Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
nickte. »In der Tat werden Sie sie benötigen, wenn Sie nach Mortoval gehen. Wir mögen gefährlich für die Zurückgewiesenen sein. Aber Mortoval ist mehr als nur gefährlich. Es ist eine Falle, viel schlimmer als der Tod. Aber gehen Sie dorthin, wenn Sie nicht anders können.«
VIII
Casher und H’alma erreichten Mortoval auf einem einrädrigen Karren, der auf einer hohen Schiene über malerische Bergschluchten rollte, vorbei an zwei gezackten Bergkämmen und wieder hinunter zu einem anderen Arm desselben Flusses, dem verbotenen und in Vergessenheit geratenen Dreizehnten Nil.
Als das Fahrzeug hielt, stiegen sie aus. Niemand hatte sie begleitet. Das Fahrzeug, im Gleichgewicht gehalten durch Gyroskope, hatte gemerkt, dass es leichter geworden war, und rollte davon.
Diesmal gab es keine Stadt, sondern nur einen großen Bogengang. H’alma drückte sich eng an Casher. Sie ergriff sogar seinen Arm und legte ihn sich über die Schulter, als ob sie Schutz benötigte. Sie wimmerte leise, als sie einen niedrigen Hügel bestiegen und schließlich den Bogengang erreichten.
Sie betraten ihn, und eine körperlose Stimme rief ihnen entgegen: »Ich bin die Jugend, und ich bin alles, was ihr jemals wart oder jemals sein werdet. Wisset dies nun, bevor ich mich euch ganz entdecke.«
Casher war mutig, und diesmal erfüllte ihn stille Hoffnungslosigkeit. »Ich weiß, wer ich bin. Wer bist du?«
»Ich bin die Kraft des Gunung Banga. Ich bin die Macht dieses Planeten, die jeden auf diesem Planeten beherrscht und die die Befehle durchsetzt, die zwischen den Sternen gelten und dafür sorgen, dass der Tod nicht unter die Menschen fährt. Und ich diene dem Schicksal und der Hoffnung der Zukunft. Tretet ein, wenn ihr glaubt, dass ihr es könnt.«
Casher durchsuchte seinen Geist und fand, was er benötigte. Er fand die Erinnerung an ein junges Mädchen, S’ruth, die seit fast tausend Jahren auf dem Planeten Henriada lebte. Ein Kind, zart und freundlich in seinem Äußeren, aber weise und furchtbar und schreckerregend durch die Kräfte, die es beherrschte, die ihm eingegeben worden waren.
Als er durch den Bogengang wanderte, erzeugte er hier und dort Bilder von Menschen aus der Wirklichkeit. Deshalb war er nicht nur eine Person, sondern viele. Die Maschine und das Wesen, das sich hinter der Maschine verbarg, der Gunung Banga, konnten ihn und H’alma offensichtlich sehen, als sie durch sie hindurchgingen, aber die Maschine war nicht dafür angelegt, eine große, sich drängende Menschenmenge zu erkennen.
»Wer sind die Tausende, die dich begleiten? Wer sind die Massen, da ihr doch nur zwei Menschen seid? Ich spüre euch alle. Die Kämpfer und die Schiffe und die Männer des Blutes, die Suchenden und die Vergessenen, sogar ein altnordaustralischer Verzichtender ist dabei. Und der große Go-Kapitän Tree, und da ist sogar eine große Zahl Menschen von der Alten Erde. Ihr geht alle durch mich hindurch. Wie kann ich mich mit euch messen?«
»Halte mich auf«, sagte Casher fest.
»Aufhalten«, grollte die Maschine. »Aufhalten. Wie kann ich dich aufhalten, wenn ich nicht weiß, wer du bist, wenn du wie ein Geist einhergehst und meine Computer verwirrst? Es sind zu viele, sage ich. Es sind zu viele von dir. Es ist bestimmt, dass du passieren kannst.«
H’alma straffte sich vor Stolz. »Wenn es so bestimmt ist, dann lass uns passieren.«
Sie gingen weiter.
»Sie haben uns hindurchgebracht«, sagte H’alma nach einer Weile. Sie hatten tatsächlich den Bogengang passiert, und vor ihnen, hinter dem Bogengang, lag ein freundlicher Fluss, an dessen Ufer kleine Ein-Mann-Boote festgemacht waren.
»Das scheint der nächste Schritt zu sein«, vermutete Casher O’Neill.
H’alma nickte. »Ich bin Ihr Hund, Herr. Wir gehen, wohin Sie wollen.«
Sie stiegen in eines der Boote. Lärm drang aus dem Bogengang.
»Lebt wohl«, riefen Stimmen ihnen nach. »Wären es Menschen gewesen, wir hätten sie aufgehalten. Aber sie war ein Hund und eine Dienerin, die viele Jahre in der Glückseligkeit des Zeichens des Fisches gelebt hat. Und er war ein kampfbereiter Mann, der in sich selbst die Erinnerungen von Feinden und Freunden trug, zu verwirrend für jeden Beobachter, um ihn abzuschätzen, zu komplex für jeden Computer, um ihn zu verstehen.« Die Stimmen hallten über den Fluss.
Auf der anderen Seite befand sich ein Kai. Casher steuerte das Boot über den Fluss und half der Hundefrau an Land. Dann wandten sie sich den Gebäuden zu, die sie zwischen
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