Was dein Herz dir sagt
beiseite und fasste sie an den Knien, schob sie über sich, bis sie rittlings auf ihm saß - »zurücklehnst.«
Das tat Caro, lächelte selig und atmete langsam aus, nahm ihn in sich auf.
Und alles war gut. Sehr gut.
Mit den letzten losen Fäden von Camden Sutcliffes Leben befassten sie sich am nächsten Morgen. Als sie Timothy am Tag zuvor nach Hause gebracht hatten, hatte Caro Camdens Briefe mitgenommen. Ferdinand kam um elf Uhr, bewaffnet mit einer Liste der in Frage kommenden Daten. Es war leicht genug, so die betreffenden Briefe zu finden.
Caro las sie, fand bestätigt, dass sie nicht nur waren, was Ferdinand gesagt hatte, sondern auch ernsthaft aufrührerisch - sie beschäftigten sich mit einem angedachten Staatsstreich unter Führung des Herzogs. Die Sache lag viele Jahre zurück, einige Monate, ehe Camden zum Botschafter in Lissabon bestellt worden war. Zufrieden, dass nichts in den Briefen stand, was die gegenwärtige britische Regierung betraf, reichte sie sie Ferdinand. »Warum haben Sie nicht einfach gefragt?«
Er schenkte ihr sein gewinnendstes Lächeln. »Liebe Caro, dafür kennt man Sie zu gut. Wenn ich gefragt hätte, hätten Sie nachgesehen, hätten sich aber vielleicht verpflichtet gefühlt, es jemanden im Auswärtigen Amt wissen zu lassen ...« Er zuckte die Achseln. »Es hätte schiefgehen können.«
Unter Berücksichtigung dessen, was sie gerade gelesen hatte, musste sie ihm Recht geben; für den Herzog hatte viel auf dem Spiel gestanden - und stand es noch.
In die Runde lächelnd verabschiedete Ferdinand sich.
Sie wandte sich an Michael, hob eine Braue. »Wenn du dich der Sache gewachsen fühlst, würde ich gerne Timothy besuchen. Angesichts deiner Ansichten zu meinen Besuchen bei ihm zu Hause könnte ich mir vorstellen, dass du es vorziehst, mich zu begleiten.«
Michael erwiderte ihren Blick. »Das stellst du dir richtig vor.«
Sie gingen und fanden Breckenridge in seinem Bett liegend vor. Seine Haut wies eine interessante Blässe auf, er war sehr schwach, aber bei vollem Bewusstsein - und nicht empfänglich für Caros Fürsorge, von ihrem Trank ganz zu schweigen. Michael sah das verzweifelte Flehen in Breckenridges Augen und erbarmte sich seiner. Er verzog das Gesicht, als litte er unter Kopfschmerzen, gerade als Caro zu ihm schaute, und schlug vor, dass er vielleicht doch besser nach Hause fahren sollte, um sich ein wenig auszuruhen.
Sie reagierte wie erwartet mit sogleich einsetzender Sorge. Hinter ihrem Rücken verdrehte Breckenridge die Augen, schwieg aber klugerweise.
Später am Nachmittag, auf dem Weg in seinen Club, wo er sich mit Jamieson treffen wollte, schaute Michael noch einmal vorbei. Diesmal saß Timothy, von Kissen gestützt, in seinem Bett. Michael blieb in der Tür stehen.
Timothy beäugte ihn misstrauisch, lächelte dann aber. »Ich nehme an, ich sollte Ihnen danken. Ich hatte keine Ahnung, dass sie eine so ausgezeichnete Schützin war.«
»Das dachte ich mir. Aber Sie können aufhören, Ihren Gefühlen Gewalt anzutun - ich habe Sie wegen Caro gerettet. So seltsam es einem auch Vorkommen mag, sie schätzt Sie sehr.«
Seinen Kopf in die Kissen lehnend, grinste Timothy. »In der Tat. Merken Sie sich das für die Zukunft.« Er musterte Michael nachdenklich, dann fügte er hinzu: »Natürlich hätten Sie mich nicht gerettet, wenn Sie gewusst hätten, dass Sie sich dabei verletzen.«
Michael lächelte nicht. »Ich würde Caro nie wissentlich schutzlos lassen.«
Timothys Augen glitzerten unter den halb geschlossenen Lidern. »Genau.« Er begann zu lächeln.
Michael war sich sicher, dass sie sich vollkommen verstanden.
»Also«, Timothy hob ein Glas und nippte von Caros Stärkungselixier, verzog angewidert das Gesicht, »warum sind Sie hier?«
»Ihre Dankbarkeit auszunutzen«, erwiderte Michael. »Das hier ist vielleicht meine einzige Gelegenheit.«
Mit hochgezogenen Brauen musterte Timothy ihn, dann winkte er ihn zu einem Stuhl. »Was wollen Sie?«
Michael stieß sich vom Türrahmen ab, schloss die Tür und schlenderte ins Zimmer zu dem Stuhl, drehte ihn um und setzte sich rittlings darauf. Die Arme verschränkte er auf der Lehne, schaute Timothy an. »Ich will wissen, was für eine Beziehung zwischen Camden und Caro bestand.«
Timothy schluckte, räusperte sich. »Äh ...« Er blinzelte zweimal, zögerte, dann erklärte er: »Ich nehme an, Sie wissen ...«
»Dass die Ehe nicht vollzogen wurde? Ja. Ich wüsste nur gerne, warum.«
Timothy lächelte. »Das
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