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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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können uns in diese Höhle einschließen, und dann …« Und dann lächelte Celalta, und ihr Gesicht übertraf in seiner Lieblichkeit all seine Vorstellungen. »… haben wir ja einander.«
    Casher stand kampfbereit da, sah sich der schönsten Tänzerin gegenüber, der er je begegnet war. Er erkannte, dass sie einst Teil der Instrumentalität gewesen war, eine Herrscherin der Welten, eine Beraterin der Menschheit. Er wusste nicht, welche seltsamen Gründe sie dazu bewogen hatten, diese Macht aufzugeben und zu diesem schwer zu findenden Fluss zu kommen, der auf keiner Karte verzeichnet war. Er wusste nicht einmal, warum der Mann Howard sie so rasch zusammengebracht hatte; vielleicht gab es ja noch eine andere Kraft. Eine Kraft hinter der Hundefrau, die ihn zu seiner letzten Bestimmung geschickt hatte.
    Er blickte auf Celalta hinunter, und dann blickte er hinauf zum Himmel und sagte: »Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich werde einige von diesen Vögeln fangen, wenn du weißt, wie man sie zubereitet. Wir scheinen eine Art Adam und Eva zu sein, und ich weiß nicht, ob dies nun das Paradies oder die Hölle ist. Aber ich weiß, dass du bei mir bist und dass ich dir vertrauen kann, weil du nicht zu viel von mir verlangst.«
    »Das ist wahr, Mylord, ich verlange nichts von dir. Ich sehe uns beide, sehe nicht mich allein. Ich kann für dich Opfer bringen, aber ich weiß, dass wir die Erfüllung in diesem Tal durch das finden, was wir gemeinsam tun.«
    Er nickte in ernstem Einverständnis.
    »Schau«, sagte sie, »das ist die Quelle, dort tritt der Dreizehnte Nil aus den Felsen, und da unten gibt es Wälder. Mir scheint, ich habe von ihnen gehört. Nun, wir werden genug Zeit haben. Ich werde Feuer machen, und du fängst zwei von diesen Hühnchen. Ich glaube nicht, dass es wilde Vögel sind. Ich glaube, sie stammen von Hühnern ab, die von Menschen gezüchtet wurden und wild aufwuchsen, seit ihre Besitzer fort sind …«
    »Oder starben.«
    »Oder starben. Ist das nicht ein Wagnis, das jeder eingehen muss? Lass uns leben, Mylord, du und ich, und lass uns dem Geheimnis auf die Spur kommen, der Befreiung, die ein seltsames Schicksal dir und mir zugedacht hat. Du hast Mizzer befreit, ist das nicht genug? Indem du Wedder berührtest, hast du erreicht, was sonst nur um den Preis einer Schlacht und großer Leiden hätte errungen werden können.«
    »Ich danke dir.«
    »Ich war einst die Instrumentalität, Mylord, und ich weiß, dass die Instrumentalität es liebt, Dinge plötzlich und erfolgreich zu tun. In der Zeit, in der ich noch eine der ihren war, akzeptierten wir niemals eine Niederlage. Die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten kann wie ein großer Umweg anmuten, doch es ist nicht so. Es ist lediglich der bequemste menschliche Weg, dorthin zu gelangen. Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass die Instrumentalität dich für das belohnen könnte, was du für diesen Planeten getan hast?«
    »Nein, der Gedanke ist mir völlig fremd.«
    Celalta lächelte. »Nein?«
    »Nun …«, sagte Casher verlegen und nach Worten suchend.
    »Ich bin eine ganz besondere Art von Frau«, erklärte Celalta. »Du wirst es in den nächsten Wochen schon noch herausfinden. Warum sonst, meinst du, wurde ich dir an die Seite gegeben?«
    Casher machte sich nicht auf die Jagd nach den Hühnern, jedenfalls nicht sofort. Er nahm Celalta in die Arme und fühlte auf einmal mehr Vertrauen und weniger Furcht in seinem Herzen, als er so lange Zeit in seinem Leben empfunden hatte, und küsste sie auf den Mund. Diesmal gab es keine heimlichen Vorbehalte, kein Versprechen, dass er danach wieder nach Mizzer aufbrechen würde. Er hatte gewonnen, sein Sieg lag hinter ihm, und vor ihm lag nichts als dieser wunderschöne und mächtige Ort und … Celalta.

Wanderer durch den Raum

I
    »Streck deinen linken Arm aus, Samm«, bat Folly.
    Samm streckte seinen Arm aus.
    »Ich kann ihn sehen!«, rief Folly. »Nun bewege deine Finger!«
    Samm bewegte sie.
    Finsternis sagte nichts dazu. Doch während er kühl und vernünftig an ihrer Seite blieb, empfingen beide seine Gedanken, die aus seinem Geist strömten. Und diese mündeten in einem einzigen Kommentar: »Unsinn!«
    »Es ist kein Unsinn, Finsternis«, rief Folly. »Hier sind wir drei, stürzen durch den leeren Weltraum im Nirgendwo. Wir waren einst Menschen, Menschen von der Alten Erde. Ist es unsinnig, sich daran zu erinnern, wer wir waren? Ich war einst eine Frau. Eine schöne Frau. Nun bin ich dieses – dieses

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