Was dein Herz dir sagt
in den Flur. Honoria wich zurück, um ihm Platz zu machen.
Geschickt schob Devil Gabriel und Lucifer hinter ihm auf den Flur - in Richtung Freiheit. »Ich war gerade auf dem Weg zu dir, um dir die Neuigkeiten zu berichten.«
Michael schaute noch einmal zurück, als er, Gabriel und Lucifer den Flur entlanggingen; der Ausdruck auf dem Gesicht seiner Schwester spiegelte ihr Misstrauen wider.
Und auch ihr »Wirklich?« klang in höchstem Maße ungläubig.
Als sie in die Eingangshalle einbogen, hörten sie Devils Antwort: »Komm herein, und ich sage es dir.«
Sie meinten alle, ein »Hmpf« von Honoria vernommen zu haben, aber einen Moment später wurde die Tür zum Arbeitszimmer mit einem Schnappen ins Schloss gezogen.
Auf den Stufen vor dem Haus blieben sie stehen und sahen sich an.
»Ich frage mich, wie viel er ihr sagen wird«, bemerkte Lucifer nachdenklich.
Gabriel schüttelte den Kopf. »Das ist eine Frage, auf die ich keine Wetten abschließen würde.«
Michael stimmte ihm zu. Mit zum Gruß gehobener Hand wandte er sich ab, stieg die Stufen hinunter und begab sich in die Upper Grosvenor Street. In Gedanken war er schon bei seiner nächsten Aufgabe, und sein Grinsen verblasste.
»Breckenridge.« Michael stand mit versteinerter Miene vor Caro und schaute auf sie herab.
Blinzelnd sah sie nach oben. Sie saß in einem Lehnsessel im Salon, eines von Camdens Tagebüchern in der Hand. Um sie herum lag das Haus friedlich und ruhig im Sonnenschein des späten Nachmittags.
Er konnte die Überraschung in ihren Augen lesen - sie versuchte sie nicht zu verbergen. Er war eingetreten, hatte ihr grüßend zugenickt, die Tür hinter sich geschlossen und nur den einen Namen gesagt: »Breckenridge.«
Etwas von der Spannung wich aus seinen Schultern. Er blickte sich um und ging zu dem Sessel ihr gegenüber.
Das letzte Mal, als sie sein Gesicht gesehen hatte, war es früher Morgen gewesen, und seine Miene war entspannt und befriedigt gewesen. Ruhig schloss sie das Tagebuch und fragte: »Was ist mit Timothy?«
Ihre Benutzung des Vornamens störte ihn, aber Michael unterdrückte seinen Ärger. Grimmig stellte er fest: »Du hast gesagt, er sei ein alter Freund von Camden gewesen, dass ihre Verbindung zu der Zeit zurückreicht, als Breckenridge noch ein Kind war.« Er sah ihr in die Augen. »Was ist die Grundlage dieser Verbindung?«
Sie hob die Brauen, wartete ...
Es war wie ein Schild, der langsam gesenkt wurde; sie konnte beinahe spüren, wie er überlegte, dann einlenkte.
»Wir haben Camdens Nachlassbestimmungen durchgesehen, die Legate im Besonderen.« Er erklärte, was Gabriel und Lucifer herausgefunden hatten. Devils Bericht über Ferdinands Bewegungen und sein eigenes Scheitern bei dem Versuch dahinterzukommen, welche Papiere die Portugiesen haben wollten oder warum.
Sie hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen, aber als er ihre Überlegungen und Schlussfolgerungen zu den Anschlägen auf sie darlegte, dass sie irgendwie mit Camdens Sammlung zu tun hatten, begann sie den Kopf zu schütteln, hörte aber auf.
Er sah es, wartete, hob eine Braue.
Sie erwiderte seinen Blick, neigte den Kopf. »Während ich die Vorstellung, dass jemand durch ein Stück in Camdens Sammlung dazu verleitet würde, nicht so ohne Weiteres von der Hand weisen kann, kann ich dir versichern, dass ich mir bei Breckenridge absolut sicher bin. Er hat damit nichts zu tun - weder mit irgendwelchen unrechtmäßigen Vorgängen um Camdens Sammlung noch den Anschlägen auf mich.«
Er betrachtete ihr Gesicht, suchte in ihren Augen, dann erkundigte er sich ausdruckslos: »Vertraust du ihm so sehr?«
Sie hielt seinem Blick stand, beugte sich vor und nahm seine Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen. »Ich weiß, es ist nicht leicht für dich, das zu akzeptieren oder zu verstehen, aber ja, ich weiß, dass ich Breckenridge so sehr trauen kann.«
Eine Weile verstrich. Sie sah in seinen Augen den Entschluss, ihr zu glauben. »Was«, fragte er, »ist oder war die Verbindung zwischen Camden und Breckenridge?«
»Es ist ein >ist< - die Verbindung besteht weiter. Und während ich weiß, worum es sich handelt, fürchte ich doch, so gerne ich es dir auch sagen würde« - in ihren Augen konnte er erkennen, wie sehr sie es sich wünschte und dass es nicht daran lag, dass sie ihm nicht vertraute, wenn sie gezwungen war zu sagen »kann ich es dir nicht verraten. Wie du herausgefunden hast, ist die Verbindung ein Geheimnis, aus vielen guten Gründen vor der Welt
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