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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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mir sitzt. Du bist nicht groß genug oder klug genug, um mir etwas anzutun, das so furchtbar ist wie die Dinge, die mir angetan worden sind. Es war nicht dein Selbst, das dies getan hat, es war das wahre, tatsächliche Selbst. Und nun werde ich dich zerschneiden und verbrennen und erwürgen und dich mit medizinischen Mitteln zurück ins Leben holen und dann wieder zerschneiden und erwürgen und verletzen, solange dein Leib es ertragen kann. Und wenn dein Leib schließlich sein Leben aushaucht, werde ich deinen Leichnam zusammen mit ihm hinaus in den Weltraum stoßen. Von mir aus kann er lebend nach draußen gehen – ohne Raumanzug wird es innerhalb weniger Augenblicke mit ihm vorbei sein. Und dann wird mir zum Teil Gerechtigkeit widerfahren sein. Das ist es, was die Menschen Verbrechen genannt haben. Es ist nur Gerechtigkeit, Selbstjustiz, die dem tiefsten Innern des Menschen innewohnt. Verstehst du das, Veesey?«
    Sie nickte. Sie schüttelte den Kopf. Sie nickte erneut. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte.
    »Und dann gibt es noch weitere Dinge, die ich tun muss«, fuhr er fort. »Weißt du, was sich außerhalb dieses Schiffes befindet? Meiner Verbrechen harrt?«
    Sie schüttelte den Kopf, und so gab er selbst die Antwort.
    »Dort sind dreißigtausend Menschen, die in ihren Kapseln hinter dem Schiff hergezogen werden. Ich werde sie paarweise hereinholen und die jungen Mädchen hierbehalten. Die anderen werde ich dem Weltraum übergeben. Und mit den Mädchen werde ich herausfinden, was es ist – das, was ich immer tun musste und niemals begriffen habe. Das, was ich niemals begriffen habe, Veesey, bis ich mit dir hier draußen im All war.«
    Seine Stimme klang nun verträumt, als ob er sich in seinen eigenen Gedanken verloren hätte. Die verzerrte Hälfte seines Gesichtes zeigte das endlose Lächeln, aber die gesunde Hälfte wirkte nachdenklich und melancholisch, so dass Veesey spürte, dass es etwas in seinem Innern gab, das sie verstehen konnte, besäße sie nur die Fähigkeit und die Vorstellungskraft, die dazu notwendig gewesen wären.
    Mit trockenem Mund flüsterte sie: »Hasst du mich? Warum willst du mir Schmerzen zufügen? Hasst du Mädchen?«
    »Ich hasse nicht Mädchen«, stieß er hervor. »Ich hasse mich . Hier draußen im Weltraum habe ich es herausgefunden. Du bist keine Person. Mädchen sind keine Menschen. Sie sind weich und hübsch und reizend und kuschelig und warm, aber sie besitzen keine Gefühle. Ich war ein stattlicher Mann, bevor mein Gesicht zerstört wurde, aber das spielt keine Rolle. Ich wusste immer, dass Mädchen keine Menschen sind. Sie sind Robotern ähnlich. Sie besitzen alle Macht der Welt und bleiben immer von Sorgen verschont. Männer müssen gehorchen, Männer müssen bitten, Männer müssen leiden, weil sie erschaffen wurden, um zu leiden und sich zu sorgen und zu gehorchen. Ein Mädchen muss nur ein hübsches Lächeln aufsetzen und seine hübschen Beine übereinanderschlagen, und der Mann gibt alles auf, wonach er sich jemals gesehnt und wofür er gekämpft hat, nur um ihr Sklave zu werden. Und das Mädchen …« An dieser Stelle begann er wieder zu kreischen, in hohen, spitzen Tönen. »… und das Mädchen wird dann eine Frau, und sie bekommt Kinder, noch mehr Mädchen, um die Männer zu quälen, noch mehr Männer, um Opfer der Mädchen zu werden, noch mehr Grausamkeit und noch mehr Sklaven. Du bist so grausam zu mir, Veesey! Du bist so grausam, dass du nicht einmal weißt, dass du grausam bist. Wenn du wüsstest, wie sehr ich mich nach dir sehne, dann würdest du wie ein Mensch leiden. Aber du leidest nicht. Du bist ein Mädchen. Doch jetzt wirst du es erfahren. Du wirst leiden, und dann wirst du sterben. Aber du wirst erst sterben, wenn du weißt, was die Männer fühlen, wenn sie an Frauen denken.«
    »Tala«, begann sie und benutzte den Kosenamen, den sie bisher so selten benutzt hatte, »Tala, das ist nicht wahr. Ich wollte dich niemals quälen.«
    »Natürlich wolltest du das nicht! Mädchen wissen nicht, was sie anrichten. Das macht sie zu Mädchen. Sie sind schlimmer als Schlangen, schlimmer als Maschinen.« Er war verrückt, hoffnungslos wahnsinnig hier draußen in den tiefsten Tiefen des Alls. Er erhob sich so plötzlich, dass er nach oben schoss und sich an der Decke festhalten musste.
    Ein Geräusch aus dem Kabinenhintergrund ließ beide sich herumdrehen. Trece versuchte, sich von seinen Fesseln zu befreien. Er schaffte es nicht. Veesey glitt auf Trece

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