbleiben. Natürlich ist die zahlenanziehende und verschluckende Zahl der Star der Veranstaltung, doch das Publikum ist umso mehr begeistert, je attraktiver und ausgefallener der mathematische Prozess ist.
    Als Beispiel wollen wir

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