Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
anvertraut hatte.
    »Ich begleite dich.« Die Worte und seine Absicht kamen automatisch. Er hatte nicht nachdenken müssen.
    Sie blinzelte verwundert. »Du willst in die Bond Street?«
    »Nein. Aber wenn du dorthin gehst, dann werde ich mitkommen.«
    Für bestimmt eine Minute sah sie ihm in die Augen, dann lächelte sie fein und wandte sich zur Treppe. »Dann lass uns gleich gehen; ich muss mich nur rasch umziehen.«
    Er unterdrückte ein Seufzen. »Ich warte in der Bibliothek.«
    Er las gerade eine Abhandlung über die neuere Geschichte Portugals, als sie die Tür öffnete und hineinspähte. Er erhob sich. Magnus schaute von seiner Lektüre ähnlichen Inhaltes auf und brummte etwas, winkte ihnen zu gehen.
    Als er neben Caro auf dem Flur stand, betrachtete er ihre Erscheinung billigend. Sie hatte sich für ein Kleid aus gepunktetem, eisblauem Voile entschieden. Die kühle Farbe erinnerte ihn an Eis an einem warmen Sommertag; das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Mit einem Lächeln ging sie voran zur Eingangshalle und zur Haustür, und er wusste genau, dass sie sich der Wirkung ihrer wiegenden Hüften auf ihn sehr wohl bewusst war.
    An der Tür, die Hammer ihr aufhielt, blieb sie kurz stehen und schaute zu ihm zurück, gebadet in den hellen Sonnenschein von draußen, wartete auf ihn. Er zögerte - eine Sekunde spielte er mit dem Gedanken, sie unter einem Vorwand nach oben zu locken ... und merkte, dass trotz allem, was sie miteinander erlebt und getan hatten, sie nicht wirklich die Tiefe seines Verlangens nach ihr begriff. Sie würde vermutlich nicht entsprechend reagieren, wenigstens nicht sofort.
    Er holte tief Luft, setzte eine entspannte Miene auf und griff nach ihrem Arm. »Die Kutsche müsste bereits warten.«
    Dem war so; er half ihr beim Einsteigen, setzte sich neben sie, während die Kutsche bereits über die gepflasterte Straße ratterte. Die Bond Street war nicht weit, und so schlenderten sie schon bald an den eleganten Geschäften entlang. Caro betrat nur zwei Läden - eines für Handschuhe und eines für Strümpfe. In beiden Fällen wartete er auf dem Bürgersteig draußen und dankte dem Himmel im Stillen, dass sie nicht zu den Frauen gehörte, die in jeden Laden gehen mussten, an dem sie vorbeikamen.
    Die Straße war bei Weitem nicht so überfüllt wie zur Saison. Es war angenehm, hier spazieren zu gehen, mal dieser Dame zuzunicken, mal jener. Die Mehrzahl der Mitglieder der guten Gesellschaft war nicht da, weilte auf dem Lande. Diejenigen von ihnen, die sich dennoch in der Stadt aufhielten, taten das, weil sie es mussten - weil sie in der Regierung tätig oder an anderen, ähnlichen Dingen beteiligt waren.
    Caro zog manche Blicke auf sich, sowohl von Frauen als auch von Männern. Sie hatte einen besonderen Stil, elegant, aber exklusiv - ganz ihr eigener. Heute führte die Aufmerksamkeit, die sie erregte, oft dazu, dass man sie wiedererkannte. Viele der Damen aus der Bond Street waren erfahrene Gastgeberinnen, die sie als eine von ihnen ansahen.
    Als sie sich von Lady Holland verabschiedeten, einer weiteren Dame, deren Einladungen besonders begehrt waren, schaute er Caro an und hob eine Augenbraue: »Nur Handschuhe und Strümpfe, was?«
    Sie lächelte. »Es war einfach eine unglaublich günstige Gelegenheit. Wenn wir uns unter die Wölfe mischen wollen, dann sind diese Damen diejenigen, die es als Erstes wissen müssen.«
    »Wo wir gerade von günstigen Gelegenheiten sprechen, ich habe vergessen, es zu erwähnen« - er sah sie an, fing ihren Blick auf, als sie fragend zu ihm emporschaute -, »Honoria hat mich gebeten, dich heute zu ihr zum Tee zu bringen. Ich denke, es ist nur die Familie anwesend - was gesellschaftliche Veranstaltungen angeht, hält sie sich im Augenblick zurück.«
    Caros Miene hellte sich erfreut auf. »Oh, wie wunderbar. Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen, geschweige denn mit ihr gesprochen. Nicht seit dem Tod eurer Eltern. Ich habe sie flüchtig vergangenes Jahr in dem einen oder anderen Ballsaal gesehen - aber wir hatten nie die Gelegenheit, uns wirklich zu unterhalten.« Sie blickte ihn an. »Wie spät ist es?«
    Er zog seine Taschenuhr aus der Westentasche und klappte sie auf. Sie spähte auf das Zifferblatt. Die Uhr wieder in die Tasche zurücksteckend, schaute er sich um. »Wenn wir zur Ecke weitergehen und dann zur Kutsche zurückkehren, können wir gleich von hier aus hinfahren. Es ist genau die richtige Zeit.«
    »Ausgezeichnet.« Sie legte ihm die Hand auf den Arm.

Weitere Kostenlose Bücher