Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
warf Michael ein, »Steinschleudern.«
    Sie nickte. »Das auch.«
    »Also«, sagte Honoria, »als du nach Bramshaw zurückgekehrt bist, hat dir Muriel von dem Treffen der Ladies’ Association erzählt, darauf bestanden, dass du daran teilnimmst, und als du das getan hast und die Damen vor Ort dich - was keine Überraschung ist - wie eine Berühmtheit behandelt haben, da hat sie rotgesehen?«
    Caro erwiderte Michaels Blick. »Ich denke, das war eher der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.« Sie schaute die anderen an. »Muriel hat sich immer schon als die rechtmäßige Herrin von Sutcliffe Hall betrachtet. Sie war eine echte Sutcliffe, Camdens Erstgeborene - die Erbin seiner Fähigkeiten, wenn man so will, aber dann, indem er mich geheiratet hat und mich zu seiner Gastgeberin gemacht hat, hat er mir vor ihr den Vorzug gegeben. Das war schon schlimm genug. Dann hat sie hart daran gearbeitet, die führende Gesellschaftsdame des Distrikts zu werden - und hatte auch Erfolg. Doch trotz meiner langen Abwesenheit musste ich nur auftauchen, und die anderen Damen haben mich auf den Sockel gestellt, sie ersetzt. Camden hat sie gekränkt, und jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, wurde Salz in ihre Wunde gerieben.«
    Michael drückte ihr die Hand. »Das war nicht deine Schuld.«
    »Nein.« Sie senkte den Kopf, nach einem Moment blickte sie wieder auf und fuhr fort: »Aber nachdem sie einmal versucht hatte, sich meiner zu entledigen, hat sie in ihrer gewohnten sturen Art daran festgehalten. Dann hat sie das Haus gesehen und auch eine Chance, ihre alte, wenn auch geheime Wunde durch Timothy zu rächen ...«
    »Wie auch immer«, schaltete sich Magnus ein und schaute sie unter seinen buschigen Brauen an, »ihr wahres Opfer, der, den sie bestrafen wollte, war Camden. Doch der ist tot. Du und Breckenridge waren nun die Einzigen, an denen sie ihren Rachedurst stillen konnte.« Streng erwiderte er Caros Blick. »Das alles dreht sich mehr oder weniger eher um lose Fäden in Camden Sutcliffes Leben als um dich oder Breckenridge.«
    Caro blickte in seine alten Augen; nach einem Moment neigte sie den Kopf.
    »Egal«, erklärte Devil, »jetzt ist es an uns, die letzten Fäden abschließend zu verknoten.« Er schaute zu Gabriel und Lucifer, die Muriel, immer noch geknebelt und gefesselt, zu ihrem Londoner Haus gebracht hatten. »Wie hat Hedderwick es aufgenommen?«
    Gabriel schnitt eine Grimasse. »Er hat nicht widersprochen, ja, er schien nicht einmal sonderlich überrascht.«
    »Was sie getan hatte, hat ihn schon überrascht«, korrigierte ihn Lucifer, »er war aber nicht überrascht, dass sie schließlich etwas getan hat.«
    »Er muss gewusst haben, wie besessen sie von ihrer Idee war«, sagte Gabriel. »Er hat schnell begriffen, was wir ihm erzählt haben. Er ist eher ruhig, wirkte aber fähig und entschieden. Wir haben keinen Zweifel daran gelassen, was er tun muss, um unser Stillschweigen zu gewährleisten.«
    »Also wird er sie weiter eingesperrt halten?«
    Gabriel nickte. »Sie ist körperlich sehr stark, und berücksichtigt man ihre Fähigkeiten, wird sie immer gefährlich bleiben. Hedderwick besitzt ein abgelegenes Häuschen an der Küste in Cornwall, wo er sie hinbringen will. Dort wird sie Tag und Nacht bewacht.«
    Devil sah Caro an. »Der Arzt will über Nacht bei Breckenridge bleiben, nur um ganz sicherzugehen, aber er war sich ziemlich sicher, dass er sich mit der Zeit vollständig erholen wird.« Er blickte zu Michael, hob eine Braue.
    Michael nickte, zuckte zusammen und bewegte seinen Kopf vorsichtig. »Unter den gegebenen Umständen werden wir mit Breckenridge sprechen müssen, aber auch mit George Sutcliffe, obwohl es nichts bringt, irgendetwas an die Öffentlichkeit zu tragen. Einmal abgesehen davon, dass es Camden Sutcliffes Andenken beschmutzen würde - trotz seiner persönlichen Unzulänglichkeiten waren seine Verdienste um unser Land außerordentlich -, würde jedes formale Vorgehen beträchtliches Leid und Schwierigkeiten für die Danvers und die Sutcliffes nach sich ziehen.«
    Er blickte sich in der Runde um, niemand widersprach ihm. Er nickte zufrieden. »Es ist eine leidige Angelegenheit und eine traurige Geschichte - aber besser, wir lassen sie an diesem Punkt enden.«
    Alle stimmten ihm zu, leerten ihre Gläser und gingen schließlich, überzeugt, das Bestmögliche getan zu haben.
    Michael wachte mitten in der Nacht auf, in den frühen Morgenstunden, ehe die Sonne aufging und als alle Welt noch schlief.

Weitere Kostenlose Bücher