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Was danach geschah

Was danach geschah

Titel: Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kimmel
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Babytagebuch, das die Meilensteine ihres Lebens und ihr Heranwachsen zu einem wunderschönen kleinen Mädchen dokumentierte.
    Oh, wie ich mich nach ihr sehnte, ihren Herzschlag und das Heben und Senken ihres Brustkorbs fühlen wollte. Mein kostbares, wunderbares braunäugiges Mädchen. Meine Entschlossenheit, sie wiederzusehen, hielt mich aufrecht. Ich würde alles tun, um wieder zu meiner Tochter, meinem Mann und meinem Leben zurückzukehren. Deswegen gab ich mich mit Nana und Luas der Phantasie hin, dass ich im Himmel war, während ich insgeheim wusste, dass es genau das war – eine Phantasie, eine Halluzination – und ich bald wieder bei meiner Familie sein würde.
    Nana hatte erklärt, dass ich den Tag mit Luas verbringen würde, allerdings ohne verraten zu haben, wohin wir gehen oder was wir tun würden. Dies würde seit meiner Ankunft in Schemaja mein erster Tag ohne sie sein. Während ich mir vor dem Spiegel in ihrem Haus in Delaware das Haar zurechtmachte, fragte ich sie, ob Luas mein Urgroßvater Frank sei, den ich nie kennengelernt hatte.
    »Nein, nein«, antwortete sie, belustigt über meine Frage, mit ihrem italienischen Akzent. »Luas ist nicht dein Urgroßvater. Der ist bereits weitergezogen. Luas ist der Hohe Rechtsgelehrte von Schemaja.«
    »Was ist das?«, wollte ich wissen. »Ein Hoher Rechtsgelehrter?«
    »Das bedeutet, er ist hier der oberste Anwalt.«
    »Aber ich dachte, wir wären im Himmel«, erwiderte ich beinahe sarkastisch ob dieses Widerspruchs und grinste innerlich. »Warum braucht jemand im Paradies einen Anwalt?«
    Nana sah mich überrascht an. »Du glaubst doch wohl nicht, Gott würde zulassen, dass die Seelen allein vors Jüngste Gericht treten? Selbst Mörder werden auf der Erde von einem Anwalt vertreten, und das Ergebnis einer solchen Verhandlung ist nur vorübergehend. Hier geht es um viel mehr, meine Liebe, nämlich um die Ewigkeit.«
    Ich war sprachlos.
    »Luas wird dir alles erklären«, versicherte mir Nana. »Aber ich will dir ein kleines Geheimnis verraten. Er braucht deine Hilfe. Lass ihn aber nicht wissen, dass ich es dir gesagt habe.«
    »Er braucht meine Hilfe?«, zweifelte ich. »Ich bin diejenige, die Hilfe braucht.«
    »Ja, meine Liebe«, beruhigte sie mich. »Aber indem du Luas hilfst, hilfst du dir selbst.«
    »Wobei genau soll ich ihm denn helfen?«
    Nana blieb einen Moment stehen und blickte mich im Spiegel an. »Er will Schemaja verlassen, doch er findet nicht den Weg nach draußen. Das passiert beinahe jedem. Schemaja ist nicht das, was es zu sein scheint. Eigentlich ist es das genaue Gegenteil. Das solltest du nicht vergessen. Man kann sich hier genauso schnell verlaufen wie auf der Erde. Trotzdem ist es hier einfacher, wieder nach Hause zu finden. Das ist das, was die Menschen nicht verstehen. Es geschieht automatisch, wenn man bereit ist.«
    »Bereit wofür?«, fragte ich.
    »Weiterzuziehen, meine Liebe«, antwortete Nana.
    Ich war verwirrt. »Hast du mir nicht gerade erzählt, Luas wolle gehen?«
    »Ja, das will er. Unbedingt«, versicherte Nana. »Aber er ist noch nicht bereit, deswegen bleibt er. Nur er kann das entscheiden.«
    »Wie lange ist er schon hier?«, wollte ich wissen.
    Nana dachte einen Augenblick nach. »Ich glaube, etwa zweitausend Jahre«, antwortete sie und legte lächelnd ihre Haarbürste zur Seite. »Komm jetzt, es ist Zeit, zu ihm zu gehen. Er kann dir besser als ich erklären, wie Schemaja funktioniert. Seine Aufgabe ist es, die neuen Präsentatoren auszubilden. Ich weiß nur, wie ich ihnen helfen kann, Schemaja zu verlassen.«
    Luas setzte in der Vorhalle seine Anweisungen fort. »Der Bahnhof ist jetzt mit den Neuankömmlingen voll«, erklärte er. »Du wirst sie nicht hören, aber spüren, wenn sie an dir vorbeistreifen. Versuche nicht, nach ihnen zu greifen, und nimm unter keinen Umständen die Augenbinde ab. Der Zugang zum Gerichtssaal befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs. Wir gehen geradeaus durch. Bist du bereit?«
    Die Augenbinde saß fest um meinen Kopf. Ich wurde immer nervöser. »Warum darf ich sie nicht sehen?«, fragte ich. »Und was meinst du mit ›Gerichtssaal‹?«
    »Das erkläre ich dir später«, wimmelte er ab und zog ein letztes Mal am Knoten der Augenbinde. »Wenn wir nicht losgehen, verpassen wir die Verhandlung. Siehst du was?«
    »Nein.«
    »Dann bist du bereit. Folge mir.«
    Er umfasste meinen linken Ellbogen, schob mich vorwärts und stemmte sich gegen die Tür. Sobald ich den Bahnhof

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