Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
ihrem Herrn und achten Sie darauf, dass Sie die korrekte Anrede ›Herr und Meister Murray Madigan‹ benutzen. Die Roboter werden Ihnen sagen, dass Sie draußen warten sollen. Wenn Sie hartnäckig bleiben, wird sie zur Tür kommen. Dann werden Sie ihr Herz durchbohren, genau auf der Türschwelle. Mein Bodengleiter wird eine Minute später zur Stelle sein. Sie springen hinein und kehren zu mir zurück. Wir haben das doch schon vorhin besprochen. Warum sind Sie denn nicht einverstanden? Wissen Sie denn nicht, wer ich bin?«
Casher lächelte. »Ich weiß genau, wer Sie sind, Commissioner und Administrator. Sie sind der Ehrenwerte Rankin Meiklejohn und lebten einst auf Erde Zwei. Nun, die Instrumentalität selbst gab mir die Erlaubnis, auf diesem Planeten zu landen. Sie wissen auch, wer ich bin und was ich will. An dieser ganzen Sache erscheint mir einiges seltsam. Warum sollten Sie mir den Großsegler geben – das beste Schiff Ihrer ganzen Flotte, wie Sie selbst sagten –, nur damit ich ein modifiziertes Tier töte, das wie ein Mädchen aussieht und spricht? Warum ich? Warum der Besucher? Warum der Mann von der Außenwelt? Wie können Sie sicher sein, dass dieses Mädchen tot ist? Wenn Sie den Befehl für ihre Ermordung schon achtzigmal in achtzig Jahren gegeben haben, warum ist er nicht schon lange ausgeführt worden? Doch ich sage natürlich nicht Nein. Ich will diesen Kreuzer. Ich will ihn sogar sehr. Aber was ist der Sinn all dessen? Wo ist der Haken? Wollen Sie vielleicht dieses Haus haben?«
»Beauregard? Nein, ich will Beauregard nicht. Der alte Madigan kann von mir aus darin verfaulen. Es liegt zwischen Ambiloxi und Mottile, am Golf von Esperanza. Sie können es nicht verfehlen. Die Straße ist in gutem Zustand. Sie können dort selbst fahren.«
»Was ist es dann?« Cashers Stimme enthielt einen Hauch von Beharrlichkeit.
Die Antwort des Administrators war in der Tat sonderbar. Er füllte sein großes Glas mit dem starken Byegarr. Er blickte Casher über das volle Glas hinweg an, als sei er ein Feind. Dann leerte er das Glas. Casher wusste, dass zu viel und zu schnell getrunkener Likör dieser Art ein normales menschliches Wesen töten konnte.
Aber der Administrator brach nicht tot zusammen.
Er war nicht einmal sichtlich betrunken.
Sein Gesicht färbte sich rot, und seine Augen traten fast hervor, als der scharfe 160-Promille-Likör wirkte, aber er sagte noch immer nichts. Er starrte Casher nur an. Casher, der während seines Exils gelernt hatte, sich auf die unterschiedlichsten Spielchen einzulassen, starrte zurück.
Der Administrator gab zuerst auf.
Er beugte sich vor und brach in ein vogelähnliches kreischendes Gelächter aus. Das Gelächter dauerte an und wollte nicht mehr aufhören, bis es schien, als habe der Mann alle Heiterkeit der Galaxis an sich gerissen. Casher lachte leise und kurz, aber mehr aus Nervosität als aus Vergnügen, und wartete darauf, dass der Administrator sein Gelächter beendete.
Schließlich gewann der Administrator die Selbstbeherrschung zurück. Er schenkte Casher ein breites Lächeln und ein Blinzeln, goss vier Fingerbreit Byegarr in sein Glas, leerte es, als sei es ein Schluck Wasser, und dann – nur leicht schwankend – stand er auf, trat zu Casher und klopfte ihm auf die Schulter. »Sie sind ein kluger Kopf, mein Junge. Ich habe Sie belogen. Es ist mir egal, ob ich einen Schnellkreuzer habe oder nicht. Ich gebe Ihnen etwas, das überhaupt keinen Wert für mich besitzt. Zu diesem Planeten wird keiner mehr kommen und um einen solchen Kreuzer bitten. Er ist ruiniert. Er ist aufgegeben worden. So wie ich. Gehen Sie. Sie können den Kreuzer haben. Für nichts. Nehmen Sie ihn nur. Umsonst.«
Diesmal war es Casher, der aufsprang und dem fiebrigen, zügellosen kleinen Mann ins Gesicht blickte. »Ich danke Ihnen, Administrator«, rief er und versuchte, die Hand des Administrators zu ergreifen, um den Handel perfekt zu machen.
Rankin Meiklejohn wirkte furchtbar nüchtern für einen Mann, der solche Mengen von Likör zu sich genommen hatte. Er verbarg seine rechte Hand hinter dem Rücken und wollte nicht einschlagen.
»Sie können den Kreuzer haben. Ohne Bedingungen. Ohne Frist. Ohne Vertrag. Er gehört Ihnen. Aber töten Sie zuerst dieses Mädchen! Nur um mir einen Gefallen zu tun. Ich bitte Sie. Töten Sie das Mädchen. Um zwei Uhr fünfundsiebzig morgen früh. Morgen.«
»Warum?«, fragte Casher; seine Stimme war laut und kalt, und er versuchte einen Sinn aus dem
Weitere Kostenlose Bücher