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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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gepflegten Straßen: Häuser von tadellosem Geschmack; Bäume, die so gepflanzt waren, wie Bäume gepflanzt sein sollten.
    Auf dem Hauptplatz der Stadt hielten sie an. Der Fahrer stieg aus, ging um das Fahrzeug herum, öffnete ihnen die Tür.
    Er deutete auf das Eingangstor des großen Gebäudes und sagte: »Man erwartet Sie.«
    Casher und H’alma gingen widerstrebend die Treppe hinauf. Ihr widerstrebte es, weil sie spürte, was diesen Ort ausmachte, dieses Haus des sicheren Verderbens und der überheblichen Endgültigkeit. Ihm widerstrebte es, weil er in jeder Faser ihres Körpers abgrundtiefe Abneigung für diesen Ort entdeckte. Und er selbst verabscheute ihn auch.
    Man führte sie durch einen Bogengang und über einen Innenhof in einen großen, eleganten Konferenzraum.
    In dem Raum stand ein kreisförmiger Tisch, der für ein Mahl gedeckt war.
    Zehn stattliche Männer erhoben sich, um sie zu begrüßen.
    Der erste sagte: »Sie sind Casher O’Neill. Sie sind der Wanderer. Sie sind der Mann, der diesem Planeten geweiht ist, und wir wissen es zu würdigen, was Sie für uns getan haben, auch wenn die Macht Colonel Wedders uns hier nie erreicht hat.«
    »Ich danke Ihnen«, erklärte Casher. »Ich bin überrascht zu hören, dass Sie mich kennen.«
    »Das ist nichts«, winkte der Mann ab. »Wir kennen jeden. Und du, Frau«, sagte er zu H’alma, »du weißt sehr gut, dass wir niemals Frauen zu uns einladen. Und du bist der einzige Untermensch in dieser Stadt. Ein Hund, um genau zu sein. Aber unserem Gast zu Ehren sollten wir es durchgehen lassen. Setz dich, wenn du möchtest. Casher O’Neill, wir wollen mit Ihnen reden.«
    Das Essen wurde serviert. Kleine Stücke eines ihnen unbekannten Fleisches, frisches Obst, Melonenscheiben, abgerundet mit dazu passenden Getränken, die die Gedanken klärten und stimulierten, ohne sie zu vergiften oder zu betäuben.
    Die Sprache ihrer Unterhaltung war klar und erhaben. Alle Fragen wurden schnell, ruhig und mit positiver Klarheit beantwortet.
    Schließlich fühlte sich Casher zu der Frage getrieben: »Ich glaube, ich habe bisher von Ihnen, den Jwindz, noch nichts gehört. Was sind Sie?«
    »Wir sind die Perfekten«, erklärte der älteste Jwindz. »Wir kennen alle Antworten; für uns gibt es nichts mehr zu erforschen.«
    »Wie sind Sie hierhergekommen?«, fragte Casher.
    »Wir sind die Auserwählten vieler Welten.«
    »Wo sind Ihre Familien?«
    »Wir bringen sie nicht mit.«
    »Warum halten Sie Fremde fern?«
    »Wenn sie gut sind, können sie bleiben. Wenn sie nicht gut sind, vernichten wir sie.«
    Casher – noch immer verwirrt von der Erkenntnis, dass er seine Lebensaufgabe durch die Begegnung mit Wedder erfüllt hatte – fragte ruhig, obwohl vielleicht sein Leben auf dem Spiel stand: »Haben Sie schon entschieden, ob ich perfekt genug bin, hier bleiben zu können? Oder bin ich nicht perfekt genug und werde vernichtet?«
    Der dickste Jwindz, ein großer, korpulenter Mann mit einem großen, buschigen, schwarzen Haarschopf, antwortete mit gesetzter Stimme: »Sir, Sie fordern unsere Antwort heraus, aber ich glaube, dass Sie vielleicht ein wenig zu außergewöhnlich sind. Wir können Sie nicht akzeptieren. Zu viel Macht steckt in Ihnen. Sie mögen perfekt sein, aber dann sind Sie mehr als perfekt. Wir sind Menschen, Sir, und ich glaube nicht, dass Sie noch immer nur ein Mensch sind. Sie sind fast eine Maschine. Sie sind ein toter Mann. Sie sind der Zauberer alter Schlachten, der gekommen ist, zwischen uns zu fahren. Wir alle fürchten uns ein wenig vor Ihnen, und dennoch wissen wir nicht, was wir mit Ihnen machen sollen. Wenn Sie hier eine Weile bleiben werden, wenn Sie sich beruhigen, können wir Ihnen vielleicht Hoffnung machen. Wir wissen genau, wie Ihre Hundefrau unsere Stadt bezeichnet. Sie nennt sie die Stadt der Hoffnungslosen Hoffnung. Wir nennen sie Jwindz Jo, in Erinnerung an das alte Gesetz von Jwindz, das einst irgendwo auf der Alten Erde herrschte. Und deshalb glauben wir, dass wir Sie weder töten noch anerkennen werden. Wir glauben – nicht wahr, meine Herren? –, dass wir Sie fortjagen werden, wie wir noch keinen anderen Reisenden fortgejagt haben. Und wir werden Sie an einen Ort schicken, den nur wenige Menschen wieder verlassen. Aber Sie haben genügend Kraft – die sie auch benötigen werden, wenn Sie zu der Quelle des Dreizehnten Nils gehen.«
    »Ich werde Kraft dazu brauchen?«, fragte Casher.
    Der erste Jwindz, der sie an der Tür begrüßt hatte,

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