Was dein Herz verspricht
dann tut ihr das.«
»Aber Ihr habt uns aufgetragen, nicht weit auf das Grundstück zu kommen«, beschwerte sich Charlie. »Wir sollten warten und sie uns schnappen, wenn sie in die Stadt oder zum Reiten geht.«
»Tja, wie ihr seht, habe ich es mir anders überlegt.« Oliver Hampton war ein massiger Mann und daran gewöhnt, Befehle zu erteilen; er erwartete, daß diese widerspruchslos ausgeführt wurden.
»Wir werden sehr vorsichtig sein müssen«, meinte Nathan, »sie eine Weile beobachten, damit wir ihre Gewohnheiten besser kennen. Dafür brauchen wir wohl noch ’n paar Wochen.«
»Richtig«, bekräftigte Charlie, »wir müssen’s geschickt anfangen. Das beste Geld ist es nicht wert, dafür zu baumeln.«
Widerstrebend nickte Oliver. Er wartete schon seit Jahren. Auf ein paar Wochen mehr würde es jetzt auch nicht mehr ankommen. »Aber nicht zu lange! In London fängt bald die Saison an, und ich will sie deutlich vorher heiraten und in meinem Bett haben.«
Charlie und Nathan schienen zuzustimmen. »Wir kriegen das schon hin, Mylord. Ihr könnt Euch auf Nathan und mich verlassen.«
Möglich. Solange er genug bezahlte, damit sie Gin und Huren ausreichend hatten, konnte er so ziemlich alles von ihnen verlangen. »Also gut, dann bringt mir das Mädchen in den nächsten zwei Wochen, und ihr bekommt beide ein paar Guineen extra.«
Charlie grinste mit seinen gelben Zähnen, und über Nathans dünnes Gesicht breitete sich ein erwartungsvolles Lächeln aus. Sie verließen das Haus durch den Lieferanteneingang, und Oliver ging zurück an seine Arbeit, indem er zunächst die auf den Boden geflatterten Papiere aufhob.
Während der nächsten beiden Stunden arbeitete er an seinen Schiffs- und Transportpapieren. Er hatte die Hälfte des Stapels aufgearbeitet, da begannen seine Gedanken zu wandern, landeten bei Elizabeth Woolcot, zurück zu jener Zeit, als sie gerade aus Mrs. Brewster’s modischem Mädchenpensionat zurückgekehrt war.
Er war an jenem Tag zu Besuch bei Sir Henry gewesen, um eine Grenzstreitigkeit zu klären, konnte sich aber noch genau an die Sekunde erinnern, als sie ins Zimmer getreten war. Ihr Anblick hatte ihm die Sprache verschlagen. Sie war nicht mehr das freche, kleine Mädchen, das man fortgeschickt hatte - diese Elizabeth war eine Frau, eine köstliche Mischung, wie er bald entdeckte, aus sinnlicher Weiblichkeit und Klugheit, Naivität und Entschlossenheit.
In diesem Moment hatte er beschlossen, daß er sie haben mußte, ein Gedanke, der im Laufe der Jahre immer drän-gender wurde, da sie ja in seiner direkten Nachbarschaft wohnte. Er hatte zwar von Anfang an gewußt, daß ihr Vater nicht zustimmen würde, doch irritiert hatte ihn das nie. Er hatte sich mindestens ein Dutzend Möglichkeiten ausgedacht, wie er Elizabeth so kompromittieren konnte, daß Sir Henry sie ihm würde geben müssen. Und sein Reichtum an diesen Ideen war unerschöpflich. Obwohl Sir Henry nicht mehr störte, sah Elizabeth nach wie vor nicht ein, wie fabelhaft eine Verbindung zwischen ihnen beiden war. Doch sie würde es sich schon noch überlegen. Wenn sie erst verheiratet waren und Elizabeth’ Zukunft als Gräfin von Bascomb gesichert, würde sich der ganze Aufwand auszahlen. Seine Ehefrau würde vielleicht gelegentlich etwas Disziplin benötigen, da sie ja ziemlich dickköpfig war, aber diese Herausforderung reizte Oliver außerordentlich.
Er dachte an Elizabeths zarten, jungen Körper, der sich unter ihm auf dem Sofa wand, und er begann, hart zu werden. Er stellte sich vor, wie es wohl hätte sein können, ihre hübschen, weißen Brüste zu streicheln und in den Mund zu nehmen, ihre wohlgeformten Beine auszubreiten und kräftig in sie zu stoßen.
Oliver ächzte, seine Hände zitterten, und seine Männlichkeit war schmerzhaft hart. Er begehrte Elizabeth Woolcot, solange er sich erinnern konnte. Je näher die Zeit kam, daß er sie haben würde, desto mehr wuchs sein Verlangen nach ihr. Er konnte an nichts anderes mehr denken. Knirschend biß er die Zähne zusammen.
Gott helfe diesen Männern, wenn sie noch einmal versagten.
Elizabeth nahm an, der Graf hätte schließlich Mitleid mit ihr bekommen und bemerkt, wie eingesperrt sie sich fühlte. Vielleicht waren ihm Parallelen zu seiner eigenen Gefangenschaft aufgefallen, egal ob nun Elizabeth’ Gefängnis mit weichen Federbetten und Satinbehängen ausgestattet war. Auf jeden Fall bot er am nächsten Morgen ihr und Tante Sophie einen Ausflug ins Dorf an.
»Es gibt
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