Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
doch bestimmt irgendwelche Dinge, die Ihr braucht«, griente er über den Tisch im Frühstücksraum hinweg. »Nähmaterial, Bänder und was Frauen sonst noch so kaufen, wenn sie einen halben Tag zum Einkaufen gehen.«
    Elizabeth lachte. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben -ich brauche eigentlich nichts. Aber ich tue gerne so als ob, wenn ich dadurch die Gelegenheit zu einem Ausflug bekomme.«
    Ein silbernes Glitzern funkelte im hellen Blau seiner Augen. »Ihr müßtet aber immer in meiner Nähe bleiben, fürchte ich. Bascombs Männer sind vielleicht immer noch in der Nähe, und ich will kein Risiko eingehen.«
    Sie spürte ein seltsames kleines Kribbeln im Bauch. Es war bestimmt keine Last, von dem gutaussehenden Grafen begleitet zu werden. Genaugenommen war ihr der Gedanke fast zu angenehm. Diese wachsende Anziehung bereitete ihr Sorgen, doch nicht so viel, daß sie deswegen diese Fahrt abgelehnt hätte. Sie lächelte verschmitzt. »Das werde ich dann damenhaft erdulden müssen.«
    Ravenworth bedachte sie mit einem amüsierten Feixen. »Sagen wir also in einer Stunde? Ich lasse die Kutsche Vorfahren und erwarte Euch und Eure Tante im roten Salon.«
    Elizabeth nickte erfreut, und zwei Stunden später befanden sie sich schon auf dem Weg von einem Laden zum nächsten auf der belebten Dorfstraße. Es war Markttag in Sevenoaks, und ein Teil der Hauptstraße war dicht gefüllt mit bunten Ständen. Verkäufer priesen ihre Waren an, Messerschärfer, Kohlenbrenner und Lumpensammler waren unterwegs. Es gab Metzgerstände, Käsestände, Tuchstände, Lebkuchenverkäufer, Austernsammler und eine Vielfalt von Kunsthandwerkern.
    Wie Elizabeth dem Grafen verraten hatte, benötigte sie nichts, doch das minderte ihre Freude nicht, wieder einmal unter Leuten zu sein. Aber, um ehrlich zu sein, war das Vergnügen, Nicholas Warring ganz für sich zu haben, am stärksten.
    Sie waren natürlich nicht wirklich allein. Der Bedienstete Theophilus Swann war mitgekommen, und auch Ravenworth’ Kammerdiener Elias Moody. Sie erinnerte sich daran, daß er sie beide in der Zeit seiner Verbannung kennengelernt hatte. Sie waren fähige, deftige Gesellen, die ganz offensichtlich ihrem Schutz dienten.
    Sie sah den Grafen an, der einen dunklen, pflaumenfarbenen Rock trug und dazu enge, schwarze Kniehosen. Ein weißes Spitzentuch bildete an seinem Hals einen interessanten Kontrast zu seiner dunklen Haut, und sie ertappte sich dabei, wie sie die Bewegungen seiner Muskeln im Hals verfolgte, während er sprach.

»Es macht mir wirklich Spaß«, sagte Tante Sophie und unterbrach angenehmerweise ihren Gedankengang. »Und es ist so ein schöner Tag.« Sie schlenderte an die Ecke eines Tuchhändlerstandes, um ein rotes Band zu betrachten, und der Graf ging mit Elizabeth zu einem Stand nebenan weiter, der bemalte Fächer anbot.
    »Gefällt er Euch?« fragte er, den Blick geradewegs auf sie gerichtet statt auf einen bestimmten Fächer.
    Elizabeth mußte sich zwingen, hinunterzusehen und einen in die Hand zu nehmen. »Dieser hier ist prachtvoll.« Sie drehte den Fächer um und berührte vorsichtig die winzigen Perlchen, die auf die Seide festgenäht waren. Der Künstler hatte sie in die gemalte Szene mit eingegliedert, so daß sie eine schimmernde Betonung der mondbeschienenen Landschaft bildeten, die auf dem Fächer dargestellt war. »So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.«
    Ravenworth lächelte. »Dann gehört er Euch.«
    »O nein, ich kann doch nicht -«
    »Ihr seid mein Mündel, Elizabeth. Ich habe absolut das Recht, Euch zu kaufen, was ich wünsche, und ich wünsche, daß Ihr diesen Fächer bekommt.«
    Eine warme Welle von Freude durchströmte sie. »Vielen Dank, Mylord.«
    Nicholas Warring lächelte noch einmal, und ihr Blick fiel auf seinen Mund. Er war fein geschnitten und weicher, als es den Anschein hatte, dachte sie. Bei diesem Gedanken entstand ein merkwürdiges Flattern in ihrem Bauch, und ihr Mund war plötzlich trocken. Sie wandte mühsam den Blick ab und sah sich um.
    »Ich frage mich, wohin Tante Sophie verschwunden ist.« In näherer Umgebung war sie bei keinem der Stände zu entdecken. Tante Sophie war eigentlich nicht in Gefahr, aber dennoch begann Elizabeth sich Sorgen zu machen.
    Ravenworth runzelte die Stirn. »Sie ist wahrscheinlich einfach nur weitergewandert, aber besser wir finden sie.« Er wandte sich den beiden Männern in ihrer Begleitung zu. »Elias, du und Theo geht in zwei verschiedene Richtungen und sucht Mrs. Crabbe. Wir

Weitere Kostenlose Bücher