Was dein Herz dir sagt
lassen, und Devil hatte schließlich auch keine Geheimnisse vor ihr.
Devils Lächeln vertiefte sich; er sah auf das Papier vor ihm und schrieb weiter. »Ich denke, sie versucht mannhaft, sich nicht in dein Liebesleben einzumischen - und die Anstrengung bringt sie vermutlich um.«
Mit einem Lachen drehte sich Michael zur Tür um. »Dann gehe ich besser und erlöse sie.«
Devil hob zum Abschied eine Hand. »Ich schicke nach dir, sobald ich Neuigkeiten habe.«
Michael ging. Als er die Tür schloss, ging er in den Flur zur Eingangshalle zurück.
»Ich hoffe nur« - die forsche, unmissverständlich herzogliche Stimme hörte er, sobald er in die Nähe der gefliesten Halle kam -, »dass du vorhattest, nach oben zu kommen und mich zu besuchen.«
Michael fuhr herum und schaute die breite, geschwungene Treppe hoch. Honoria stand auf dem ersten Absatz. Er grinste. »Ich war auf dem Weg nach oben.«
Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, dann schloss er sie in die Arme und drückte sie, was sie erfreut lächelnd erwiderte.
»Und nun«, sagte sie, ließ ihn los und machte einen Schritt zurück, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Jetzt verrate mir, was du in der Stadt willst. Warum bist du zurückgekommen? Hast du schon einen Antrag gemacht?«
Er lachte. »Ich sage es dir, aber nicht hier.«
Sie nahm seinen Arm und führte ihn in ihren privaten Salon. Sie setzte sich mit raschelnden Röcken auf einen Sessel und ließ ihm kaum Zeit, ebenfalls Platz zu nehmen, ehe sie von ihm verlangte: »Gut, und nun fang an. Erzähle mir alles.«
Er tat es; der Versuch, ihr auszuweichen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt; sie würde es sofort merken und so lange bohren, bis sie es entweder ihm oder Devil entlockt hätte. Die einzige Information, die er ihr vorenthielt - ebenso wie Devil -, war die Wahrheit über Caros und Camdens Ehe. Er sprach nicht eigens aus, dass Caro Sutcliffe die Frau war, die er sich ausgesucht hatte. Das war nicht nötig; Honoria zog aus seinen Ausführungen mühelos selbst diesen Schluss.
Die Nachricht von den Anschlägen auf Caro ernüchterte sie - Caro und sie waren einmal eng befreundet gewesen -, aber als er erklärte, was sie dagegen unternehmen wollten, nickte sie nur. Mit den drei Kindern, deren Wohlergehen sie sehr eng überwachte, hatte Honoria genug zu tun, um sich zu sehr einzumischen. Allerdings ...
»Bring sie doch bitte zum Nachmittagstee.« Nach kurzem Überlegen fügte Honoria hinzu: »Heute ist es zu spät, aber morgen wäre schön.«
Michael wusste, er konnte sich darauf verlassen, dass Honoria auf seiner Seite stand, um Caro taktvoll und unauffällig dazu zu bewegen, seinen Antrag anzunehmen. Er konnte sich keine wirksamere Hilfe wünschen, aber ... es war besser, sie einzuweihen. »Ich habe sie gebeten, mich zu heiraten - aber sie hat noch nicht zugestimmt.«
Honorias Augenbrauen hoben sich, dann lächelte sie, begriff. »Dann müssen wir sehen, was wir tun können, um ihr dabei zu helfen, einen Entschluss zu fassen.«
Sie stand auf. »Und jetzt komm und tu Sühne - deine Neffen und deine Nichte sind im Schulzimmer.«
Lächelnd erhob er sich, bereit und willens, ihren Preis zu zahlen.
Der späte Juli in London konnte warm und schwül sein; er war aber auch frei von den sonst unvermeidlichen gesellschaftlichen Verpflichtungen. So kam es, dass sie en famille um den Tisch im Speisesalon versammelt saßen - Caro, Magnus, Evelyn und Michael. Beim Essen gingen sie die Tatsachen erneut durch und passten ihre Strategie an.
»Ich habe mit der Durchsicht von Camdens Tagebüchern begonnen.« Caro verzog das Gesicht. »Seine Beobachtungen zeichnen sich durch große Detailliertheit aus - es ist gut möglich, dass er etwas gesehen oder bemerkt hat, das jemand jetzt für gefährlich hält.«
»Du kommst nur langsam voran?«, erkundigte sich Michael.
»Sehr. Ich habe mit der Zeit angefangen, als er Botschafter in Portugal wurde - das schien mir am sinnvollsten.«
»Was ist mit seinen Briefen?«
»Ich werde sie später durchgehen, falls ich nichts in den Tagebüchern entdecke.«
Michael war sich bewusst, dass sein Großvater sich sehr beherrschte, nicht einfach zu verlangen, bei den Briefen zu helfen. Er beschrieb kurz seinen Besuch bei Devil Cynster und dessen Versprechen, das Testament von seinen Anwälten durchsehen zu lassen.
»Da muss doch noch mehr sein, was du tun kannst.« Unter buschigen Augenbrauen sah Magnus seinen Enkel an.
Leise lächelnd blickte der zu Caro. »Die
Weitere Kostenlose Bücher