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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Hintertür war gut geölt; es ließ sich geräuschlos aufschließen. Die Tür ging mühelos auf; Caro führte sie durch die Küche, die Treppe empor und in den schmalen Flur. Sie blieb vor der Tür in die Eingangshalle stehen, schaute hinter sich und merkte, dass Ferdinand ihnen gefolgt war, aber Abstand hielt und vor allem still war.
    »Der Empfangssalon befindet sich hinter der dritten Tür rechts - am nächsten zu der Eingangstür«, teilte sie allen flüsternd mit.
    Sie nickten. Leise stieß sie die Tür auf. Devil hielt sie für sie, als sie vorwärtsschlich. Er kam mit ihr, die anderen warteten. Kein Geräusch drang aus dem Salon.
    Kurz vor den Doppeltüren legte ihr Devil eine Hand auf die Schulter und hielt sie zurück, ging lautlos an ihr vorbei, schaute flüchtig, kam zu ihr zurück und bedeutete allen, zur Tür zum Küchentrakt zurückzugehen. Da angekommen erklärte er mit gesenkter Stimme: »Sie sitzt in einem Stuhl vor dem Kamin. Sie hat eine Pistole in der Hand, eine andere liegt vor ihr auf dem Boden. Michael scheint immer noch bewusstlos zu sein.« Er sah zu Caro. »Breckenridge hat eine Menge Blut verloren.«
    Sie nickte. Wie aus großer Ferne hörte sie die drei Cynsters beratschlagen; sie zwang sich, tief einzuatmen, damit ihre Ohren funktionierten, kämpfte gegen die Eiseskälte in ihren Adern, die flaue Leere in ihrem Magen an.
    »Du hast Recht«, gab Gabriel unwillig zu. »Wenn wir einfach hineinstürmen, wird sie schießen, und wir können nicht wissen, auf wen sie zielen wird.«
    »Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver«, murmelte Devil zurück.
    Sie sahen einander an; ihnen fiel nichts ein. Jede Minute würde die Kutsche draußen Vorfahren und Muriel darauf warten, dass Caro eintrat.
    Ferdinand streckte die Hand aus und klopfte Gabriel auf die Schulter. Der machte Platz, als der Portugiese vortrat und flüsternd erklärte: »Ich hätte da einen Vorschlag. Die Dame mit der Pistole - das ist doch Muriel Hedderwick, ja?« Caro nickte; Ferdinand sprach weiter: »Kennt sie diese drei Herren hier?« Caro schüttelte den Kopf. Ferdinand grinste. »Sie kennt mich - sie wird mich wiedererkennen. Ich kann hineingehen und den >verrückten Portugiesern spielen. Sie wird mich näher kommen lassen - sie sieht in mir keine Bedrohung. Ich könnte ihr die Pistole entwinden.«
    Caro begriff sofort - nicht nur, was er vorschlug, sondern auch, warum. Wenn er das tat und dabei Michael und Timothy rettete, stünde sie in seiner Schuld. Er konnte die Briefe als Belohnung fordern.
    Die Cynsters waren unentschieden, sahen aber zu ihr. Sie nickte entschlossen. »Ja, lassen wir es ihn versuchen. Es könnte ihm gelingen - uns jedenfalls nicht.«
    Ferdinand schaute Devil an, der nickte auch. »Nehmen Sie sich die Pistole, die sie in der Hand hält - wir sind sofort da, wenn Sie sie haben.«
    Mit einem Nicken als Antwort ging Ferdinand an ihnen vorbei. Er blieb kurz vor der Tür stehen, um seinen Rock geradezuziehen, dann hob er den Kopf, nahm die Schultern zurück, trat hindurch, ging sicheren Schrittes durch die Halle, und seine Stiefel hallten auf dem Marmorboden.
    »Caro?«, rief er. »Wo sind Sie?«
    Leise folgten sie ihm in die Eingangshalle.
    Er kam am Salon an, schaute hinein und lächelte breit, betrat den Raum. »Ah, Mrs. Hedderwick. Was für eine angenehme Überraschung. Ich sehe, Sie sind ebenfalls vom Land zu einem Besuch hier ...«
    Beim letzten Wort änderte sich sein Tonfall, wurde stählern. Sie hörten ein empörtes weibliches Keuchen, dann die Geräusche eines Handgemenges.
    Wie Racheengel stürzten Lucifer und Gabriel in den Salon. Caro folgte ihnen, aber Devil fasste sie um die Taille, hielt sie zurück.
    Wütend wehrte sie sich gegen seinen Griff. »Verdammt, St. Ives - lassen Sie mich los!«
    »Wenn es an der Zeit ist«, lautete die unerschütterliche Antwort.
    Ein Schuss ertönte, hallte durchs Haus.
    Devil ließ sie los. Sie lief durch die Tür, dennoch war er vor ihr da, verstellte ihr kurz den Weg, dann ließ er sie vorbei und ging hinter ihr her, als sie quer durchs Zimmer zu den beiden Männern am Boden eilte.
    Flüchtig sah sie zu Muriel, die wie eine Wilde kämpfte; es bedurfte der Anstrengungen aller drei Männer, um sie festzuhalten. Die zweite Pistole war in die andere Zimmerhälfte geworfen worden; Devil ging hin und hob sie auf. Die andere lag noch zu Muriels Füßen.
    Caro fiel neben Michael und Timothy auf die Knie. Mit fliegenden Händen tastete sie nach Michaels Puls, fand ihn,

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