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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu reden.
    Sie wandte sich gerade ab, als eine größere Gruppe von dem Kutschenparkplatz herüberkam. Michael war mit dem schwedischen und finnischen Kontingent eingetroffen, das sie bei ihm einquartiert hatte, und führte seine Gäste auf den Platz, immer wieder stehen bleibend, um auf bestimmte Buden zu deuten. Sie schaute ihm zu, wie er lächelte und die Verolstadt-Mädchen mit seinem Charme umgarnte, aber als sie mit ihren Eltern losgingen, die Sonnenschirme fröhlich schwenkend, blieb er stehen.
    Dann drehte er sich zu ihr um, schaute sie an und lächelte.
    Ein warmes Glühen erfüllte sie; er hatte gewusst, dass sie hier stand. Und nicht nur das, sein Lächeln - das Lächeln, das er allein für sie aufzuheben schien - war anders. Irgendwie wirklicher. Er starrte sie an; sie trat vor, um ihn zu treffen. Er nahm ihre Hand, hob sie an seine Lippen und küsste sie.
    Sein Blick weckte Erinnerungen in ihr, denen man in aller Öffentlichkeit besser nicht nachhing. Sie spürte heiße Röte in ihre Wangen steigen, versuchte, die Stirn zu runzeln. »Nicht.«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Warum nicht?« Er nahm ihren Arm und drehte sie zu dem Stand mit den selbst gemachten Weinen. »Du siehst köstlich aus, wenn du rot wirst.«
    Köstlich. Natürlich würde er ausgerechnet dieses Wort wählen.
    Sie rächte sich, indem sie dafür sorgte, dass er zwei Flaschen von Mrs. Crabthorpes Holunderwein erstand, ihn dann weiter herumführte und mit Waren belud und zum krönenden Abschluss sicherstellte, dass er zwei Stickdeckchen von Miss Ellerton kaufte, die sogar noch heftiger errötete als Caro zuvor.
    Seine Augen schienen zu lachen; er nahm ihre Einmischung so gut auf, dass es ihren Argwohn weckte. Dann begegneten sie Mrs. Entwhistle, der sein Anblick - beladen mit allerlei Sachen - einen bestürzten Ausruf entlockte; sie bestand darauf, ihm seine Erwerbungen abzunehmen. Die Päckchen verschwanden in ihrer geräumigen Tasche, während sie seine Proteste beiseitewinkte. »Es ist gar keine Last für mich, Sir. Hardacre ist ebenfalls hier irgendwo - er nimmt alles mit nach Hause.«
    »Oh, gut.« Michaels Miene zeigte Erleichterung. »Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass unsere Gäste nicht nach Eyeworth zurückkehren werden, war es mir ernst, was ich vorhin gesagt habe: Bitte bleiben Sie hier so lange, wie es Ihnen gefällt. Und das gilt für alle meine Bediensteten. Ich rechne damit, erst sehr spät in der Nacht zurückzukommen. Nach all Ihrer harten Arbeit in den letzten Tagen verdienen Sie ein wenig Spaß.«
    Mrs. Entwhistle strahlte. »Danke sehr, Sir. Ich werde es den anderen sagen. Das hier ist eine der wenigen Gelegenheiten, wo wir unsere entfernteren Verwandten sehen - die Zeit zu haben, mit ihnen zu reden, ohne sich Gedanken machen zu müssen, ist eine schöne Belohnung. Und ich weiß, dass Carter überglücklich sein wird, Zeit mit seiner Mutter zu verbringen.«
    »Wenn ich ihn sehe, sage ich es ihm noch selbst, aber bitte geben Sie es auch weiter.«
    Sie trennten sich; Caro verspürte ein seltsames Prickeln, alle ihre Sinne waren geschärft, aber sie konnte sich einfach nicht denken, weswegen. Dann sah Muriel sie und rief erfreut: »Ausgezeichnet! Gerade rechtzeitig, um das Fest offiziell zu eröffnen.« Muriel musterte Michael kritisch, als rechnete sie damit, etwas an seiner Erscheinung auszusetzen zu finden.
    Als sie die Stirn in Falten legte und sich geschlagen geben musste, verkniff sich Caro ein Lächeln. In dieser Umgebung, in dieser Rolle war Michael über jeden Tadel erhaben - er trug einen elegant geschnittenen Reitrock aus braungrünem Tweed, seine Krawatte war schneeweiß, schlicht geknotet, seine Weste aus gedeckt braunem Samt. Seine eng geschnittenen Wildlederhosen endeten in glänzenden Stulpenstiefeln. Er sah so aus, wie er vor diesem Publikum erscheinen wollte, das Bild eines Gentlemans, daran gewöhnt, sich in den höchsten Gesellschaftskreisen zu bewegen, aber dennoch einer von ihnen und zugänglich. Jemand, der sich nicht zu gut war, über die Straßen und Wege hier zu reiten, ein Mann, der die Freuden des Landlebens so genoss wie sie auch.
    Hatte Muriel wirklich geglaubt, er würde einen Fehler machen?
    Und selbst wenn, dass sie, Caro, ihn nicht darauf hingewiesen hätte?
    Resolut hakte sie sich bei ihm unter und nickte zu einem Karren, der gerade vor die Buden gezogen wurde. »Ist das die Plattform?«
    Muriel sah sich um. »Ja. Kommt mit.«
    Muriel ging voraus, rief die anderen herzukommen.

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