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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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hatte, war weder süß noch sauer. Er erinnerte ein wenig an den Geschmack von Granatapfelsaft, und dennoch war er einzigartig.
    Als er langsam trank, fühlte er, wie ein lustvolles Prickeln seinen Körper durchflutete. Nachdem er den Kelch geleert hatte, entschied er, dass Dju-di das Köstlichste war, das er jemals gekostet hatte. Statt wie Alkohol seine Sinne zu betäuben oder wie Elektroden nichts als sensuelle Glücksgefühle zu erzeugen, schien Dju-di all seine Wahrnehmungen, seine Gefühle zu schärfen. Alle Farben waren strahlender, die Hintergrundmusik, die er bisher kaum wahrgenommen hatte, war von plötzlichem eindringlichem Liebreiz, das Muster der Brokatcouch erfüllte ihn mit ungestümer Freude, und Blumendüfte von nie gekannter Intensität überwältigten ihn. Sein geschundener Geist verdrängte Styron IV und die Dinge, die ihm dort zugestoßen waren. Er empfand einen Moment lang sogar für Kuat warmherzige Freundschaft, doch plötzlich hatte er das Gefühl, gegen eine Wand aus Daimoni-Stahl zu prallen.
    Dann verstand er. Seine Unfähigkeit, die Gedanken der Bewohner dieses Planeten zu lesen oder zu spüren, beruhte nicht auf einer Schädigung seines Geistes durch die Angstmaschinen, sondern auf Manipulationen Kuats, auf einer illegalen Barriere, die Kuat errichtet hatte. Allerdings war die Barriere nicht undurchdringlich. Kuat war nicht in der Lage gewesen, nur seine Gedanken vor telepathischen Lauschern abzuschirmen – er hatte eine allgemein wirkende Barriere aufbauen müssen. Die Tatsache, dass Kuat offensichtlich das Bewusstsein des Raumlords verborgen blieb, deutete darauf hin.
    Und was, fragte sich Kemal, ist es, das du vor mir versteckst? Was verstößt so sehr gegen die Gesetze der Instrumentalität, dass du eine universelle Gedankenbarriere errichten musstest?
    Kuat lächelte entspannt und freundlich.
    Zum ersten Mal seit Styron IV hatte Lord Kemal bin Permaiswari das Gefühl, dass er wieder vollständig genesen würde. Zum ersten Mal wieder empfand er wirkliches Interesse an seiner Umgebung.
    Madu holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
    »Unser Dju-di gefällt Ihnen?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Kemal nickte glückselig, noch immer vertieft in das Rätsel, auf das er gestoßen war.
    »Sie können noch ein Glas haben«, fuhr sie fort, »aber mehr würde Ihnen nicht bekommen. Danach verliert man das Bewusstsein, und das ist schließlich nicht angenehm, nicht wahr?«
    Sie goss Kemal, Lari und sich selbst ein zweites Glas ein.
    Kuat griff nach dem Krug, und sie schlug ihm spielerisch auf die Hand. »Noch eins, und du schüttest dir aus Versehen Pisang ein.«
    Er lachte. »Ich bin größer als die meisten Männer, und ich vertrage mehr als sie.«
    »Dann lass mich wenigsten eingießen«, bat sie. Sie wandte sich dem Raumlord wieder mit leichter Heiterkeit zu, die ein wenig aufgesetzt wirkte. »Man kann ihm nichts abschlagen – aber es ist wirklich gefährlich, zu viel zu sich zu nehmen. Sie sehen, wie der Krug konstruiert ist?« Sie hob den Deckel, um ihm zu zeigen, dass der Krug in zwei Hälften geteilt war. »In einer Hälfte befindet sich Dju-di, in der anderen Pisang, das zwar im Geschmack dem Dju-di entspricht, aber tödlich wirkt. Ein Glas davon tötet auf der Stelle.«
    Kemal schauderte unwillkürlich. »Und es gibt kein Gegenmittel?«
    »Nein.«
    Lari hatte die ganze Zeit über schweigend dagesessen und erklärte nun: »Es ist der gleiche Saft. Dju-di ist destillierter Pisang. Beide werden aus einer Frucht hergestellt, die nur hier auf Xanadu wächst. Die Galaxis allein weiß, wie viele Menschen gestorben sind, weil sie die Frucht gegessen oder das fermentierte, aber undestillierte Pisang getrunken haben, bevor das Geheimnis des Dju-di gelöst wurde.«
    »Es ist jeden einzelnen Toten wert«, lachte Kuat. Alle freundlichen Gefühle, die das Dju-di erzeugt und die der Raumlord dem Gouverneur von Xanadu entgegengebracht hatte, waren mit einem Mal verschwunden. Seine Neugier war stärker. Warum war der Krug in zwei Hälften geteilt?
    »Aber wenn Sie wissen, dass Pisang giftig ist, warum bewahren Sie es dann in demselben Behälter wie das Dju-di auf? Und überhaupt – warum belassen Sie es in diesem undestillierten Zustand?«
    Madu nickte zustimmend. »Ich habe diese Frage auch oft gestellt, doch die Antwort, die ich darauf bekommen habe, ergab nie einen Sinn.«
    »Aus Lust an der Gefahr«, sagte Lari. »Schmeckt das Dju-di denn nicht viel besser, wenn man weiß,

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