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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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tränenüberströmtes Gesicht zu Lady Johanna Gnade empor und stammelte: »Lady, wir alle hier sind wahnsinnig. Ich glaube nicht, dass einer von uns fortgehen will.«
    Lady Johanna wandte ihr Gesicht ab, überwältigt von ungeheurem Mitleid. Ihre nächsten Worte waren an S’dikkat gerichtet: »Du bist weise und gut, auch wenn du kein menschliches Wesen bist. Gib ihnen so viel von der Droge, wie sie vertragen können. Die Instrumentalität wird entscheiden, was mit ihnen geschehen soll. Ich werde euren Planeten mit Robotersoldaten erforschen. Werden die Roboter sicher sein, Stiermann?«
    S’dikkat missfiel die taktlose Anrede, aber er verbarg seinen Ärger. »Den Robotern wird nichts zustoßen, Ma’am, aber die Dromozoen werden sich aufregen, wenn sie sie nicht füttern und heilen können. Schicken Sie so wenig Roboter wie möglich. Wir wissen nicht, wie die Dromozoen leben oder sterben.«
    »So wenig wie möglich«, murmelte Lady Johanna. Dann hob sie die Hand als Zeichen für irgendeinen Techniker in unvorstellbarer Ferne. Der geruchlose Rauch umhüllte sie, und das Bild verschwand.
    Eine schrille, freudige Stimme ertönte. »Ich habe Ihr Fenster repariert«, sagte einer der Zollroboter. S’dikkat dankte ihm geistesabwesend. Dann half er Mercer und Lady Da zur Tür.
    Als sie draußen waren, wurden sie augenblicklich von den Dromozoen gestochen. Aber es spielte keine Rolle mehr.
    Nach einer Weile erschien S’dikkat mit den vier Kindern in seinen beiden riesigen, sanften Händen. Er legte die schlaffen Körper neben dem Haus auf den Boden und sah zu, wie sie sich beim Angriff der Dromozoen unter Krämpfen wanden. Mercer und Lady Da erkannten, dass seine braunen Stieraugen rotgerändert und seine riesigen Wangen tränenfeucht waren.
    Stunden oder Jahrhunderte.
    Wer konnte das schon sagen?
    Die Herde kehrte zu ihrem gewohnten Leben zurück, nur dass die Abstände zwischen den Injektionen jetzt kürzer waren. Der ehemalige Kommandant, Suzdal, lehnte die Spritze ab, als er die Neuigkeiten erfuhr. Wann immer es ihm möglich war, folgte er den Zollrobotern, während sie fotografierten, Bodenproben entnahmen und die Gefangenen zählten. Sie waren vor allem an dem Berg des Go-Kapitäns Alvarez interessiert; sie waren sich nicht sicher, ob es sich bei ihm noch um organisches Leben handelte oder nicht. Der Berg zeigte eine erkennbare Reaktion auf das Super-Kondamin, aber sie fanden kein Blut, keinen Herzschlag. Eine Flüssigkeit, die von den Dromozoen in Gang gehalten wurde, schien die ehemals menschlichen Körperfunktionen übernommen zu haben.

V
    Und dann, eines frühen Morgens, öffnete sich der Himmel.
    Ein Schiff nach dem anderen landete. Menschen kamen heraus, und sie trugen Kleidung.
    Die Dromozoen ignorierten die Neuankömmlinge. Mercer, der sich in seinem Glückszustand befand, versuchte dies voller Verwirrung zu durchdenken, und schließlich erkannte er, dass die Schiffe bis zum letzten Deck mit Kommunikationsmaschinen angefüllt waren; die »Menschen« waren entweder Roboter oder Abbilder von Personen, die sich an anderen Orten aufhielten.
    Rasch trieben die Roboter die Herde zusammen, und mit Schubkarren schafften sie die vielen Hundert hirnlosen Menschen zum Landeplatz.
    Mercer hörte eine vertraute Stimme. Es war Lady Johanna Gnade. »Macht mich größer«, befahl sie.
    Ihre Gestalt wuchs, bis sie ein Viertel von Alvarez’ Größe erreicht hatte. Ihre Stimme wurde lauter. »Weckt sie alle auf«, befahl sie.
    Roboter setzten sich in Bewegung und versprühten ein Gas, das zugleich übelkeitserregend und süß war. Mercer spürte, wie sich sein Verstand klärte. Das Super-Kondamin wirkte noch in seinen Nerven und Venen, aber seine kortikalen Reaktionen waren nun davon befreit. Er dachte jetzt klarer.
    »Ich verkünde euch«, rief die mitleidige weibliche Stimme der riesigen Lady Johanna, »den Beschluss der Instrumentalität über den Planeten Shayol. Punkt eins: Die chirurgischen Lieferungen werden aufrechterhalten und die Dromozoen nicht behelligt. Teile menschlicher Körper werden hier zurückgelassen, um zu wachsen, und die Organe werden dann von Robotern eingesammelt. Weder Menschen noch Homunkuli werden jemals wieder hier leben. Punkt zwei: Der Untermensch S’dikkat, Stier-Herkunft, wird mit der sofortigen Rückkehr zur Erde belohnt. Er wird das Doppelte des erwarteten Lohnes für tausend Jahre Dienst erhalten.«
    S’dikkats Stimme war auch ohne Verstärkung so laut wie ihre. »Lady, Lady!«, rief er

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