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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beugte sich vor, hörte aufmerksam zu. Michael machte es sich auf dem Lehnstuhl bequem und zählte alle ihm bekannten Tatsachen auf, so ähnlich, wie er es am vorigen Tag mit Caro getan hatte.
    Als Caro - für den sonnigen Sommertag in einem leichten Kleid aus blass apfelgrünem Musselin - die Treppe hinunterschwebte, nachdem sie - sehr spät - das Frühstück auf ihrem Zimmer zu sich genommen hatte, war sie nicht wirklich überrascht, aus dem vorderen Salon Michaels tiefe Stimme zu hören.
    Lächelnd und immer noch sorglos und verträumt zufrieden ging sie zum Salon, hörte dabei Elizabeth Fingerübungen am Klavier machen.
    Sie blieb auf der Schwelle zum Salon stehen, sah Michael und Edward, die beide mit gerunzelter Stirn dasaßen. Sie bemerkten sie und standen auf. Sie schwebte in den Raum, lächelte Edward freundlich zu und dann Michael vertraulicher.
    Ihre Blicke trafen sich; sie spürte die Hitze in seinem. Ruhig nahm sie auf der Chaiselongue Platz, wartete, bis auch die Herren sich wieder gesetzt hatten. »Worüber redet ihr?«
    Michael antwortete: »Wie wahrscheinlich es ist, dass Ferdinand für sich selbst hinter etwas her ist oder doch eher geschickt worden ist, etwas für einen anderen zu holen.«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Es fällt mir zugegebenermaßen schwer, mir vorzustellen, dass das, wohinter Ferdinand her ist, etwas ist, das mit ihm persönlich zu tun hat. Er kannte Camden, sicher, aber innerhalb von Diplomatenkreisen ist Ferdinand ein unbeschriebenes Blatt, ein Niemand.« Sie schaute zu Edward. »Das stimmt doch, oder?«
    Edward nickte. »Ich würde annehmen, dass er aufgrund seiner Herkunft irgendwann in einen Posten aufsteigt, aber gegenwärtig ...« Er sah Michael an. »Da kann ich ihn nur als Marionette eines anderen sehen.«
    »Gut. Wenn er eine Marionette ist, wessen dann?«
    Caro wechselte einen Blick mit Edward, dann verzog sie das Gesicht. »Ich kann wirklich nicht glauben, dass er so etwas für jemand anderen als seine Familie täte, nicht so - zu versuchen, mich zu verführen, sich nach Camdens Papieren zu erkundigen, einen Einbruch in Sutcliffe Hall zu arrangieren und hier zu suchen.« Sie sah Michael an. »Egal, was Ferdinand sonst sein mag, er ist Mitglied einer alten Adelsfamilie, und für Portugiesen ist die Familienehre heilig. Er würde die Ehre seines Hauses niemals so aufs Spiel setzen.«
    »Es sei denn, es ist die Ehre seines Hauses, die er schützen möchte.« Michael nickte. »Das dachte ich mir. Also, was weiß man über Ferdinands Familie?«
    »Der Graf und die Gräfin - sein Onkel und seine Tante -sind die Einzigen, die ich in Lissabon kennen gelernt habe.« Edward sah zu Caro. »Der Herzog und die Herzogin sind Repräsentanten einer Vertretung in Norwegen, meine ich.«
    »Ja«, sagte Caro. »Ich habe ein paar unbedeutendere Mitglieder ihrer Familie getroffen, die niedere Posten bekleiden, aber der Graf und die Gräfin sind die beiden, die im Augenblick bei Hofe in der Gunst stehen. Sie sind Vertraute des Königs ...« Sie machte eine Pause, dann fügte sie hinzu: »Wenn ich zurückdenke, so sind sie in den letzten zehn Jahren ständig weiter aufgestiegen, auf jeden Fall, solange ich in Lissabon war. Zu Anfang meiner Zeit dort hatten sie nur eine unbedeutende Stellung.«
    »Also könnte es etwas sein, das ihren jetzigen Status in Gefahr bringt?«, erkundigte sich Michael.
    Edward nickte. »Das scheint am wahrscheinlichsten.«
    Caro dagegen schien in Gedanken versunken. Als sie weiter blicklos auf den Boden starrte, sprach Michael sie an. »Caro?«
    Sie sah auf. »Ich musste nur gerade an etwas denken ... der Status von Graf und Gräfin könnte in Gefahr sein, aber dann müsste ich doch von irgendjemandem etwas gehört haben ...« Sie erwiderte Michaels Blick. »Sogar vom Graf oder der Gräfin selbst.«
    »Nicht, wenn es furchtbar schädlich wäre«, widersprach Edward.
    »Richtig. Aber wie auch immer, mir ist gerade erst eingefallen, dass der Graf nicht Oberhaupt der Familie ist - und die besitzt große Bedeutung.«
    »Der Herzog und seine Frau?«, fragte Michael.
    Sie nickte. »Ferdinand hat mir auf jeden Fall den Eindruck vermittelt, und die Gräfin auch. Ich habe den Herzog und die Herzogin nie zuvor getroffen, erst diese Saison in der Stadt, und dann auch nur kurz, aber« - sie schaute von einem zum anderen - »ich hätte sie treffen müssen, irgendwann zu irgendeinem Anlass in Lissabon. Aber das habe ich nicht, da bin ich mir sehr sicher.«
    Edward wirkte

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