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Was bleibt: Kerngedanken (German Edition)

Was bleibt: Kerngedanken (German Edition)

Titel: Was bleibt: Kerngedanken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Küng
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Buch, das die futurologische Forschung gut zusammenfaßt, den sachgemäßen Untertitel »Mutmaßungen über das letzte Schicksal des Universums«.
    Der Großteil der Kosmologen geht heute davon aus, daß unsere Welt alles andere als stabil, unwandelbar, gar ewig ist: eine »Welt zwischen Anfang und Ende« (Harald Fritzsch). Umstritten ist jedoch die Frage, die man sich nach der Entdeckung der bisher ältesten Strukturen (Fluktuationen) des Universums im April 1992 von neuem stellt, ob die Expansion des Weltalls, die mit dem Urknall begonnen hat, einmal zum Stehen kommt und danach wieder in Kontraktion übergehen wird oder ob sie dauernd weitergeht.
    Die erste Hypothese geht aus von einem »pulsierenden« oder »schwingenden« Universum, das sich allerdings, wie wir hörten, bisher in keiner Weise verifizieren ließ: Einmal werde sich die Expansion verlangsamen; sie komme zum Stillstand und schlage in Kontraktion um, so daß das Universum sich in einem viele Milliarden Jahre dauernden Prozeß wieder zusammenzieht und die Galaxien mit ihren Sternen schließlich immer rascher aufeinander zufallen, bis es möglicherweise – man spricht von mindestens 80   Milliarden Jahren nach dem Ur-Knall – unter Auflösung der Atome und Atomkerne in ihre Bestandteile zu einem erneuten großen Knall kommt, zum Big Crunch , zum End-Knall. Dann könnte vielleicht in einer erneuten Explosion wieder eine neue Welt entstehen. Vielleicht – denn mehr als reine Spekulation ist ein solches zwischen Phasen der Kontraktion und der Expansion »oszillierendes« Universum nicht. Ja, es braucht schon einen starken »Glauben«, ohne alle empirische Belege anzunehmen, daß auf jeden Big Crunch ein neuer Big Bang folgen werde, der eine neue Welt mit total anderen Naturgesetzen hervorbringen würde.
    Die zweite Hypothese , die heute die Mehrheit der Astrophysiker hinter sich scharen dürfte: Die Expansion des als sehr flach (neuestens vom französischen CNRS) vermessenen Universums schreitet ständig fort, ohne abgebremst zu werden und in Kontraktion umzuschlagen. Ja, das Universum, beschleunigt möglicherweise durch eine über das ganze Universum verteilte »dunkle Energie« (Vakuumfluktuationen?), dehnt sich immer rascher aus . Auch hier machen die Sterne ihre Entwicklung durch: Wenn ihr Energievorrat verbraucht ist, kommt es bei schweren Sternen zur Super-nova-Explosion (mit einer möglicherweise eine Milliarde mal größeren Leuchtkraft als die Sonne); da stürzt der innere Teil der Masse durch Gravitation ins Zentrum, und es bildet sich ein Neutronenstern. Bei kleineren Sternen, wie etwa der Sonne, bildet sich zum Schluß ein »Weißer Zwerg«, vielleicht so groß wie unsere Erde; dieser wird durch den Druck der Elektronen gegen ein Kollabieren durch die Gravitationskraft stabilisiert. Werden sich so aus der im Inneren der Sterne umgewandelten, ausgestoßenen Materie neue Sterne und Sterngenerationen bilden, so werden auch in diesen wieder Kernprozesse vor sich gehen, bei denen die Materie im Sterninneren schließlich zu »Sternenasche« (Eisen und Nickel) verbrennt. Langsam wird Kälte im Kosmos einziehen, Tod, Stille, absolute Nacht. Aber schon lange vorher bläht sich unsere Sonne zuerst auf zu einem »Roten Riesen« und verschluckt die Erde, bis auch sie erlischt, weil ihr Wasserstoff verbraucht ist.
    Auch dies alles reine Spekulation? Keineswegs, denn die ständig weitergehende Ausdehnung des Universums ist beobachtbar, und die verschiedenen Stadien von Sternentwicklung wurden von den Astronomen erstaunlich präzise verifiziert. Doch soll man sich Angst machen um etwas, was sich, wenn überhaupt, erst in 5   Milliarden Jahren ereignen wird, wenn der Wasserstoffvorrat im Inneren der Sonne erschöpft ist?
    Apokalyptische Visionen vom Ende
    Das drängende, bedrohliche Problem für den durchschnittlichen Zeitgenossen ist nicht so sehr das Ende unseres Universums, von dessen ungeheurer zeitlicher wie räumlicher Ausdehnung die biblischen Generationen ohnehin keine Ahnung hatten. Das Problem ist vielmehr der Untergang der Welt für uns: das Ende unserer Erde, genauer der Menschheit: Weltuntergang als Ende der Menschheit – von Menschen gemacht .
    Viele »wiedergeborene Christen« zitieren angesichts all der Weltkatastrophen, Kriege und Hungersnöte, Erdbeben, des Tsunami und anderer Naturkatastrophen die bedrückende, furchterregende Vision aus dem Neuen Testament und schüren damit Ängste: »Ihr werdet von Kriegen hören, und Nachrichten

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