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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hatte er das Gefühl, dass das Haus nur eine leere Hülle war, die darauf wartete, als Zuhause benutzt zu werden. Er blickte Caro an ...
    Ein auffälliges Knirschen - das Kratzen von Holz auf Stein -erreichte sie.
    Caros Augen blitzten, dann malte sich Überraschung auf ihre Züge. »Das kommt von unten«, zischte sie.
    Mit ausdruckslosem Gesicht drehte er sich um und ging zurück in die Diele. Er trat durch die Schwingtür am Ende und überlegte flüchtig, Caro zu sagen, im Salon zu warten. Doch er begriff, wie witzlos das wäre; hier zu stehen und zu streiten würde nichts bringen. Außerdem war sie bei ihm vielleicht sicherer.
    Der Flur auf der anderen Seite der Tür war schmal und dämmerig; er war verhältnismäßig kurz, endete in einem Neunzig-Grad-Winkel nach rechts. Schwaches Scharren drang um die Ecke. Vorsichtig und leise ging er weiter.
    Caro legte ihre Hand auf seinen Rücken; an ihm vorbei deutete sie nach rechts, dann ging sie mit den Fingern nach unten ... eine Treppe lag direkt auf der anderen Seite. Er nickte. Er dachte daran, seinen Stockdegen zu zücken, aber das Geräusch wäre in der Enge leicht zu hören, und wenn die Küche unten am Ende der Treppe lag ... eine ungeschützte Klinge bei wenig Platz war am Ende eher gefährlich als hilfreich.
    Er fasste den Griff des Stockes fester, blieb an der Ecke stehen, die Geräusche von eben waren in eindeutige Schritte übergegangen.
    Er griff mit einer Hand hinter sich, fand Caro. Während er auf den Absatz um die Ecke trat, hielt er sie gleichzeitig zurück.
    Der Mann am Fuße der Treppe schaute hoch. Das wenige Licht, das durch das Oberlicht über der Hintertür fiel, erreichte sein Gesicht nicht. Alles, was Michael erkennen konnte, war, dass er groß, schlank und breitschultrig war, braunes, leicht welliges Haar hatte. Nicht Ferdinand, aber auch niemand, den er kannte.
    Einen spannungsgeladenen Augenblick starrten sie einander an.
    Dann stürmte der Fremde die Treppe hoch, mit einem Fluch stürzte sich Michael ihm entgegen.
    Der Mann hatte seinen Stock nicht gesehen; Michael hob ihn vor sich, wollte den mörderischen Angriff des anderen damit abblocken und ihn wieder die Treppe hinabstoßen. Er hielt ihn damit auf, aber der Fremde packte den Stock. Sie rangen darum, dann verloren sie beide das Gleichgewicht und fielen die Treppe hinunter.
    Sie landeten in einem wilden Durcheinander auf den Fliesen; beide überprüften Arme und Beine - und merkten gleichzeitig, dass der andere nicht zu Schaden gekommen war. Gleichzeitig sprangen sie auf. Michael holte zu einem Schlag aus, aber der wurde abgewehrt; er musste sich rasch ducken, um der Faust auszuweichen, die auf sein Kinn zielte.
    Er packte den Mann. Ein wütendes Ringen entspann sich, beide wollten einen Treffer landen. Undeutlich hörte er Caro etwas rufen; doch er musste einem weiteren Schlag ausweichen und war zu beschäftigt, um zuzuhören.
    Er und sein Angreifer hatten zur selben Zeit die Idee, den anderen zu Fall zu bringen; sie warfen sich zur Seite, aber weil sie einander derart fest umklammerten, blieben sie aufrecht...
    Ein Schwall eiskalten Wassers ergoss sich über sie.
    Keuchend, Wasser spuckend und hustend lösten sie sich voneinander, rieben sich hastig die Augen trocken.
    »Halt! Hört auf, alle beide! Sofort! Wagt es nicht, einander zu schlagen!«
    Verdutzt starrten sie Caro an.
    Sie hielt den jetzt leeren Wasserkrug aus Mrs. Simms’ Zimmer mit beiden Händen, stand da und betrachtete sie aus schmalen Augen. »Erlaubt mir, euch beide bekannt zu machen. Michael Anstruther-Wetherby - Timothy, Viscount Breckenridge.«
    Sie musterten einander misstrauisch. Wütend zischte sie: »Um Himmels willen! Gebt euch die Hand - jetzt.«
    Beide schauten sie an, dann einander, ehe sie schließlich zögernd die Hände ausstreckten. Immer noch leicht widerstrebend ergriffen sie sie. Kurz.
    Michael beäugte ihn kühl. »Was haben Sie hier zu suchen?« Er sprach leise, aber in seinen Worten schwang eine Drohung mit.
    Timothy studierte ihn, dann schaute er Caro an. »Ich habe eine Nachricht erhalten. Darin stand, du schwebtest in Gefahr, und wenn ich mehr wissen wollte, sollte ich den Verfasser hier um acht Uhr treffen.«
    Es war offensichtlich, dass Michael ihm nicht glaubte.
    Seine gewöhnlich unfehlbaren Instinkte begannen wieder zu funktionieren; Timothy blickte von ihr zu Michael, dann betrachtete er sie aus schmalen Augen. »Was soll das? Worum geht es hier?«
    Sein Tonfall hätte Michaels Argwohn

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