Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)
lässt aufhorchen: «Der Quotient aus Durchmesser und Umfang verhält sich wie fünf Viertel zu Vier.» Der sich daraus ergebende Wert der Kreiszahl ist π = 4/(5/4) = 16/5 = 3,2.
Der Gesetzentwurf hatte bereits das Abgeordnetenhaus passiert. Ein am Vorabend der Abstimmung im Senat zufällig anwesender Profimathematiker konnte gerade noch verhindern, dass die Initiative auch noch in diesem Gremium die nötige Mehrheit erhielt und damit Gesetz geworden wäre. Es hätte den US-Bundesstaat Indiana in Bezug auf die Kreiszahl hinter die Mesopotamier zurückgeworfen. Deren Gelehrte hatten schon etwa 1900 vor Christus die Näherung 25/8 = 3,125 berechnet.
Behördisch für Beginner, hier: Tätig sein und sein lassen
1. Hauptsatz allen Tuns
Jede Aufgabe ist daraufhin zu prüfen, ob sie verzichtbar ist.
§ 2 Abs. 2, Satz 1 Verwaltungsmodernisierungsgrundsätzegesetz
Sie schmunzeln vielleicht über die Parlamentarier von Indiana, doch im Wirklichkeitsbezirk, den die Zahl π besetzt, und drum herum liegen viele Fußangeln. Mit einem kurzen Teach-in versuche ich, Sie zu überzeugen, dass π eigentlich sogar gleich 2 ist. Was, wenn nicht das, soll man nämlich dem folgenden Diagramm entnehmen?
Der große Kreis habe den Radius 1, alle kleineren Kreise entstehen durch fortgesetzte Halbierung. Was resultiert daraus? Zunächst und vor allem, dass der obere Halbkreisbogen des großen Kreises die Länge 2πr · ½ für r = 1 hat. Das ist π.
Abbildung 91: Ein optisches Argument für π = 2
Andererseits ist π auch die Summe der Längen der beiden oberen Kreisbögen der dunklen Kreise, der vier oberen Kreisbögen der nächstkleineren Kreise usw. Doch die Länge der Kreisbögen nähert sich mehr und mehr dem Durchmesser des größten Kreises, konvergiert also gegen eine Strecke der Länge 2. Folglich muss π = 2 sein. Sollte ich den für mich zuständigen parlamentarischen Abgeordneten darüber informieren?
Limericking zwischen Reimreinheit und Reimweh
A conjecture both deep and profound
Is whether the circle is round.
In a paper of Erdös,
Written in Kurdish,
A counterexample is found.
Gereimtes von Leo Moser über die Neigung des berühmten Mathematikers Paul Erdös, wichtige Resultate in obskuren wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen. Nachdem Erdös diesen Limerick gehört hatte, versuchte er, in einer kurdischen Mathematikzeitschrift zu publizieren, doch er fand keine.
– Sudokus sind Zahlenrätsel. Sie wurden Ende der 1980er Jahre in Japan populär und haben in ihrer Ausstrahlung etwas von Zen, Sumo, Yoga und Tai-Chi. Inzwischen begeistern sie weltweit viele Millionen Menschen. Sudokus sind der Rubiks Cube unserer Zeit. Sie sind denkbar einfach im Aufbau, von nahezu kristalliner Klarheit und Übersichtlichkeit. Ein paar Zahlen, ein paar Kästchen, nach Zeilen und Spalten sortiert. Mehr als einen Bleistift braucht man nicht. Irgendwie macht es süchtig. Sie haben ihre eigene Magie. Wenn man ein Sudoku gelöst hat, verschafft das eine tiefe Befriedigung, die groß genug ist, um beizeiten das nächste anfangen zu wollen.
Hier ist ein π-Sudoku als Braintertainment zur Feier des π-Tages am 14. März, 3/14 nach angelsächsischer Schreibweise. In jedem abgegrenzten Bereich von 12 Feldern sind die Ziffern von 1 bis 9 einzufügen sowie drei Buchstaben π . Jede der neun Ziffern muss in jeder Zeile und jeder Spalte genau einmal vertreten sein. Das ist die vollständige Gebrauchsanweisung.
Abbildung 92: Ein Sudoku der nicht herkömmlichen Art: Der Samurai unter den Rätseln
145. Aus dem Leben der Zahlen: Kurzportrait von 17
– Das reguläre 17-Eck ist mit Zirkel und Lineal konstruierbar. Auch diese Erkenntnis ist ein Präzisionserzeugnis aus der Werkstatt von Carl Friedrich Gauß, er in Bestform.
– Die Funktion f(n) = n 2 + n + 17 ist eine Primzahlfabrik. Für n = 0 bis n = 15 und einige andere Werte ergeben sich als Funktionswerte jeweils Primzahlen.
– In den nördlichen Ländern wird der 17. Tag des Jahres als Herz des Winters bezeichnet.
– In Frankreich wählt man die 17, um im Notfall telefonisch die Polizei zu erreichen.
– Eine noch unbewiesene Vermutung besagt, dass 17 die minimale Zahl von Hinweisen beim klassischen Sudoku ist, die noch zu einer eindeutigen Lösung führt. Jedenfalls ist gegenwärtig kein Beispiel eines Sudokus bekannt, bei dem 16 Hinweise für eine eindeutige Lösung ausreichen.
– 17 wird manchmal als Fellerzahl bezeichnet, nach dem berühmten Wahrscheinlichkeitstheoretiker
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