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Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Titel: Was allein das Herz erkennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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    »Oh, du sprichst Französisch«, rief er, ergriff ihre Hand und küsste sie.
    »Nur ein paar Brocken.« Sie glühte, als er sich weigerte, ihre Hand loszulassen.
    Sie spazierten über die Docks, vorbei an den Fischkuttern, Muschelfang-Booten und verfallenen Baracken, deren graue Schindeldächer mit alten Markierungsbojen für den Hummerfang bedeckt waren. Sie machten einen Schaufensterbummel und einen kurzen Abstecher in die Boutique Cowgirl Rodeo, um Mays Freundin Hathaway Lambert zu begrüßen. In Ollie’s Fish House aßen sie mit Muscheln gefüllte Teigtaschen, saßen an Tischen mit rotweiß karierten Vinyldecken.
    Einige Gäste erkannten Martin. Sie schlenderten von der Bar herüber, baten um ein Autogramm auf ihren Cocktail-Servietten. Er kam der Aufforderung nach, doch dann bat er, May und ihm zu gestatten, ihr Abendessen ungestört zu beenden.
    »Passiert dir das oft?«, fragte sie.
    »Ziemlich häufig. Manchmal reiben sie mir auch unaufgefordert unter die Nase, was ich beim letzten Spiel alles falsch gemacht habe. Aber zum Glück sind wir weit von Boston entfernt, so dass wir uns nicht fortwährend Vorwürfe wegen des Cups anhören müssen. Aber die werden uns nicht erspart bleiben, glaube mir.«
    May hörte aufmerksam zu, als er vom Stanley Cup erzählte, und von seinem Vater, der einer der besten kanadischen Spieler gewesen war und Martin und Ray trainiert hatte. Sie wartete darauf, dass er über seine Gefühle für seinen Vater sprach, über das, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, aber er wechselte das Thema.
    »Wir haben auf dem Lac Vert gelernt, wie man Eishockey spielt.«
    »Lac Vert?«
    »Das schönste Fleckchen Erde, das man sich vorstellen kann. Warte, bis du es siehst, May …«
    Er beschrieb das tiefe Wasser des Sees, in dem sich die hohen Berge und grünen Wälder spiegelten. »Er ist unglaublich. Wir nennen ihn Lac Vert, den grünen See, wegen seiner Farbe. Es ist, als befände sich unter der Wasseroberfläche eine andere Welt, angefüllt mit Kiefern, Eichen, Ahorn, Bäumen in jeglicher Schattierung von Grün. Im Winter, wenn der See zugefroren ist, wird die Farbe dunkel, beinahe schwarz.«
    »Du liebst den See.« Sein Gesichtsausdruck verblüffte sie.
    »Mehr als alles in der Welt. Er ist mein Zuhause. Ich werde dich mitnehmen. Es wird dir dort gefallen.«
    In Ollie’s Fish House sitzend, konnte sie sich den See genau vorstellen. Sie sah das Panorama vor sich, so deutlich, als hätte Martin sie bei der Hand genommen und ans Ufer geführt: Die Berge, den vor Kälte klirrenden Himmel im Norden, das klare grüne Wasser.
    »Ganz sicher wird es mir gefallen.«
    »Also, wann fahren wir?«, fragte er.
    Doch bevor sie antworten konnte, brachte die Bedienung die Rechnung, Martin zahlte und es war Zeit zu gehen. Sie aßen Eis in der Sandbar, dann stiegen sie in Martins Wagen und fuhren in die Berge hinter Silver Bay, an der imposanten alten Abtei vorbei und die Old Farm Road entlang in Richtung Connecticut River und Black Hall.
    Während sie seine Hand hielt, erzählte May ihm etwas über sich selbst. Sie bat ihn, durch die Stadt zu fahren, und zeigte ihm das Gebäude aus Natursteinen, in dem sich ihre alte Grundschule befand, die jetzt Kylie besuchte, dann die Highschool, die weiße Kirche, die durch die Bilder namhafter Maler aus der Künstlerkolonie Black Hall berühmt geworden war und in der viele Bridal-Barn-Kundinnen den Bund fürs Leben geschlossen hatten.
    »Sie ist sicher sehr alt«, sagte er.
    »Die Kirche? Sie wurde vor etwa hundert Jahren wieder aufgebaut, nachdem sie während eines Feuers bis auf die Grundfesten niedergebrannt war.«
    »Nein, die Scheune, Bridal Barn. Euer Familienbetrieb. Zu deinen Vorfahren gehören etliche starke Frauen, wie mir scheint.«
    »Das stimmt. Meine Großmutter besaß großen Weitblick. Es war nicht leicht, den Leuten die Idee schmackhaft zu machen, dass Hochzeiten geplant und organisiert sein wollen. Aber sie hatte eine Gabe, und sie sagte immer, wenn wir keinen Gebrauch von den Fähigkeiten machen, die uns in die Wiege gelegt wurden, verkümmern sie.« May hielt inne, dachte an andere Männer, denen sie begegnet war. »Macht dir der Gedanke an starke Frauen zu schaffen?«
    Martin lachte. »Nicht im Geringsten, und ich weiß, wovon ich rede. Du hättest meine Mutter sehen sollen. Lac Vert ist sehr idyllisch, aber schlimmer als dort kann ein Winter nicht sein. Meine Mutter hat uns über Wasser gehalten; während ich schlief, ist sie selbst in den

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