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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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kauen, die Augen starr auf den Teller gerichtet.
    Bevor Casher etwas sagen konnte, trat der Roboterbutler an seine Seite und beugte sich zu ihm hinunter. »Ehrenwerter Sir, ich habe Ihre Frage gehört. Soll ich sie beantworten?«
    »Natürlich«, sagte Casher leise.
    »Die Antwort«, sagte der Roboterbutler leise, aber deutlich, »auf Ihre Frage, Sir, ist nein, nein, niemals . Das ist das allgemein gültige Gesetz auf allen zivilisierten Welten. Aber auf unserem Planeten Henriada lautet die Antwort ja .«
    »Warum?«, fragte Casher.
    »Es ist meine Pflicht«, erklärte der Roboterbutler, »Ihnen den Gang mit frischen Artischocken zu empfehlen. Ich bin nicht befugt, mich um andere Dinge zu kümmern.«
    »Danke«, sagte Casher und straffte sich ein wenig, um Gelassenheit vorzutäuschen.
     
    In dieser Nacht geschah nicht viel, nur dass Meiklejohn lange genug aufgewesen war, um wieder betrunken zu sein. Obwohl er Casher eingeladen hatte, zu ihm zu kommen und mit ihm zu trinken, sprach er mit ihm nicht mehr über das Mädchen; nur einmal kam es zu einem kurzen Ausbruch.
    »Erledigen Sie es bis morgen. Fair und gerecht. Offen und ehrlich. Frank und frei. Das bin ich. Ich werde Sie selbst nach Beauregard bringen. Sie werden sehen, es ist einfach. Ein Messer, ja? Ein weit gereister junger Mann wie Sie müsste wissen, wie mit einem Messer umzugehen ist. Und nur ein kleines Mädchen. Nicht sehr groß. Leichte Arbeit. Verschwenden Sie keinen Gedanken daran. Möchten Sie etwas Apfelsaft in Ihren Byegarr?«
    Casher hatte drei antitoxische Pillen genommen, bevor er sich auf den Weg gemacht hatte, um mit dem Exlord zu trinken, aber selbst mit ihrer Hilfe konnte er nicht mit Meiklejohn mithalten. Er akzeptierte verlegen, dankbar und höflich die Verdünnung durch den Apfelsaft.
    Kleine Wirbelstürme stampften um das Haus. Meiklejohn, der nun in eine trunkene Geschichte über vergangene Ungerechtigkeiten vertieft war, die man ihm auf anderen Welten angetan hatte, schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit.
    Gegen Mitternacht, nach neun Uhr fünfzig, erwachte Casher allein in seinem Sessel, sehr steif und verkrampft. Die Roboter mussten den Administrator bereits ins Bett gebracht haben. Casher wankte erschöpft in sein Zimmer und schlief weiter.

IV
    Der nächste Tag unterschied sich sehr von den vorangegangenen.
    Der Administrator war so nüchtern, munter und charmant, als hätte er nie in seinem Leben etwas getrunken.
    Er ließ Casher durch die Roboter bitten, ihm beim Frühstück Gesellschaft zu leisten, und sagte zur Begrüßung: »Ich wette, Sie hielten mich letzte Nacht für betrunken.«
    »Nun …«, begann Casher.
    »Planetenfieber. Das war es. Planetenfieber. Ein wenig Alkohol verhindert, dass es sich zu stark entwickelt. Warten Sie. Es ist jetzt drei Uhr sechzig. Könnten Sie um vier Uhr zum Aufbruch fertig sein?«
    Casher betrachtete stirnrunzelnd seine Uhr, die ganz konventionell mit vierundzwanzig Stunden rechnete.
    Der Administrator bemerkte den Blick und entschuldigte sich. »Es tut mir leid. Mein Fehler, zum tausendsten Mal. Ich werde Ihnen sofort eine metrische Uhr bringen lassen. Ein Tag zehn Stunden, eine Stunde hundert Minuten. Wir hier auf Henriada sind sehr fortschrittlich.« Er klatschte in die Hände und befahl, in Cashers Zimmer eine Uhr zu schaffen und durch einen Roboter auf Cashers Körperrhythmus einzustellen. »Dann, um vier«, schloss er und erhob sich munter vom Tisch. »Kleidung für eine Reise mit einem Bodengleiter. Die Diener werden sich darum kümmern.«
    In Cashers Zimmer erwartete ihn bereits ein Mann. Er wirkte wie ein rundlicher, weiser Hindu, wie man sie in archäologischen Büchern abgebildet findet. Er verbeugte sich höflich und sagte: »Mein Name ist Gosigo. Ich bin ein Vergessener und wurde diesem Planeten zugewiesen. Für heute bin ich Ihr Führer und Fahrer, der Sie von diesem Ort zum Palais von Beauregard bringen wird.«
    Vergessene standen in der Rangordnung nur ein wenig über den Untermenschen. Sie waren Personen, die wegen verschiedener Schwerverbrechen verurteilt worden waren und denen die Gerichte der Welten oder der Instrumentalität statt des Todes oder einer Strafe, die schlimmer war als der Tod – wie der Planet Shayol –, eine Totalamnesie gewährt hatten.
    Casher sah ihn neugierig an. Der Mann war nicht von der Aura der Verwirrung umgeben, die Casher bei vielen Vergessenen beobachtet hatte.
    Gosigo bemerkte den Blick und verstand ihn. »Mit mir ist alles in Ordnung, Sir. Ich

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